Erfüllbarer Optativ der Gegenwart
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Grundlagen zum Thema Erfüllbarer Optativ der Gegenwart
In dem Video geht es um die Verwendung des Konjunktivs im lateinischen Haupsatz. Im Besonderen wird hier der erfüllbar gedachte Optativ der Gegenwart betrachtet. Hierbei wird zunächst der Opativ allgemein als Wunschsatz vorgestellt. Dann wird der erfüllbar gedachte Optativ der Gegenwart erläutert, in Beziehung auf seine Verwendung und die Übersetzung. Dieser steht immer mit dem Konjunktiv Präsens und wird mit "möge" oder "hoffentlich...!" übersetzt. Zudem kann als Verstärkung "utinam" oder "velim" als Konjunktiv von velle hinzutreten. Die Negation erfolgt mit "ne" oder "utinam ne". Wir wollen den Optativ in diesem Video dann in vielen Beispielsätzen ebenfalls gemeinsam einüben.
Transkript Erfüllbarer Optativ der Gegenwart
Salvete discipuli! Hier ist Juno und ich möchte euch heute eine besondere Funktion des Konjunktivs im Hauptsatz, nämlich den erfüllbar gedachten Optativ der Gegenwart, näher vorstellen. Als Vorwissen solltet ihr bereits die Konjugation der Verben, also die entsprechenden Bildungen in den verschiedenen Konjugationen im Konjunktiv, kennen. Ich möchte mein Video nun wie folgt gliedern. Zuerst werde ich euch die besondere Funktion des Konjunktivs im Wunschsatz einmal vorstellen. In Punkt zwei folgt die genauere Definition und Bildung des erfüllbaren Optativs der Gegenwart, in Punkt drei dann die Negation des Optativs. Anschließend werden einige Beispiele vorgestellt und besprochen. Zuletzt steht dann eine kurze Zusammenfassung. Wir beginnen also mit dem Konjunktiv im Wunschsatz. Der Konjunktiv tritt im Hauptsatz auf verschiedene Arten auf. Eine davon ist der Optativ. Dieser dient zur Äußerung von Wünschen. Hierbei wird nun unterschieden, ob der Wunsch als erfüllbar oder als unerfüllbar gedacht ist. Zudem wird bei beiden Arten zwischen Gegenwart und Vergangenheit unterschieden. Wir beschäftigen uns nun heute mit dem erfüllbaren Optativ der Gegenwart. Dieser Wunschsatz ist also stets erfüllbar gedacht und steht immer mit dem Tempus Konjunktiv Präsens. Er wird oft mit “utinam” oder auch “velim” eingeleitet. Übersetzt wird der Optativ der Gegenwart dann also entweder mit „möge“ oder auch mit „hoffentlich“. Bei der Negation des Optativs wird immer die Verneinung „ne“ verwendet oder eben entsprechend „utinam ne“. Nun wollen wir einige Beispiele näher betrachten und übersetzen. Wir beginnen mit dem Ausdruck: “Valeas!” Hier sehen wir den Konjunktiv Präsens von valere – gesund sein. Wir übersetzen also den erfüllbaren Optativ der Gegenwart mit: “Mögest du gesund sein!” Nun kommen wir zu einem Beispiel mit utinam, nämlich: “Utinam scribas!” Hier sehen wir utinam als Hinweis für den Optativ und den Konjunktiv Präsens von scribere – schreiben. Wir übersetzen also: “Hoffentlich schreibst du!” Ein weiteres Beispiel ist der Ausdruck: “Utinam negent!” Hier sehen wir wieder utinam und als Tempus den Konjunktiv Präsens von negare – verneinen. Wir übersetzen den Konjunktiv im Hauptsatz wieder als erfüllbar gedachten Optativ der Gegenwart: “Mögen sie doch nein sagen!” Der nächste Satz lautet: “Magister ne puellas solum laudet.” Hier sehen wir ne als Verneinung und den Konjunktiv Präsens laudet. Immer bei diesem Pausenzeichen hast du die Möglichkeit, den Film anzuhalten und den Satz zunächst für dich alleine zu übersetzen. Wir übersetzen also den verneinten Optativ der Gegenwart mit: “Der Lehrer möge nicht nur die Mädchen loben.” Auch im nächsten Beispielsatz, “Utinam ne magister nos inveniat.”, finden wir einen verneinten Optativ. Dieser ist zu erkennen an utinam ne und dem Konjunktiv Präsens inveniat. Nun hast du wieder die Möglichkeit, den Satz für dich alleine zu übersetzen und anschließend die Lösung anzuschauen. Wir übersetzen also den Wunschsatz verneint in der Gegenwart: “Hoffentlich findet uns der Lehrer nicht.” Als letztes betrachten wir den Satz: “Tota Gallia sub mea potestate sit!” Hier sehen wir auch den Konjunktiv Präsens sit im Hauptsatz und wir übersetzen diesen als Wunsch. Übersetze nun wieder zuerst alleine und prüfe dann die Übersetzung nach. Die Übersetzung des Satzes lautet: “Ganz Gallien möge unter meiner Macht sein!” Nun kommen wir zur Zusammenfassung. Heute habt ihr eine besondere Art des Konjunktivs im Hauptsatz, nämlich den Optativ, kennengelernt. Wir haben den erfüllbar gedachten Optativ der Gegenwart näher betrachtet. Dabei habt ihr gelernt, dass der Optativ zur Äußerung von Wünschen steht und dass der erfüllbar gedachte Optativ der Gegenwart immer mit dem Konjunktiv Präsens steht. Er kann durch utinam oder auch velim verstärkt werden. Übersetzt wird er dann mit „möge“ oder „hoffentlich“. Ich hoffe, ich konnte euch einen guten Überblick darüber verschaffen und dies an einigen Beispielen vorführen. Bis bald! Eure Juno.
Erfüllbarer Optativ der Gegenwart Übung
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Benenne die Optative der Gegenwart.
TippsDenke daran, in welchem Modus ein Wunschsatz steht.
Überprüfe, in welcher Zeitform das Prädikat stehen muss.
LösungMerke dir, dass ein Wunsch im Lateinischen immer den Konjunktiv als Modus hat.
Das Tempus richtet sich nach dem Zeitpunkt, an dem der Wunsch gedacht wird. Wenn ein Wunsch erfüllbar ist und in der Gegenwart steht, ist die Form ein Konjunktiv Präsens.
Folgende Sätze sind also richtig:
- Cras dies bonus sit. - Hoffentlich ist morgen ein guter Tag.
- Valeatis. - Möget ihr gesund sein.
- Velim venias. - Hoffentlich kommst du.
- Volui tibi scribere. - Ich wollte dir schreiben (Das Prädikat steht hier im Perfekt Indikativ).
- Mox venies. - Bald wirst du kommen (Dies ist ein Futursatz).
- Hoc non negant. - Dies verneinen sie nicht (Hier steht ein Präsens-Prädikat, aber im Indikativ).
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Bestimme im Text alle erfüllbaren Optative der Gegenwart.
TippsErinnere dich, welche Wörter einen Wunsch im Hauptsatz einleiten können.
Überprüfe, ob die Prädikate den richtigen Modus haben.
Hier die Übersetzung:
„Sei gegrüßt Lucretia, ich freue mich, dass du bald ankommst. Möge es kein kalter Tag sein! Dann laufen wir durch die Stadt und ich werde dir ein Essen bereiten. Hoffentlich trägst du dein schönes Kleid, welches mir so gut gefällt. Möge ich das Geld haben, dass ich mir auch so ein Kleid kaufen kann. Hoffentlich schreibst du mir. Leb wohl!“
LösungHier die Übersetzung des Briefes:
„Sei gegrüßt Lucretia, ich freue mich, dass du bald ankommst. Möge es kein kalter Tage sein! Dann laufen wir durch die Stadt und ich werde dir ein Essen bereiten. Hoffentlich trägst du dein schönes Kleid, welches mir so gut gefällt. Möge ich das Geld haben, dass ich mir auch so ein Kleid kaufen kann. Hoffentlich schreibst du mir.
Leb wohl!“In dem kleinen Brief an Lucretia sind allerlei Tempora und Modi zu finden. Für den erfüllbaren Wunsch der Gegenwart brauchst du aber nur den Konjunktiv Präsens. Du kannst auch auf Signalwörter achten: utinam und velim leiten häufig einen Optativ ein und verstärken seine Wirkung.
Pass bei dem Satzteil ut vestem emere possim auf. Das Prädikat possim steht zwar im Konjunktiv Präsens, doch leitet ut einen Nebensatz ein. Den Optativ findest du aber stets im Hauptsatz.
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Ordne den Optativen die richtige Übersetzung zu.
TippsSuche nach Vokabeln, die du genau kennst und vergleiche sie mit den Übersetzungen.
Bestimme die Prädikate nach Person und Anzahl. Manchmal lassen sich so schon Hinweise auf die Übersetzung finden, selbst wenn du dir bei einer Vokabel nicht sicher bist.
LösungWenn du bei einer Übersetzung mal nicht weiter weißt, versuche bei Wörtern oder Wortgruppe anzufangen, bei denen du dir sicher bist. Manchmal reicht schon eine richtige Vokabel oder eine korrekt bestimmte Form.
Achte vor allem beim Prädikat darauf, es im Deutschen richtig wiederzugeben. Person, Numerus, Aktiv oder Passiv - all das sollte sich auch in der Übersetzung wiederfinden.
In der Aufgabe findest du lauter Sätze mit Optativ. Du kannst schön sehen, dass er manchmal durch utinam oder velim verstärkt ist, manchmal aber auch alleine steht. Für die Übersetzung spielt das keine große Rolle. Verneint wird der Optativ durch ne.
Den erfüllbaren Optativ der Gegenwart gibst du immer mit „mögen“ oder „hoffentlich“ wieder.
Also:
Utinam ne iter difficilius vobis sit.
- Möge euer Weg nicht zu beschwerlich sein.
- Hoffentlich ist euer Weg nicht zu beschwerlich.
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Übersetze die Sätze mit Optativ.
TippsVokabeltipps:
- incipere, incipio, incepi, inceptum - beginnen
- ludus, -i - das Spiel
- vincere, vinco, vici, victum - siegen
- adesse, assum, affui - beistehen
- laurea, -ae - der Lorbeerkranz
- accipere, accipio - erhalten, empfangen
Alle zu übersetzenden Sätze enthalten einen Optativ der Gegenwart.
Welche Möglichkeiten gibt es, ihn zu übersetzen? Welche Möglichkeit passt?
LösungAlle zu übersetzenden Sätze enthalten einen Optativ der Gegenwart. Das erkennst du daran, dass sie im Konjunktiv Präsens stehen und meistens Wörtchen wie utinam am Satzanfang haben. Der Optativ ist erfüllbar, die gewünschte Handlung kann also wirklich noch eintreten.
Für den Optativ hast du verschiedene Übersetzungsmöglichkeiten kennen gelernt: eine Formulierung mit „hoffentlich“ und mit „mögen“.
Hier passt meistens die Übersetzung mit „mögen“ besser:
- Utinam ludi incipiant - Mögen die Spiele beginnen!
- Utinam ipse vincam! - Hoffentlich gewinne ich selbst!, Möge ich selbst gewinnen!
- Iupiter mihi adsit! - Jupiter möge mir beistehen!, oder: Hoffentlich steht Jupiter mir bei!
- Primus lauream accipiat! - Möge der Erste den Lorbeerkranz erhalten. Hier passt „hoffentlich“ nicht.
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Gib die richtige Übersetzung des Optatives wieder.
TippsBestimme zunächst alle Optative in den lateinischen Sätzen.
Achte darauf, dass auch im deutschen Satz ein Wunsch ausgedrückt wird.
In welchem Tempus steht der erfüllbare Wunsch der Gegenwart?
Mit welchen Wörtchen gibt man ihn am besten wieder?
LösungDu hast mehrere Möglichkeiten, einen erfüllbaren Optativ der Gegenwart zu übersetzen. Um die Aufgabe zu lösen, solltest du zuerst alle Optative genau bestimmen und selbst eine Übersetzung probieren. Dann vergleichst du sie mit denen, die hier angeboten werden. Zwei davon sind richtig.
Wie man den Optativ übersetzt, hängt vom Textzusammenhang und der Absicht des/der Sprechenden ab. Zum Übersetzen nimmt man häufig das deutsche Hilfsverb „mögen“ oder das Adverb „hoffentlich“. Dabei drückt „mögen“ einen stärkeren Wunsch aus.
Wichtig ist, dass du beim Übersetzen deutlich machst, dass du den Konjunktiv erkannt und verstanden hast. Der deutsche Satz sollte immer den Wunsch wiedergeben und nicht als einfache Aussage im Indikativ formuliert sein. Das ist nämlich ein Fehler.
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Ordne die Prädikate den richtigen Wunschsätzen zu.
TippsÜberprüfe anhand der deutschen Übersetzung, ob das Subjekt und das Prädikat des Satzes kongruent sind.
Schau dir genau den Modus der einzelnen Verben an.
Vokabelhilfen:
- ardere, ardeo, arsi - brennen
- complere, compleo, complevi, completum - füllen
- accipere, accipio, accepi, acceptum - bekommen
LösungWenn du passende Prädikate in einen Text einordnen musst, ist es vor allem wichtig, dass Subjekt und Prädikat zusammenpassen. Das erleichtert dir solche Übungen, selbst wenn du die Vokabeln mal nicht kennst. Steht das Subjekt im Singular, muss auch das Prädikat im Singular stehen - genauso ist es beim Plural.
Da hier erfüllbare Optative der Gegenwart gesucht wurden, muss natürlich auch der Modus und das Tempus stimmen. Die Formen müssen also im Konjunktiv Präsens stehen. Beachte aber auch hier wieder, dass nicht jeder Konjunktiv Präsens ein Optativ ist.
Zum Beispiel: Dii nobis adsint, ne imber cadat.
Der Nebensatz ist ein Finalsatz, der mit ne eingeleitet wird und ebenfalls mit dem Konjunktiv steht.
Verwechsele nicht die Verneinung des Optatives ne / utinam ne mit der Konjunktion ne, die einen Nebensatz einleitet.
Merke dir, dass du Wunschsätze stets in Hauptsätzen findest.
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Super, das Video war voll hilfreich!! =)
Super ;-)