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Genitivus possessivus – Genitiv des Besitzes

Der Genitivus possessivus im Lateinischen erklärt den Genitiv des Besitzes und seine Verwendung bei esse. Dieser Genitiv kann sowohl ein konkretes Besitzverhältnis als auch Pflicht, Aufgabe oder Besonderheit ausdrücken. Beispiele verdeutlichen die Unterschiede in der Betonung. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Genitivus possessivus – Genitiv des Besitzes
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Johanna Grogert
Genitivus possessivus – Genitiv des Besitzes
lernst du im 1. Lernjahr - 2. Lernjahr

Grundlagen zum Thema Genitivus possessivus – Genitiv des Besitzes

Der Genitivus possessivus im Lateinischen

Der Genitivus possessivus im Lateinischen ist der Genitiv des Besitzes (von possidere – besitzen). In der Regel fragen wir nach ihm mit der Frage „Wessen?“.

In besonderen Fällen drückt der Genitivus possessivus nicht das konkrete Besitzverhältnis aus, sondern gibt an, was die Pflicht, Aufgabe oder Besonderheit einer Person ist.

Der Genitivus possessivus – Beispiele

Der attributive Genitivus possessivus gibt den Besitzer an und bereitet erfahrungsgemäß wenig Schwierigkeiten, weil wir ihn im Deutschen schlicht als Genitiv übersetzen können:

  • Templum Iovis in foro aedificatum est.
    Auf dem Forum wurde ein Tempel des Jupiter errichtet.

  • Cicero praecepta Epicuri reprehendit.
    Cicero tadelte Epikurs Vorschriften.

Genitivus possessivus am Beispiel Epikurkritik

Etwas größere Herausforderungen birgt die Verwendung des Genitivus possessivus in Verbindung mit esse.

Der Genitivus possessivus bei esse

Der Genitivus possessivus kann u. a. bei esse in einer prädikativen Funktion stehen. Wird ein Besitzverhältnis durch esse angegeben, wird beim Genitivus possessivus der Besitzer betont, also die Information darüber, wem etwas gehört. Beim Dativus possessivus wird der Besitz betont – einen ausführlichen Vergleich findest du im Video zu ​​esse mit Genitivus und Dativus possessivus.

Sehen wir uns nun zwei Beispiele zum Genitiv an:

  • Omnia, quae in mundo videmus, hominum atque deorum sunt.
    Alles, was wir in der Welt sehen, gehört den Menschen und Göttern.

  • Romanorum est fortiter pugnare.
    Es ist Kennzeichen/Pflicht/Aufgabe der Römer, tapfer zu kämpfen.

Schnell wird deutlich: Insbesondere bei der Konstruktion mit esse müssen wir uns bei unserer Übersetzung etwas weiter vom lateinischen Original entfernen. Am besten stellst du dir die Frage, ob mit dem Satz ein Besitzverhältnis oder eine Aufgabe bzw. Eigenschaft ausgedrückt werden soll. Danach kannst du nach einem geeigneten Ausdruck im Deutschen suchen!

Super! Du kannst jetzt den Genitivus possessivus erkennen und übersetzen. Wenn du deine Kenntnisse über den Genitivus possessivus noch ein wenig vertiefen möchtest, findest du weitere Übungen in den Arbeitsblättern bei sofatutor.

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Genitivus possessivus – Genitiv des Besitzes

Salve! Hallo! Mein Name ist Johanna. Ich werde euch in diesem Video erklären, was ein Genitivus possessivus ist, und wie er verwendet wird. Der Begriff "possessivus" oder auch "possessoris" wird von der lateinischen Vokabel "possidere" abgleitet und bedeutet "besitzen". Der Genitivus possessivus ist also der besitzanzeigende Genitiv. Das Ziel beim Genitivus possessivus ist, dass ihr die attributive Funktion dieses Genitivs, die prädikative Funktion, z. B. bei "esse" und die Besonderheiten bei den Pronomen kennenlernt. Ihr solltet dafür schon die Deklination der lateinischen Nomen gut beherrschen und die Konjugation und Bedeutung von - esse, fieri und haberi - kennen. Auch solltet ihr mit den Begriffen "attributiv" und "prädikativ" etwas anfangen können.  Ich beginne mit der attributiven Funktion des Genitivus possessivus. Als Attribut bestimmt ein Wort ein anderes näher und beschreibt dessen Eigenschaften. Bei der attributiven Funktion des Genitivus possessivus, gibt der Genitiv eine nähere Erklärung zum Besitzer einer Sache. Hier ein Beispiel: Domus patris mei. Domus, domus (feminin) ist das Haus. Damit lautet die Übersetzung von - domus patris mei - das Haus meines Vaters. Das heißt, der Genitiv "patris mei" bestimmt hier näher, wem das Haus gehört. Das Haus gehört dem Vater. Das nächste Beispiel ist: Mos maiorum. Mos, moris (maskulin) die Sitte, maiores sind die Vorfahren. Folglich heißt die Übersetzung: Die Sitte der Vorfahren. Der Genitiv "maiorum" bestimmt hier, wem die Sitte oder der Brauch eigen war, nämlich den Vorfahren. Libri puellarum novi sunt. Libri kommt von liber, libri (maskulin) / das Buch. Und in der Übersetzung hier: Die Bücher der Mädchen sind neu. Puellarum, der Genitiv, bestimmt hier näher, wessen Bücher das sind (die, der Mädchen). An dieser Stelle möchte ich euch den Unterschied zwischen dem Genitivus possessivus und dem Dativus possessivus erklären. Dazu zwei Beispiele - im Genitiv: Domus patris est, im Dativ: Domus patri est. Die Übersetzung für den ersten Satz lautet: Das Haus gehört dem Vater. Im Genitiv wird dabei aber betont, dass das Haus dem Vater gehört und eben nicht der Mutter oder dem Sohn oder der Oma; der Besitzer wird betont. Im Dativ - domus patri est - wird hingegen betont, dass das Haus dem Vater gehört, und vielleicht gehört ihm auch noch das Feld oder das Dorf oder ein Baum. Also hier wird, im Gegensatz zum Genitiv, der Besitz betont. Die 2. wichtige Funktion des Genitivus possessivus ist die prädikative im Satz - der Genitiv bestimmt das Prädikat eines Satzes näher. Er ist dann Prädikatsnomen. Meistens taucht der Genitiv in einem Satz mit - esse, fieri oder haberi - auf und gibt dann das genaue Besitzverhältnis näher an. Esse heißt sein, fieri heißt werden und haberi bedeutet gehalten werden für. Ein Beispiel: Omnia hostium erant. Hostis, hostis (maskulin) / der Feind. Omnis, omne / jeder, ganz, alle. In der deutschen Übersetzung dann: Alle Dinge (omnia) waren in der Hand der Feinde. Der Genitiv "hostium" wird im Deutschen über eine Hilfskonstruktion, eine Brücke, übersetzt - in der Hand. Das zweite Beispiel ist ein römischer Rechtsgrundsatz: Omnia, quae mulieris fuerunt, viri fiunt. Mulier, mulieries (feminin) / die Frau. Vir, viri (maskulin) / der Mann. Der Satz heißt auf Deutsch: Alles, was der Frau gehört hat, wird Eigentum des Mannes. Mulieris und viri sind hier die Genitive. Sacra sunt ea, quae deorum habentur.  Sacer, sacra, sacrum / heilig. Deus, dei (maskulin) / der Gott. Heilig sind die Dinge, die als Eigentum der Götter gelten. Das ist ein Beispiel für einen Genitivus possessivus mit einer Form von haberi, hier - habentur - plus deorum. Im Deutschen wird die Hilfsübersetzung - als Eigentum der Götter - verwendet.  Auch wird der Genitivus possessivus in übertragener Bedeutung bei unpersönlichem est, videtur und existimatur verwendet. Bei est, videtur, existimatur mit Genitivus possessivus benötigt man im Deutschen wieder eine Brückenübersetzung, damit wir die lateinische Konstruktion im Deutschen auch angemessen wiedergeben können. Gute Übersetzungen sind: Es ist / es scheint / es gilt als jemandes Pflicht / es gilt als Zeichen von / es zeugt von / es verrät. Einige Beispiele: Praetorum erat ius dicere. Ius, iuris (neutrum) ist das Recht. In der Übersetzung dann: Es war Aufgabe der Prätoren, Recht zu sprechen. Oder: Humanitatis est iniurias despicere. Humanitas, humanitatis (feminin) / die Bildung; despicere / verachten. Also in der Übersetzung: Es ist ein Zeichen von Bildung, über Kränkungen hinwegzusehen.  Kommen wir nun noch zu einer Besonderheit. Für die 1. und 2. Person werden im Genitivus possessivus die Possessivpronomen genommen und nicht der Genitiv des Personalpronomens. Ein Beispiel dazu: Tuum est libros legere - Deine Aufgabe ist es (tuum est), Bücher zu lesen (libros legere). Viel Erfolg weiterhin wünscht Johanna. Vale! Tschüss!

14 Kommentare
  1. Super Video, klärt alle Fragen und ist schön kurz erklärt! Vielen Dank! Die Videos von Johanna Weinert sind generell sehr gut zu verstehen!

    Von Jojo, vor etwa 2 Jahren
  2. nice

    Von Felix, vor fast 3 Jahren
  3. ;)

    Von Marvin W., vor fast 7 Jahren
  4. k

    Von L B., vor mehr als 7 Jahren
  5. ;-)

    Von Neseguel Keloglu, vor mehr als 7 Jahren
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Genitivus possessivus – Genitiv des Besitzes Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Genitivus possessivus – Genitiv des Besitzes kannst du es wiederholen und üben.
  • Gib an, welche Sätze einen Genitivus possessivus enthalten.

    Tipps

    Suche zuerst den Genitiv in jedem Satz.

    Überlege dir dann: Gibt der Genitiv an, dass jemand eine Eigenschaft oder eine Sache besitzt?

    Neben dem Genitivus possessivus gibt es auch andere Genitive - zum Beispiel den Genitiv als Attribut, den Genitiv des Anteils (partitivus) oder den Genitiv als Objekt (obiectivus).

    Lösung

    Der Genitivus possessivus gibt an, wer eine Sache oder Eigenschaft besitzt. Das kann eine ganz reale Sache sein, zum Beispiel ein Haus oder ein Pferd. Oder es kann eine Besonderheit oder ein Merkmal sein, das jemand besitzt.

    In dieser Aufgabe findest du in folgenden Sätzen einen Genitivus posssessivus:

    • Domus patris est. – Es ist das Haus des Vaters. Hier zeigt der Genitiv patris an, dass der Vater das Haus besitzt.
    • Virorum est fortis se praebere. – Es ist eine Sache der Männer, sich tapfer zu zeigen. Hier steht der Genitiv virorum für einen übertragenen Besitz, also eine Eigenschaft der Männer. Der tatsächliche Besitz wird im Satz nicht genannt. Man kann sagen: Es ist eine Sache der Männer, ... Oder: Es ist typisch für Männer, ...
    • Ingenii est omnia intellegere. – Es ist ein Zeichen von Begabung, alles zu verstehen. Auch hier fehlt das Wort, das für den Besitz steht. Man kann sagen: Es ist die Eigenschaft der Begabung, ... Oder: Es ist charakteristisch für die Begabung, ...
    In den anderen Sätzen ist zwar auch ein Genitiv enthalten, er hat aber eine andere Funktion:
    • mater puellarum - die Mutter der Mädchen. Hier beschreibt der Genitiv puellarum die Mutter genauer. Wir fragen: Was für eine Mutter ist sie? Sie ist die Mutter der Mädchen. Es ist ein Genitiv als Attribut.
    • multitudo hominum - die Menge der Menschen. Das ist ein Genitiv des Anteils (Genitivus partitivus). Der Genitiv hominum steht für das Gesamte, von dem ein Teil weggenommen wird.
    • timor bestiarum - die Angst vor den Tieren. Das ist ein Genitiv als Objekt (Genitivus obiectivus). Er gibt das Objekt der Furcht an, nämlich die Tiere.

  • Nenne alle Genitive des Besitzes im lateinischen Text.

    Tipps

    Lies dir die lateinischen Sätze in Ruhe durch.

    Suche alle Genitive im Text heraus.

    Überlege dann, ob sie anzeigen, dass jemand etwas besitzt oder etwas ein Zeichen von etwas ist.

    Vergleiche dazu auch den lateinischen Text mit seiner deutschen Übersetzung.

    Im gesamten lateinischen Text gibt es vier Wendungen mit Genitivus possessivus.

    Lösung

    Im Text findest du folgende Wendungen mit Genitivus possessivus:

    • imperatoris est - es ist Aufgabe / Eigenschaft eines Feldherrn
    • gloriae non est - es ist kein Zeichen von Ruhm
    • fortitudinis est - es ist ein Zeichen von Tapferkeit
    • virtutis habetur - man hält es für eine Tugend.
    Die übrigen Genitive haben die Funktion eines Attributs. Sie beschreiben ihr Bezugswort genauer:
    • imperator militum - der Feldherr der Soldaten. Wir fragen: Was für ein Feldherr ist er?
    • dux copiarum - der Anführer der Truppen. Wir fragen: Was für ein Anführer ist er?

  • Ordne die lateinischen Wendungen der richtigen Übersetzung zu.

    Tipps

    Kläre zunächst die Bedeutung der Substantive, wenn du nicht sicher bist, wie du sie zuordnen kannst.

    Die Wendungen enthalten alle einen Genitivus possessivus.

    Man kann den Genitivus possessivus auf verschiedene Arten übersetzen:

    • Es ist Aufgabe / Eigenschaft eines Menschen ...
    • Es ist ein Zeichen von ...

    Lösung

    Die Wendungen enthalten alle einen Genitivus possessivus und eine Form von esse. Der Genitiv des Besitzes wird in diesen Fällen immer prädikativ verwendet.

    Nehmen wir zum Beispiel patris est. Wir sagen ganz wörtlich: Es ist des Vaters. Das Wort, das den Besitz anzeigt, fehlt nämlich. Wir müssen es uns dazu denken und in der Übersetzung umschreiben, z. B.: Es ist Aufgabe des Vaters - oder: Es ist Eigenschaft des Vaters.

    Genauso funktioniert es bei den anderen Wendungen:

    • consulis est - es ist Aufgabe / Eigenschaft des Konsuls
    • virtutis est - es ist ein Zeichen von Tugend / es ist die Eigenschaft der Tugend
    • rationis est - es ist eine Sache der Vernunft / es ist das Wesen der Vernunft
    • humanitatis est - es ist ein Zeichen von Bildung / es ist typisch für die Bildung
    • deorum est - es ist die Eigenschaft der Götter / es ist Aufgabe der Götter / es ist ein Zeichen der Götter.

  • Bilde sinnvolle Sätze, indem du die passenden Teile verbindest.

    Tipps

    Hier ein paar Vokabelhilfen zum besseren Verständnis:

    • discere, disco - lernen
    • exercitus, -us - das Heer
    • liberi, -orum - die Kinder
    • imperare, impero (+ Dativ) - befehlen
    • immortalis, -e - unsterblich

    Der Genitivus possessivus gibt auch in der übertragenen Bedeutung Besitz an. Oft bezeichnet er dabei eine besondere Eigenschaft.

    Die Person, die diese Besonderheit hat, steht links. Übersetze zuerst die Satzanfänge auf der linken Seite.

    Suche dann auf der rechten Seite nach dem passenden Schluss des Satzes, damit er Sinn ergibt.

    Lösung

    Der Genitivus possessivus kann auch für einen übertragenen Besitz stehen. Das kann zum Beispiel eine Eigenschaft oder Besonderheit sein, die man besitzt. Die Person oder Sache, die diese Besonderheit hat, steht im Genitiv. In der Aufgabe findest du jeweils links so einen Genitiv mit einer Form von esse, was ein Prädikatsnomen ist. Rechts steht dann die genauere Angabe, was die Eigenschaft ausmacht. Wenn du beide verbindest, erfährst du, wer welche Eigenschaft hat.

    Hier die vollständigen Sätze mit Übersetzung:

    • Puerorum est in schola discere. - Es ist die Aufgabe der Jungen, in der Schule zu lernen. Der Genitivus possessivus ist puerorum von puer, -i.
    • Imperatoris est in bello exercitum ducere. - Es ist die Aufgabe des Feldherrn, im Krieg das Heer zu führen. Der Genitivus possessivus ist imperatoris von imperator.
    • Matris est liberos curare. - Es ist die Aufgabe der Mutter, sich um die Kinder zu kümmern. Der Genitivus possessivus ist matris von mater.
    • Domini est servis imperare. - Es ist die Eigenschaft des Hausherrn, über die Sklaven zu herrschen. Der Genitivus possessivus ist domini von dominus.
    • Dei est immortalis esse. - Es ist die Eigenschaft Gottes, unsterblich zu sein. Der Genitivus possessivus ist dei von deus.

  • Ordne anhand des Textes die Gegenstände ihren Besitzer/-innen zu.

    Tipps

    matris und patris ist jeweils ein Genitivus possessivus von den Substantiven mater und pater.

    Suche die Wörter aus der Ablage im Text. Haben sie den Genitiv patris oder matris bei sich?

    Versuche den Text zu übersetzen. Bei den letzten beiden Sätzen musst du genauer hinsehen!

    Lösung

    Übersetzt heißt der Text:

    Das Buch und das Standbild gehören dem Vater.
    Auch die Waffen und das Haus gehören dem Vater.
    Die Gefäße und Kleider aber gehören der Mutter.
    Der Laden, der einst dem Vater gehörte, gehört jetzt der Mutter.
    Aber das Gold gehört nicht der Mutter, sondern dem Vater.

    patris und matris sind jeweils Genitivi possessivi, die den Besitz angeben. Wenn du das weißt, kannst du librum, statua, arma, aedes und aurum zum Bild des Vaters ziehen, vasa, vestes und taberna zum Bild der Mutter.

  • Entscheide, welche Übersetzungen für den Satz möglich sind.

    Tipps

    Drei Lösungen sind richtig, die anderen sind falsch.

    Der Satz enthält einen Genitivus possessivus: mulierum est.

    Schau noch einmal im Video nach, wie man solche Wendungen übersetzen kann.

    Lösung

    Der Genitivus possessivus sagt dir normalerweise, wem etwas gehört oder wer etwas besitzt. Meistens steht er zusammen mit dem Substantiv, das den Besitz anzeigt: zum Beispiel ein Haus, ein Pferd oder eine Vase.

    Manchmal fehlt aber auch das Wort für den Besitz. Es gibt dann zwar eine/-n Besitzer/-in, aber nur einen gedachten oder übertragenen Besitz. Das bedeutet, man verwendet den Genitiv dafür, die Eigenschaften oder Aufgaben einer Person oder Sache zu beschreiben.

    Schauen wir unseren Satz genauer an: Mulierum est liberos curare. Hier ist mulierum der Genitivus possessivus. Wir können sagen:

    • Es ist eine Eigenschaft der Frauen, sich um die Kinder zu kümmern.
    • Es ist eine Eigenschaft der Frauen, die Kinder zu umsorgen.
    • Es ist die Aufgabe der Frauen, sich um die Kinder zu kümmern.
    • Es ist die Aufgabe der Frauen, die Kinder zu umsorgen.
    Etwas freier ist folgende Übersetzung:
    • Es ist typisch für die Frauen, sich um die Kinder zu kümmern.
    Die anderen Übersetzungen sind falsch.

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