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Genitivus subiectivus und obiectivus - Übungen zur Übersetzung 2

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Johanna Grogert
Genitivus subiectivus und obiectivus - Übungen zur Übersetzung 2
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Grundlagen zum Thema Genitivus subiectivus und obiectivus - Übungen zur Übersetzung 2

In diesem Video wird anhand von eindeutigen Beispielen die Übersetzung des Genitivus subjectivus und objectivus weiter geübt. Die Beispiele sind so gewählt, dass der Unterschied zwischen beiden Genitivfunktionen verdeutlicht und wiederholt wird. Die Übersetzungsübungen beziehen sich auf die antike Figur Caesars.

Genitivus subiectivus und obiectivus - Übungen zur Übersetzung 2 Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Genitivus subiectivus und obiectivus - Übungen zur Übersetzung 2 kannst du es wiederholen und üben.
  • Bestimme, ob ein Genitivus subiectivus oder obiectivus vorliegt.

    Tipps

    Beim Genitivus subiectivus beschreibt der Genitiv den Träger/die Trägerin der Handlung. Man fragt: wessen?.

    Beim einem Genitivus obiectivus ist der Genitiv das Ziel der Handlung. Man fragt: wovor?, worauf? oder: wozu?.

    Hier ein paar Vokabelhilfen:

    • seditio, -onis - der Aufstand,
    • civis, -is - der/die Bürger/-in,
    • consensus, -us - die Übereinstimmung,
    • omnis, -e - jede/-r (Singular), alle (Plural),
    • principatus, -us - die Alleinherrschaft,
    • cupiditas, -atis - die Begierde,
    • gloria, -ae - der Ruhm,
    • spes, -i - die Hoffnung,
    • salus, -utis - die Rettung,
    • admiratio, -onis - die Bewunderung.

    Lösung

    Genitivus subiectivus und obiectivus kannst du leider nicht anhand der lateinischen Form unterscheiden. Du musst beim Übersetzen erschließen, um was für einen Genitiv es sich handelt.

    Beim Genitivus subiectivus ist das Wort im Genitiv der Träger/die Trägerin einer Handlung. Wenn du die Wendung mit Genitiv in einen Satz umwandelst, wird der Genitiv zum Subjekt des Satzes.

    • seditio civium bedeutet „der Aufstand der Bürger/-innen“. Dabei handelt es sich um einen Genitivus subiectivus. Die Bürger/-innen sind Träger der Handlung: sie sind die Ausübenden des Aufstandes, die Bürger/-innen machen einen Aufstand.
    • consensus omnium bedeutet „die Zustimmung aller“. Wiederum handelt es sich um einen Genitivus subiektivus. Alle sind die Träger/-innen der Handlung: Alle stimmen überein.
    • principatus Caesaris bedeutet die „Alleinherrschaft Caesars“. Auch das ist ein Genitivus subiectivus. Caesars ist Träger der Handlung, er ist der Alleinherrscher.
    Beim Genitivus obiectivus ist der Genitiv das Ziel der Handlung. Wenn du aus der Wortgrupppe einen Satz bildest, wird der Genitiv zum Objekt des Satzes:
    • cupiditas gloriae bedeutet „die Begierde nach Ruhm“. Es handelt sich um einen Genitivus obiectivus. Der Ruhm ist das Ziel des Begehrens: Man begehrt den Ruhm.
    • spes salutis bedeutet „die Hoffnung auf Rettung“. Es handelt sich um einen Genitivus obiectivus. Die Rettung ist das Ziel der Hoffnung: man hofft auf Rettung.
    • admiratio naturae bedeutet „die Bewunderung der Natur“. Auch das ist ein Genitivus obiectivus. Die Natur ist das Ziel der Bewunderung: man bewundert die Natur.

  • Übersetze die Wortgruppen aus Adjektiv und Genitivus obiectivus.

    Tipps

    Vokabeltipps:

    • cupidus, -a, -um - begierig,
    • gloria, -ae - der Ruhm,
    • plenus,-a, -um - voll,
    • spes, spei - die Hoffnung,
    • peritus, -a, -um - erfahren,
    • bellum, -i - der Krieg,
    • memor, memoris - eingedenk, sich erinnernd,
    • labor, -is - die Mühe, Arbeit,
    • compos - mächtig,
    • mens, mentis - der Geist,
    • particeps - teilhaftig, beteiligt an,
    • potentia, -ae - die Macht.

    Lösung

    Alle Wortgruppen bestehen aus einem Adjektiv und einem Wort im Genitiv. Genauer gesagt: einem Genitivus obiectivus. Nach ihm fragst du: woran? worin? oder: worauf?. Er drückt das Ziel der Handlung aus.

    • cupidus, -a, -um bedeutet „begierig“. Gloriae ist der Genitiv von gloria, -ae - „der Ruhm“. Du übersetzt: „begierig auf Ruhm“ oder freier: „ruhmbegierig“.
    • plenus, -a, -um bedeutet „voll“. Spei ist der Genitiv von spes - „die Hoffnung“. Du übersetzt: „voller Hoffnung“, oder: hoffnungsvoll.
    • peritus, -a, -um bedeutet „erfahren“. Belli ist der Genitiv von bellum, -i - „der Krieg“. Du übersetzt: „erfahren im Krieg“ oder kürzer: „kriegserfahren“.
    • memor bedeutet „eingedenk“, sich an etwas erinnernd. Laborum ist der Genitiv von labor - „die Mühe“. Du übersetzt: „sich an die Mühen erinnernd“, oder: an die Arbeiten oder Mühen denkend.
    • compos bedeutet „mächtig“. Mentis ist der Genitiv von mens - „der Geist“. Du übersetzt: „des Geistes mächtig“, oder: mächtig über den Geist.
    • particeps bedeutet „beteiligt“. Potentiae ist der Genitiv von potentia - die Macht. Du übersetzt: „beteiligt an der Macht“.

  • Übersetze die Verbindungen aus Partizip und Genitiv.

    Tipps

    Hier ein paar Vokabeltipps:

    • intellegere, intellego, intellexi, intellectus - verstehen,
    • ars, artis - die Kunst,
    • appetere, appeto, appetivi, appetitus - erstreben,
    • diligere, diligo, dilexi, dilectus - lieben,
    • veritas, -atis - die Wahrheit,
    • metuere, metuo, metui - fürchten.

    Lösung

    Auch Partizipien können mit einem Genitiv stehen. In der Aufgabe findest du lauter PPAs, also Partizipien Präsens Aktiv. Sie sind immer mit einem Genitivus obiectivus kombiniert. Die Wendungen bezeichnen dauerhafte Eigenschaften.

    • amans ist das Partizip von amare (lieben). patriae ist der Genitiv von patria (das Vaterland). Wörtlich heißt das: das Vaterland liebend, oder kürzer: vaterlandsliebend.
    • intellegens ist das Partizip von intellegere (verstehen). artium ist der Genitiv von ars (die Kunst). Das ganze heißt also: verständig in Bezug auf die Kunst, oder besser: kunstverständig.
    • appetens ist das Partizip von appetere (erstreben). gloriae ist der Genitiv von gloria (die Ehre). Das heißt also: die Ehre erstrebend, oder besser: ehrgeizig.
    • diligens ist das Partizip von diligere (lieben). veritatis ist der Genitiv von veritas (die Wahrheit). Das Ganze bedeutet: die Wahrheit liebend, oder in einem Wort: wahrheitsliebend.
    • metuens ist das Partizip von metuere (fürchten). deorum ist der Genitiv von deus (der Gott). Das heißt also: die Götter fürchtend, oder kürzer: gottesfürchtig.
    • fugiens ist das Partizip von fugere (fliehen). laboris ist der Genitiv von labor (die Arbeit). Es heißt also: vor der Arbeit flüchtend, oder knapper: arbeitsscheu.

  • Ordne die Übersetzung der Genitive richtig zu.

    Tipps

    Alle Sätze enthalten einen oder mehrere Genitivi obiectivi.

    Die Adjektive peritus und cupidus hast du im Video kennengelernt. Erinnerst du dich an den Merkspruch?

    Lösung

    Im ersten Satz steht die Wendung admiratio nationis Germanorum. Darin stecken zwei Genitive: admiratio nationis ist ein Genitivus obiectivus: die Bewunderung für das Volk. Germanorum ist ein Genitivus subiectivus: (das Volk) der Germanen.

    Im zweiten Satz findest du die Wendungen amor naturae und timor neminis. Beide enthalten einen Genitivus obiectivus: die Liebe zur Natur und die Furcht vor niemandem.

    Im nächsten Satz sind divitiarum und voluptatis zu übersetzen. Sie sind abhängig von spes (der Hoffnung) und desiderium (dem Verlangen). Das Verb „hoffen“ wird im Deutschen mit „auf“ konstruiert und das Verb „verlangen“ mit „nach“. Du musst daher „auf Reichtum“ und „nach Vergnügen“ einsetzen. Diese Wortgruppen sind Gentivi obiectivi.

    Im vorletzten Satz musst du periti pugnae und cupidi belli übersetzen. Die Adjektive periti (erfahren) und cupidi (begierig) stehen mit dem Genitivus obiectivus. Periti pugnae bedeutet „kampferfahren“ und cupidi belli „begierig nach Krieg“.

    Im letzten Satz sind fugientes laborum und neglegentes offici zu übersetzen. Neglegentes und fugientes sind Partizipien im Präsens aktiv, erkennbar an -ntes. Mit einem Genitiv geben sie dauerhafte Eigenschaften wieder: fugientes laborum bedeutet: vor der Arbeit flüchtend – oder: arbeitsscheu. Und neglegentes offici heißt: die Pflicht vernachlässigend, oder: pflichtvergessen.

  • Vervollständige den Merksatz über Adjektive mit dem Genitiv.

    Tipps

    Der Merksatz reimt sich.

    Cupido bedeutet „die Begierde“.

    Memoria, -ae bedeutet „die Erinnerung“.

    Lösung

    Alle Adjektive in dieser Übung konstruiert man mit einem Genitivus obiectivus. Mit dem Merksatz kannst du dir einprägen, nach welchen Adjektiven er steht. Triffst du auf einen Genitiv mit einem der Adjektive, kannst du ihn schneller zuordnen und übersetzen:

    • cupidus, -a, -um bedeutet „begierig“. Du kannst es dir anhand von Cupido merken - das ist der Gott der Liebe und Begierde in Rom.
    • peritus, -a, -um bedeutet „kundig“.
    • memor memoris bedeutet „eingedenk“, oder: sich an etwas erinnernd. Auch beim Spiel Memory muss man sich an etwas erinnern.
    • in particeps steckt das Substantiv pars (der Teil). Das Adjektiv bedeutet also „teilhaftig“, oder: beteiligt an etwas.
    • compos bedeutet „mächtig“. Darin steckt dieselbe Wurzel wie in po-tentia (die Macht) oder dem deutschen Wort Po-tenz.
    • plenus, -a, -um bedeutet „voll“. Ein Plenum ist eine Versammlung aller Leute.

  • Übersetze die Genitive.

    Tipps

    Bestimme und übersetze zunächst die Formen. In welchem Kasus stehen sie?

    Kennst du vielleicht einige Wendungen aus dem Video?

    Überlege, wie die Bezugswörter der Genitive im Deutschen konstruiert werden können.

    Tipps:

    • luxuria, -ae - die Pracht, der Prunk,
    • spes, spei - die Hoffnung,
    • pax, pacis - der Frieden,
    • pulchritudo, -inis - die Schönheit,
    • peritus, perita, peritum - erfahren,
    • litterae, -arum - die Wissenschaft, Literatur,
    • pati, patior, passus sum, passus - erdulden, ertragen,
    • labor, -oris - die Mühe, Arbeit, Strapaze.

    Lösung

    Luxuria -ae bedeutet die Pracht oder der Prunk, vitae stammt von vita, -ae und bedeutet das Leben. Die Wendung enthält einen Genitivus subiectivus. Du kannst sagen: die Pracht oder der Prunk des Lebens.

    Timor bedeutet die Furcht, mors der Tod. Timor ist das Subjekt des Satzes, also: die Furcht. Das Verb fürchten wird im Deutschen mit „vor“ konstruiert. Du kannst die Wortgruppe also übersetzen: die Furcht vor dem Tod oder die Todesfurcht. Das ist ein Genitivus obiectivus.

    Spe (die Hoffnung) steht im Ablativ Singular, pacis (von pax - der Frieden) steht im Genitiv Singular. Das ist ein Genitivus obiectivus. Du kannst ihn übersetzen: mit der Hoffnung auf Frieden, oder: durch die Hoffnung auf Frieden.

    Von pulchritudo (der Schönheit) hängt der Genitivus subiectivus Romae ab. Du sagst: die Schönheit Roms. gloria belli enthält auch einen Genitivus subiectivus: der Ruhm des Krieges oder der Kriegsruhm.

    Peritus, -a, -um (erfahren) ist ein Adjektiv, das mit dem Genitivus obiectivus gebildet wird. Litterarum kommt von littera, -ae und ist ein Genitiv Plural. Du übersetzt: erfahren in den Wissenschaften oder kundig in der Literatur.

    Metuentes kommt von metuere (fürchten) und patientes von pati (erdulden). Beide Formen sind ein PPA - ein Partizip Präsens Aktiv. Sie stehen jeweils mit einem Genitivus obiectivus: die Götter fürchtend oder gottesfürchtig, und: geduldig oder ausdauernd gegenüber den Strapazen oder Mühen.

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