Arten des Reims
In der Lyrik gibt es verschiedene Reimformen. Ein Reim entsteht durch den Gleichklang von Wörtern. Erforsche die unterschiedlichen Reimarten wie die Alliteration, Assonanz und den Endreim in Gedichten. Finde auch heraus, was ein Reimschema ist und wie die verschiedenen Reime strukturiert sind. Interessiert? Das und vieles mehr erwartet dich im folgenden Text!
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Grundlagen zum Thema Arten des Reims
Reimarten in Gedichten
In der Lyrik werden viele verschiedene Reimformen – auch Reimarten genannt – unterschieden. Im Allgemeinen versteht man unter einem Reim den Gleichklang von Wörtern nach dem letzten betonten Vokal. Einfach erklärt liegt ein Reim vor, wenn Silben oder Wörter ähnlich klingen. Im Folgenden erklären wir die unterschiedlichen Arten von Reimen und beantworten unter anderem die Fragen „Wie nennt man das Reimschema aaa?“ oder „Welcher Reim ist abba?“.
Welche Reimarten gibt es?
Man unterscheidet die Reimformen nach der Stellung im Vers, der Silbenanzahl (Kadenz), der lautlichen Struktur (Phonologie), der Anordnung am Versende und nach Besonderheiten auf der Wortebene (Morphologie und Lexik). Die drei häufigsten Reimarten im Deutschen sind die Alliteration, die Assonanz und der Endreim.
Was ist ein Reimschema?
Oftmals reimen sich in Gedichten die Wörter am Ende eines Verses. Diese Reimform nennt man Endreim. Das Reimschema gibt dabei an, in welcher Abfolge oder in welchem regelmäßigen Muster diese Reimformen in einer Strophe oder einem Gedicht auftreten. Dabei wird das jeweilige Reimschema mit Kleinbuchstaben (in alphabetischer Reihenfolge) am Ende des entsprechenden Verses gekennzeichnet. Es gibt viele verschiedene Reimschemata. Da in Gedichten immer auch mehrere Reimformen möglich sind, muss für jede einzelne Strophe das Reimschema neu bestimmt werden.
Was ist ein Endreim? – Beispiele
Beim Endreim liegt ein vollständiger Gleichklang des letzten betonten Vokals bei mehreren Wörtern vor. Die Konsonanten werden hierbei nicht einbezogen. Der Endreim ist die wohl am häufigsten auftretende Reimart im Deutschen. Meistens treten Endreime in Gedichten in Form von Paarreimen, Kreuzreimen oder umarmenden Reimen auf.
Paarreim – Beispiel
Man spricht von einem Paarreim, wenn sich zwei aufeinanderfolgende Verse reimen. Damit folgt dieser Reim dem Schema aabb wie beispielsweise in dem Gedicht Heutige Weltkunst (1654) des Autors Friedrich von Logau:
Anders sein und anders scheinen; (a)
Anders reden, anders meinen; (a)
Alles loben, alles tragen; (b)
Allen heucheln, stets behagen; (b)
Allem Winde Segel geben; (c)
Bös’ und Gutem dienstbar leben; (c)
Alles Tun und alles Dichten (d)
Bloß auf eignen Nutzen richten: (d)
Wer sich dessen will befleißen, (e)
Kann politisch heuer heißen. (e)
Kreuzreim – Beispiel
Bei einem Kreuzreim reimen sich die letzten Wörter eines Verses nicht mit dem direkt folgenden, sondern immer mit dem übernächsten Vers. Die Reime wechseln sich also ab und das Reimschema ist abab. Das Werk Die Sehnsucht (1801) des Schriftstellers Friedrich Schiller weist zum Beispiel in jeder Strophe zwei Kreuzreime auf:
Ach, aus dieses Tales Gründen, (a)
Die der kalte Nebel drückt, (b)
Könnt’ ich doch den Ausgang finden, (a)
Ach, wie fühlt’ ich mich beglückt! (b)
Dort erblick’ ich schöne Hügel, (c)
Ewig jung und ewig grün! (d)
Hätt’ ich Schwingen, hätt’ ich Flügel, (c)
Nach den Hügeln zög’ ich hin. (d)
[...]
Umarmender Reim – Beispiel
Der umschließende bzw. umarmende Reim besteht aus zwei Reimpaaren, wobei ein Reimpaar das andere umschließt. Dabei eröffnet ein Vers die jeweilige Strophe, es folgt ein Paarreim und die abschließende Verszeile reimt sich wiederum mit dem ersten Vers. Das Reimschema ist abba. Nachfolgend siehst du ein Beispiel für einen umarmenden Reim aus dem Gedicht Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort (1899) des Lyrikers Rainer Maria Rilke:
Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort. (a)
Sie sprechen alles so deutlich aus: (b)
Und dieses heißt Hund, und jenes heißt Haus, (b)
und hier ist Beginn, und das Ende ist dort. (a)
[...]
Was ist der Schweifreim?
Folgen in einem Gedicht ein Paarreim und ein umarmender Reim direkt aufeinander, spricht man von einem Schweifreim. Das Reimschema ist bei schweifenden Reimen aabccb.
Was ist der Haufenreim?
Bei einem Haufenreim bleiben die Reimformen innerhalb einer Strophe gleich. Das Reimschema folgt also dem Muster aaaa (bbbb, cccc usw.).
Was ist ein Stabreim?
Bei der Alliteration bzw. dem Stabreim sind die Anfangsbuchstaben oder -silben gleich. In den lyrischen Werken des Althochdeutschen (750–1050) war die Alliteration der vorwiegend verwendete Reim. Heutzutage kennt man den Stabreim vor allem noch aus bekannten Formulierungen wie zum Beispiel Mann und Maus oder Wind und Wetter. Es folgt aus der Schrift Edda der Textbeginn des Gedichts Der Seherin Gesicht (in der Übertragung von Felix Genzheimer) als Beispiel für einen Stabreim:
Gehör heisch ich Heilger Sippen,
hoher und niederer Heimdallsöhne:
Du willst, Walvater, dass wohl ich künde,
was alter Mähren der Menschen ich weiß.
Hier wird in den ersten beiden Versen der Buchstabe h wiederholt und damit betont, im dritten und vierten Vers der Buchstabe w sowie im vierten noch zusätzlich der Buchstabe m.
Was ist die Assonanz?
Bei der Assonanz bzw. dem Anklang klingen nicht die Konsonanten, sondern die betonten Vokale gleich wie in folgendem Beispiel:
Es kam der Abend, es kam die Nacht …
Hier reimen sich nicht die Anfangsbuchstaben, sondern die betonten Vokale sind gleich. Da bei der Assonanz nur die Vokale gleich sind, wird sie auch als „unvollständiger Reim“ bezeichnet.
Reine und unreine Reime
Ob ein Reim unrein oder rein ist, hängt von dem Maß der lautlichen Übereinstimmung der Reime ab. Bei reinen Reimen stimmen die Reime lautlich überein, das heißt: Die jeweiligen Reimsilben nach dem betonten Vokal sind klanglich absolut gleich wie zum Beispiel bei den Wörtern Wonne und Sonne.
Doch was ist ein unreiner Reim? Bei einem unreinen Reim sind die Reimsilben lautlich nicht identisch, sondern klingen nur ähnlich, wie etwa bei den Wörtern Freude und Beute.
Was ist die Kadenz?
Die Bezeichnung Kadenz stammt von dem lateinischen Wort cadere, was so viel bedeutet wie „fallen“ bzw. „sinken“. Laut Definition beschreibt die Kadenz in der Literaturwissenschaft die metrische Form des Versendes oder, einfach erklärt, bezeichnet die Kadenz die Betonung am Ende des Verses. Dieser Versschluss kann entweder betont oder unbetont sein. Es werden zwei verschiedene Kadenzen unterschieden: die männliche und weibliche Kadenz.
- Bei der männlichen bzw. stumpfen Kadenz endet der Vers auf eine betonte Silbe.
- Die weibliche bzw. klingende Kadenz zeigt, dass ein Vers auf einer unbetonten Silbe endet.
Die Kadenzen am Ende eines Verses haben dabei die Funktion, dass sie den Rhythmus innerhalb eines Gedichts bestimmen. Zudem kann die Kadenz die Lesart beeinflussen und somit auch das Verstehen und Interpretieren von lyrischen Werken mitbestimmen.
Mehr dazu, wie die Kadenzen des Gedichts zu bestimmen sind, wird im Video Gedichtinterpretation anhand verschiedener Beispiele erläutert.
Reimformen – Übersicht
In der nachfolgenden Tabelle sind zentrale Reimarten mit Beispielen aufgeführt:
Reimform | Merkmale | Beispiel |
---|---|---|
Paarreim (Endreimschema) |
Die Versenden klingen vom letzten betonten Vokal an gleich. (aa) | Die Mitternacht zog näher schon; (a) In stummer Ruh lag Babylon. (a) [...] |
umarmender Reim /umschließender Reim (Endreimschema) | Zwei Verse reimen sich, wobei das eine Reimpaar das andere umarmt. (abba) | Frühling läßt sein blaues Band (a) Wieder flattern durch die Lüfte; (b) Süße, wohlbekannte Düfte (b) Streifen ahnungsvoll das Land. (a) [...] |
Kreuzreim (Endreimschema) |
Ein Vers reimt sich mit dem übernächsten Vers. Die Reime wechseln sich ab. (abab) | Und wenn es einst dunkelt, (a) Der Erd bin ich satt, (b) Durchs Abendrot funkelt (a) Eine prächtge Stadt: (b) [...] |
Schweifreim (Endreimschema) |
Besteht immer aus sechs Versen: Die ersten beiden Verse bilden einen Paarreim; es folgt ein umarmender Reim aus vier Verszeilen. (aabccb) |
Der Mond ist aufgegangen, (a) ’die goldnen Sternlein prangen (a) am Himmel hell und klar; (b) der Wald steht schwarz und schweiget, (c) und aus den Wiesen steiget (c) der weiße Nebel wunderbar. (b) [...] |
Haufenreim (Endreimschema) |
Ein Reim wiederholt sich mehr als zweimal hintereinander. (aaa, aaaa ...) | [...] Und Schein und Feuer, Fackeln rot und Brand, (a) Die drohn im Weiten mit gezückter Hand (a) Und scheinen hoch von dunkler Wolkenwand. (a) |
Verschränkter Reim /dreifache Reimreihe (Endreimschema) | Das Reimschema ist abcabc. Die jeweiligen Reimpaare aa, bb und cc sind sozusagen ineinander verschränkt. | Der Tag ist karg an liebesüßen Wonnen, (a) Es schmerzt mich seines Lichtes eitles Prangen (b) Und mich verzehren seiner Sonne Gluthen.(c) Drum birg dich Aug’ dem Glanze irrd’scher Sonnen! (a) Hüll’ dich in Nacht, sie stillet dein Verlangen (b) Und heilt den Schmerz, wie Lethes kühle Fluten.(c) |
Binnenreim | Zwei oder mehrere Wörter reimen sich in demselben Vers. | Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt. [...] |
Anfangsreim | Die Anfangswörter zweier Verse reimen sich. | Morgen beginnt die Reise; Sorgen machen sich breit. |
Unreiner Reim | Es reimen sich die Silben, die sich lautlich ähneln, aber nicht exakt identisch sind. | heute – Freude lieben – siegen |
Reiner Reim | Die Reimsilben sind nach dem letzten betonten Vokal klanglich identisch (klingen gleich). | Kuss – Schluss Maus – Haus |
Assonanz | Die Vokale – nicht die Konsonanten – stimmen überein. Ein vokalischer Gleichklang entsteht. | Immer diese Liebe! |
Stabreim/Alliteration | Mehrere (aufeinanderfolgende) Wörter beginnen mit demselben Buchstaben. | Gehör heisch ich Heilger Sippen, hoher und niederer Heimdallsöhne: Du willst, Walvater, dass wohl ich künde, was alter Mähren der Menschen ich weiß. [...] |
Waise | Der reimlose Vers innerhalb einer gereimten Strophe wird entweder mit einem x oder w angegeben. | Als die Römer frech geworden, Zogen sie nach Deutschlands Norden, Vorne beim Trompetenschall Ritt der Generalfeldmarschall, Herr Quinctilius Varus. (ababx) [...] |
Kadenz | Der Versschluss kann entweder betont (männlich) oder unbetont (weiblich) sein: männlich/stumpf: einsilbiger Reim; Vers endet mit Hebung. weiblich/klingend: zweisilbiger Reim; Vers endet mit Hebung und Senkung. |
männlich: Weg weiblich: Wege |
Arnim, Bettina von (1840): Der Kuß im Traum in Die Günderode, Band. 1, Grünberg/Leipzig.
Claudius, Matthias (1790): Abendlied. Text in Luther, M./Hinck, W. (2000): Stationen der deutschen Lyrik, Göttingen.
Eichendorff, Joseph (1837): Der Soldat in Gedichte, Berlin.
Heine, Heinrich (1827): Belsatzer in Buch der Lieder, 1. Aufl., Hamburg.
Heym, Georg (1911): Die Stadt. Text in
Projekt Gutenberg: Die Stadt. Abgerufen am 17.03.2022.
Krüss, James (2015): Wenn die Möpse Schnäpse trinken, Köln.
Logau, Friedrich von (1654): Heutige Weltkunst in Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend, Breslau.
Mörike, Eduard (1832): Er ist’s in Maler Nolten. Novelle in zwei Theilen, 1. Aufl., Stuttgart.
Rilke, Rainer Maria (1899): Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort in Die frühen Gedichte, Leipzig (1909).
Rilke, Rainer Maria (1907): Der Panther in Neue Gedichte, 1. Aufl., Leipzig.
Scheffel, Joseph Victor von (1893): Die Teutoburger Schlacht in Gaudemaus!, 57. Aufl., Stuttgart.
Schiller, Friedrich (1801): Die Sehnsucht. Text in Projekt Gutenberg: Gedichte. Abgerufen am 17.03.2022.
Sturluson, Snorri (1271): Die Seherin Gedicht in Edda, o. O.
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Schiller muss eigentlich noch heute dieses Gedicht zu Ende schreiben „Ach, aus dieses Tales Gründen, Die der kalte Nebel drückt, Könnt’ ich doch den Ausgang finden, Ach, wie fühlt’ ich mich!“ „Geglückt“? Nee, das ist doof „verrückt“? Er wird gleich verrückt, wenn ihm kein guter Reim einfällt. Da hilft nur eins! „Rainer, mein kleiner Reimer, meine Verse reimen sich nicht, komm schreib mein Gedicht!“ Wenn sich einer mit den „Arten des Reims“ auskennt, dann ist es Rainer der Reimer. In der Lyrik unterscheiden wir viele verschiedene Reimarten. In diesem Video konzentrieren wir uns auf die drei häufigsten Reimarten im Deutschen: Die Alliteration, die Assonanz und den Endreim. Das wird dir zeigen, dass Reime am Anfang eines Wortes, in der Mitte oder am Wortende auftreten können. Beginnen wir also bei der Alliteration. Die Alliteration wird manchmal auch „Stabreim“ genannt. Man spricht von einer Alliteration, wenn die Anfangsbuchstaben oder Anfangssilben von Wörtern gleich sind bzw. klingen. „Fischers Fritze fischt frische Fische.“ Diesen Zungenbrecher kennst du bestimmt. Heutzutage findest du die meisten Alliterationen in Werbesprüchen oder in bekannten Formulierungen, wie z. B. „durch dick und dünn“ oder „bei Nacht und Nebel“. Eine andere Art des Reims ist die Assonanz. Bei einer Assonanz spricht man häufig auch von einem „unreinen Reim“. Eine Assonanz liegt vor, wenn in benachbarten Wörtern ein Gleichklang der Vokale vorliegt. „Geben und Nehmen.“ Obwohl es sich um einen unreinen Reim handelt, kann man auch mit Assonanzen Gedichte schreiben. „ottos mops trotzt otto: fort mops fort ottos mops hopst fort otto: soso“ In den meisten Gedichten werden die Verse durch einen Endreim miteinander verbunden. Bei einem Endreim handelt es sich im Gegensatz zur Assonanz um einen „richtigen“ Reim. Wir sprechen davon, dass sich etwas reimt, wenn Wörter nach dem letzten betonten Vokal an gleich klingen. „Haus“ und „Maus“ reimen sich also zum Beispiel. Denn ab ihren letzten betonten Vokalen klingen sie gleich. Einen Endreim finden wir in Gedichten am Ende von zwei Versen. „Die kleine Maus geht in ihr Haus. Dort hat sie's nett In ihrem Bett.“ Wenn wir Gedichte analysieren, schauen wir uns die regelmäßige Abfolge von Endreimen an, das nennt man auch „Reimschema“. Reimen sich zwei aufeinanderfolgende Verse, sprechen wir von einem „Paarreim“: aabb. Reimen sich (über Kreuz) der erste und der dritte sowie der zweite und der vierte Vers nennt man das „Kreuzreim“: abab. Wird ein Paarreim (wie z. B. „Traum - Raum“) von zwei Versen umschlossen, die sich ebenfalls reimen („springen - singen“) heißt das „umschließender“ oder „umarmender Reim“: abba. Neben Paar-, Kreuz- und umschließendem Reim, gibt es auch noch den „Schweifreim“ und den „Haufenreim“. Das Reimschema eines Schweifreims lautet aabccb. Ein Schweifreim liegt also dann vor, wenn ein Paarreim und ein umarmender Reim direkt aufeinanderfolgen. Das Reimschema eines Haufenreims folgt dem Muster aaaa, bzw. bbbb, cccc, usw. Bei einem Haufenreim bleiben die Reimformen also innerhalb einer Strophe gleich. Vielleicht hast du schonmal von einem „Binnenreim“ gehört. Dabei handelt es sich um eine Sonderform des Reims. „Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe.“ Ein Binnenreim liegt vor, wenn sich zwei Reimwörter innerhalb eines Verses finden. Lass uns mal gemeinsam das Gedicht „Die Beiden“ von Hugo von Hofmannsthal auf seine Reimschemata untersuchen. „Hand“ reimt sich auf „Rand“. „Gang“ reimt sich auf „sprang“. Wir haben hier also das Reimschema aabb, also einen? „Paarreim“. Wie sehen die Endreime der nächsten Strophe aus? „Hand“ reimt sich auf „stand“. Außerdem reimen sich „Pferde“ und „Gebärde“. Welches Reimschema folgt dem Muster acca? Ein „umarmender“ oder „umschließender Reim“. In den letzten beiden Strophen finden wir noch einen Kreuzreim. Weißt du wo? „Hand - fand“ „sollte - rollte“. Dazwischen haben wir einen unreimen Paarreim bei „schwer“ und „sehr“. Schließlich gibt es noch zwei Reimwörter innerhalb eines Verses. Findest du sie? „Dass keine Hand die andre Fand.“ Das nennen wir „Binnenreim“. Übrigens: Endet ein Vers auf eine betonte Silbe, wie hier bei „Hand“, spricht man von einer männlichen oder stumpfen Kadenz. Endet ein Vers auf eine unbetonte Silbe, wie hier bei „Pferde“, dann spricht man von weiblicher bzw. klingender Kadenz. Bei so vielen Reimarten kann man schonmal den Überblick verlieren. Daher fassen wir jetzt das Wichtigste zusammen. Die drei häufigsten Reimarten im Deutschen heißen Alliteration, Assonanz und Endreim. Bei einer Alliteration (auch Stabreim) klingen die Anfangsbuchstaben oder Anfangssilben von Wörtern gleich. Eine Assonanz wird auch „unreiner Reim“ genannt, denn es gibt „nur“ in benachbarten Wörtern ein Gleichklang der Vokale. Endreime reimen sich immer dann, wenn die Wörter nach dem letzten betonten Vokal an gleich klingen. Die regelmäßige Abfolge von Endreimen ergibt verschiedene Reimschemata. Wichtig sind der Paarreim (aabb), der Kreuzreim (abab) und der umarmende oder umschließende Reim (abba). Was treibt eigentlich Rainer? Der hilft noch heute bei fetten Rhymes aus.
Arten des Reims Übung
-
Beschreibe die drei häufigsten Reimarten.
TippsDer Endreim ist die bekannteste Reimart, die z. B. mit Haus und Maus in Verbindung gebracht wird.
Abgeleitet von der lateinischen Übersetzung bedeutet Assonanz so viel wie „anklingen“ und bezieht sich auf gleichklingende Vokale in benachbarten Wörtern.
Alliterationen achten auf alle Anfangsbuchstaben.
LösungIn der Lyrik werden viele verschiedene Reimarten unterschieden. Die drei häufigsten sind der Endreim, die Alliteration und die Assonanz.
- Den Endreim kennen die meisten: Das ist ein Gleichklang ab dem letzten betonten Vokal: Hose – Rose, hier – mir.
- Die Alliteration ist wie ein Wortspiel – es geht um den Gleichklang der Anfangsbuchstaben oder auch Anfangssilben: Alliterationen achten also auf alle Anfangsbuchstaben.
- Die Assonanz beschreibt den Gleichklang von Vokalen in benachbarten Wörtern: ein Geben und Nehmen.
-
Gib das passende Reimschema an.
TippsBeim Kreuzreim liegt wirklich etwas über Kreuz.
Das Umschließen ist wie eine Umarmung um etwas herum.
LösungDie Endreime haben verschiedene Reimschemas:
- Der Paarreim ist relativ einfach zu erkennen. Denn bei ihm reimen sich die zwei aufeinanderfolgenden Verse – man spricht von aabb.
- Reimen sich der erste und der dritte sowie der zweite und der vierte Vers über Kreuz, nennt man das Kreuzreim: abab.
- Wird ein Paarreim von zwei Versen umschlossen, die sich ebenfalls reimen, heißt das umschließender Reim oder auch manchmal umarmender Reim: abba.
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Erschließe die jeweilige Reimart.
TippsVon den drei Reimarten ist die Assonanz am schwierigsten zu entdecken. Sie wird manchmal auch als unechter Reim bzw. unreiner Reim bezeichnet. Achte auf die Vokale.
LösungJetzt kennst du schon die drei häufigsten Reimarten: den Endreim, die Alliteration und die Assonanz.
Es gibt noch viele weitere Formen. So bildet etwa der Endreim das Gegenstück zum Anfangsreim:
Wann immer du kannst,
dann komm ich zu dir.Reimen sich zwei Reimwörter innerhalb eines Verses, spricht man von einem Binnenreim:
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe. -
Leite die Reimschemas der ausgewählten Gedichtzeilen ab.
TippsLies dir zuerst den Auszug des Gedichts durch und finde die Reimpaare. Kennzeichne diese mit den gleichen Buchstaben.
Beginne die drei Gedichte immer mit einem a.
Am Ende der Gedichtzeilen bestimmst du die jeweilige Reimart.
LösungHast du die Zeilen erkannt? Die ersten Verse stammen aus „Der Panther“ von Rainer Maria Rilke, darauf folgt ein Ausschnitt aus „Erlkönig“ von Johann Wolfgang von Goethe und der letzte Auszug ist das berühmte Abendlied von Matthias Claudius „Der Mond ist aufgegangen“.
Erinnerst du dich an den Haufenreim? Merke dir dessen Reimschema ebenfalls: aaaa, bbbb, cccc etc. Bei einem Haufenreim bleiben die Reimformen innerhalb einer Strophe gleich.
Quellen:
Claudius, Matthias (1790): Der Mond ist aufgegangen. Gedicht in: https://kalliope.org/da/text/claudius2001091301.
Rilke, Rainer Maria (1903): Der Panther. Gedicht in: http://rainer-maria-rilke.de/080027panther.html.
Von Goethe, Johann Wolfgang (1782): Erlkönig. Gedicht in: https://www.deutschland-lese.de/streifzuege/balladen/erlkoenig/. -
Bestimme die passende Darstellungsform für das jeweilige Reimschema.
TippsBeim Schweifreim verbinden sich Paarreim und umarmender Reim.
LösungWenn man Gedichte auf das Reimschema hin untersucht, achtet man auf die Abfolge der Endreime. Du weißt jetzt beispielsweise, dass zwei aufeinanderfolgende Reime als Paarreim bezeichnet werden.
Um die Verse eines gesamten Gedichtes strukturiert zu erkunden, nutzt man jeweils die gleichen Kleinbuchstaben für sich reimende Verse. Sind alle Verse mit den Buchstaben versehen, kannst du das Reimschema für das Gedicht ableiten. Häufig beinhalten Gedichte mehrere Reimschemas.
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Analysiere, ob eine weibliche oder männliche Kadenz vorliegt.
TippsBestimme zuerst die Legende im weißen Kasten: Steht der Strich für eine betonte oder unbetonte Silbe?
Am Zeilenende folgt die Bestimmung der Kadenz. Merke dir, dass bei der Kadenz im übertragenen Sinne die Männer betonen.
LösungKadenzen kennzeichnen die Betonung am Ende eines Verses:
- Endet ein Vers auf eine betonte Silbe, wie hier bei hält, spricht man von einer männlichen oder stumpfen Kadenz.
- Endet ein Vers auf eine unbetonte Silbe, wie hier bei Stäbe, dann wird das als weibliche bzw. klingende Kadenz bezeichnet.
Es gibt noch eine dritte Kadenzform: Stehen am Ende zwei unbetonte Silben hintereinander, wird dies reiche Kadenz genannt.
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