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esse mit Genitiv und Dativ (Übungsvideo)

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Die Autor*innen
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Radetzky
esse mit Genitiv und Dativ (Übungsvideo)
lernst du im 1. Lernjahr - 2. Lernjahr

Grundlagen zum Thema esse mit Genitiv und Dativ (Übungsvideo)

Ab dem zweiten Lernjahr werden hauptsächlich Dativus und Genitivus possessivus, auch in übertragener Bedeutung, geübt. Ebenfalls die Possessivpronomina bei esse, der genitivus pretii und der dativus finalis sind Übungsthemen. Es gibt sowohl Übersetzungsübungen als auch Übungsfragen zu den lateinischen Übungssätzen.

Transkript esse mit Genitiv und Dativ (Übungsvideo)

Salvete cari discipuli, hier ist euer Lateintutor Radetzki mit dem zweiten Teil zum esse-Übungsvideo. Wie für die erste Stufe des ersten Teils braucht ihr den Indikativ, das Prädikatsnomen, die Kopula und esse als Vollverb. Für die zweite Stufe dieses Teils müsst ihr außerdem noch Bescheid wissen über den Konjunktiv und Kasusfunktionen bei esse. Außerdem werden AcI Konstruktionen erscheinen. Der zweite Teil, also die zweite Stufe, ist genauso aufgebaut wie der erste Teil. Es kommt ein lateinischer Satz, du übersetzt ihn, dann kommt meistens noch eine Frage und deine Antwort musst du dazu bilden. Es geht los mit einem lateinischen Satz: Gladiatori arma insignia fuerunt. Du kannst nun, wenn du willst, die Pausentaste drücken, oder bei diesem relativ kurzen Satz meinen Zeichnungen zugucken und überlegen, wie dieser Satz übersetzt wird. So, mit diesem Gladiator im Panzerhemd haben wir: Der Gladiator besaß ausgezeichnete Waffen. Ich habe natürlich auch noch eine Frage an dich: Welcher Kasus ist gladiatori? Wie nennt sich seine Funktion bei "esse"? Drück die Pausentaste und überlege. Die Antworten lauten: Gladiatori ist Dativ. Seine Satzgliedfunktion ist der dativus possessivus. Der Dativ bei esse, und das hatten wir in den Filmen über esse bisher noch nicht, kann auch mal die Funktion des Zwecks erfüllen, also den dativus finalis darstellen. Nehmen wir den Satz: Hoc mihi magno usui est. Überlege dir bitte in der Pause, wie er zu übersetzen ist. Die Übersetzung lautet: Dies ist mir, oder für mich, von großem Nutzen. Der dativus finalis, hier magno usui, ist als Prädikatsnomen aufzufassen. Die betroffene Person, hier mihi, steht ebenfalls im Dativ. Sollte dir der Dativ des Zwecks Schwierigkeiten bereiten, schau bei den Filmen über die Kasusfunktionen des Dativs nach. Nächster Satz und dein Einsatz: Nescio, cur domus patris sit. Die Übersetzung lautet: Ich weiß nicht, warum das Haus dem Vater gehört. Sit ist, wie du weißt, der Konjunktiv der dritten Person Singular Präsens. Der Konjunktiv steht immer in abhängigen Fragesätzen. Das Fragepronomen lautet hier cur. Jetzt gibt es noch eine Frage: Wir haben hier patris sit. Also einen Genitiv und eine Form von esse. Wie nennt man diese Genitivkonstruktion bei esse? Überlege in der Pause. Genetivus possessivus. Der Genitiv der Zugehörigkeit ist die Antwort. Gleich noch eine zweite Frage hinterher. Was ist inhaltlich der Hauptunterschied zum dativus possessivus? Pause drücken bitte. So muss deine Antwort lauten: Der Dativus possessivus betont den Besitzgegenstand, während der Genetivus possessivus den Eigentümer betont. Wir steigern jetzt in der zweiten Stufe den Schwierigkeitsgrad und sausen in höhere Sphären. Cicero fuit Sexto Roscio bonus orator. Wie hast du in der Pause übersetzt? Ich würde übersetzen: Sextus Roscius besaß in Cicero einen vortrefflichen Redner. Bleiben wir noch ein wenig bei dem Satz. Ich frage dich nun nämlich nach den Kasusfunktionen der Worte Sexto Roscio und bonus orator, jeweils bei fuit. Um nachzudenken, mach bitte wieder eine Pause. So müssten deine Antworten lauten: Beide Ausdrücke, also Sexto Roscio und bonus orator, sind Prädikatsnomen bei fuit. Während aber bonus orator ein Prädikatsnomen im Nominativ ist, haben wir es bei Sexto Roscio mit dem Dativus possessivus zu tun. Würden wir die Informationen dieses einen Satzes in zwei Sätze aufteilen, so hätten wir: Cicero fuit bonus orator. Cicero war ein guter Redner. Und Sexto Roscio fuit bonus orator. Sextus Roscius hatte einen guten Redner. Weiter geht es in unserem Frage und Antwort Spiel. Oratoris boni erat reum defendere. Kurze Pause, wenn du sie brauchst, denn der Satz ist nicht schwer zu übersetzen. Es war die Aufgabe eines guten Redners, den Angeklagten zu verteidigen. Meine Frage an dich lautet: Mit welcher Kasusfunktion haben wir es hier bei oratoris boni bei erat zu tun? Ja richtig, es ist wieder mal der Genetivus possessivus, er wird hier bloß in übertragener Bedeutung gebraucht. Du kannst dafür die Formelübersetzungen es ist Aufgabe, es ist Pflicht, es ist Zeichen, es ist typisch, es ist Eigentümlichkeit u.s.w. Wenn bei esse das Possessivverhältnis das Possessivpronomen der ersten und zweiten Person und der reflexiven dritten Person ausdrücken, dann haben wir nicht den Genitiv, sondern den Nominativ neutrum. Wir haben den Satz. Cicero orator Sextum Roscium defendit, cum suum esset. Suum ist hier bei esse das Possessivpronomen. Es bezieht sich auf das Subjekt des übergeordneten Satzes. Jetzt übersetze bitte. Der Redner Cicero verteidigte Sextus Roscius, weil es seine Aufgabe war. Suum esset haben wir übersetzt mit: es war seine Aufgabe. Esset, der Konjunktiv Imperfekt steht hier, weil es sich um einen kausalen Cum-Satz handelt. Könntest du mir nun suum definieren, nach Kasus, Numerus und Genus? Suum ist Nominativ Singular Neutrum. Es geht weiter und ich hoffe es wird nicht zu wolkig in deinem Kopf. Res quas in foro vendo, magni sunt. Beachte in der Pause, dass sich magni nicht auf res beziehen kann, denn res ist Femininum. Die Lösung lautet: Die Sachen, die ich auf dem Forum verkaufe, sind viel wert. Falsch wäre, wenn du übersetzt hast: Die Sachen, die ich auf dem Forum verkaufe, sind groß, oder großartig. Das hieße nämlich magnae sunt. Verraten sei dir, dass wir es hier mit einer weiteren Genitivfunktion zu tun haben. Aber mit welcher? Überlege! Die Antwort lautet: Es handelt sich um den Genitiv des Werts, den genitivus pretii. Den hatten wir bei den Videofilmen über esse mit Kasusfunktionen nicht behandelt. Du wirst den genetivus pretii aber bei den Videofilmen über die Kasusfunktionen, hier also über die Genitivfunktionen, finden. Jetzt sind wir endlich im Zieleinlauf angelangt. Hurra und Bravo! Hier darfst du noch einen letzten Satz mit Genitiv bei esse übersetzen. Praeter Capitolium atque arcem omnia hostium erant. Zwei Hügel und ein Genitiv bei esse. Übersetze den Satz mit dem doch hier recht klaren genitivus possessivus in gutem deutschen Stil. Drücke die Pausentaste, oder schau meiner Zeichnung zu und überlege. Du hättest dann: Außer dem Kapitol und der Burg befand sich alles in der Hand der Feinde, oder gehörte alles den Feinden. Omnia hostium erant ist hier die typische lateinische Syntax. Omnia ist das Nominativsubjekt, hostium der genitivus possessivus und erant ist die Kopula. Im Ziel bleibt mir nur noch euch zu gratulieren und zu wünschen: Valete et gaudete! Euer Lateintutor Radetzki

esse mit Genitiv und Dativ (Übungsvideo) Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video esse mit Genitiv und Dativ (Übungsvideo) kannst du es wiederholen und üben.
  • Vervollständige den Lückentext über die Genitive und Dative mit esse.

    Tipps

    Vergleiche folgende Sätze:

    1. Domus patri est. - Der Vater besitzt ein Haus.
    2. Domus patris est. - Das Haus gehört dem Vater.
    Im ersten Satz steht pater im Dativ, im zweiten im Genitiv. In welchem wird der Besitzer, in welchem der Besitz hervorgehoben?

    Lösung

    Im Video hast du vier verschiedene Kasusfunktionen kennen gelernt. Der Dativus finalis drückt einen Zweck aus. Steht dieser Dativ mit einer Form von esse, kann er übersetzt werden mit: dienen, gereichen zu etwas. Usui esse heißt also: zum Nutzen dienen, nützlich sein.

    Der Dativus possessivus steht ebenfalls mit esse. In dieser Verbindung bezeichnet der Dativ den/die Besitzer/-in. Der Genitivus possessivus hingegen hebt den Besitz hervor.

    Ein Beispiel:

    • Domus patri est. - Der Vater besitzt ein Haus. patri steht im Dativ, weil der Besitz - das Haus - hervorgehoben wird.
    • Domus patris est. - Das Haus gehört dem Vater. patris steht im Genitiv, da der Besitzer - der Vater - hervorgehoben wird.
    Dann gibt es noch den Genitivus pretii - der gibt an, wie viel eine Person oder Sache wert ist. esse bedeutet in diesem Zusammenhang: gelten, wert sein.

    Zum Beispiel:

    • magni esse – viel wert sein.

  • Ordne die Wendungen der richtigen Übersetzung zu.

    Tipps

    Schau dir die Wendungen genau an und überlege, um was für einen Kasus es sich handelt.

    Welche Funktion hat er?

    Lösung

    In dieser Übung findest du die Dative und Genitive aus dem Video wieder.

    Den Dativ und Genitiv des Besitzes kannst du übersetzen mit: etwas haben, besitzen, gehören.

    Den Genitivus possessivus nimmt man auch, wenn man die Eigenschaften von Personen oder Sachen hervorheben will. Er kann also auch übersetzt werden: Es ist ein Zeichen von, es ist Aufgabe von, es ist Pflicht von, es ist typisch für.

    • gladiatoris est - es ist Aufgabe eines Gladiatoren (Genitivus possessivus).
    • domus patris est - das Haus gehört dem Vater (Genitivus possessivus).
    • Oratoris boni erat - es war Aufgabe eines guten Redners (Genitivus possessivus).
    Die Wendung magno usui esse - nützlich sein (wörtlich: zum Nutzen dienen) enthält einen Dativus finalis. Dieser drückt einen Zweck aus.

    Die letzte Wendung enthält einen Genitivus pretii. Zusammen mit esse sagt er aus, wie viel eine Person oder Sache wert ist:

    • res magni sunt - die Sachen sind viel wert.

  • Bestimme die richtigen Übersetzungen.

    Tipps

    Suche zunächst die Genitiv- und Dativformen. Überlege dann, was diese ausdrücken.

    Nur drei Auswahlmöglichkeiten sind richtig.

    Lösung

    In dieser Aufgabe geht es darum, die Übersetzung des Genitivus und Dativus possessivus zu üben.

    Im Text findest du den Genitiv militum Romanorum und den Dativ iis. Beide Formen stehen zusammen mit einer Form von esse.

    Sehen wir uns zunächst den ersten Satz an:

    Es handelt sich hier um einen Genitivus possesivus. Dieser hebt den/die Besitzer/-in hervor. Er kann jedoch auch einen Besitz im übertragenen Sinne ausdrücken. Das ist auch hier der Fall. Du kannst sagen: Es war Aufgabe, Pflicht, Eigenschaft oder Kennzeichen der römischen Soldaten, oder: es war typisch für sie, Krieg zu führen.

    Im zweiten Satz steht der Dativ iis (von is, ea, id). Mit dem Dativus possessivus. Hier wird der Besitz betont. Du kannst sagen: sie besaßen, sie hatten oder ihnen gehörten immer die besten Waffen.

    Antwort zwei, drei und vier sind also richtig.

  • Entscheide, welche Funktion der Genitiv oder Dativ in den Sätzen jeweils hat.

    Tipps

    Suche zunächst die Genitiv- oder Dativform. Überlege dann, was mit dieser ausgedrückt wird.

    Lösung

    In dieser Aufgabe werden alle vier Kasusfunktionen geübt, die du im Video gelernt hast. Um die Aufgabe zu lösen, suchst du zunächst den Genitiv oder Dativ. Er ist fett hervorgehoben.

    Gehen wir die Sätze durch:

    • Im ersten Satz findest du den Genitiv sapientiae und die Form est. Übersetzt wurde dieser Teil mit der Wendung: es ist ein Zeichen von. Es wird also in übertragener Bedeutung ein Besitz ausgedrückt. Es handelt sich bei sapientis also um einen Genitivus possessivus.
    • Im zweiten Satz findest du den Dativ detrimento und wieder die Form est. Detrimento kommt von detrimentum, i und bedeutet: Schaden. Es handelt sich hier um einen Dativus finalis. Du fragst: wozu gereicht das Krieg führen, wozu führt es?
    • Im dritten Satz ist quanti der Genitiv. Er gibt Antwort darauf, wieviel eine Sache wert ist. Es handelt sich also um einen Genitivus pretii.
    • Im vierten Satz findest du den Dativ mihi (mir). Hier wird wieder ein Besitz ausgedrückt. Das erkennst du auch an der deutschen Übersetzung mit: besitzen. Es handelt sich hier um einen Dativus possessivus.

  • Gib an, welche Aussagen richtig sind.

    Tipps

    Im Genitivus pretii steckt das lateinische Wort pretium (Preis, Wert). Kannst du sagen, was er ausdrückt?

    Drei Antwortmöglichkeiten sind richtig.

    Lösung

    In dieser Aufgabe geht es darum, dein Wissen zu den vier Kasusfunktionen aus dem Video zu prüfen. Hier nochmal die Zusammenfassung:

    • Der Dativus finalis beschreibt den Zweck einer Handlung. Mit einer Form von esse kannst du ihn übersetzen mit: dienen, gereichen zu.
    • Der Dativus possessivus beschreibt zusammen mit einer Form von esse den/die Besitzer/-in näher. Übersetzen kannst du ihn: jemand hat, jemand besitzt.
    • Anders ist das mit dem Genitivus possessivus: der hebt den Besitz hervor. Die Übersetzung von esse lautet folglich: jemandem gehört etwas.
    • Der Genitivus pretii beschreibt, wieviel eine Person oder Sache wert ist. Der Name leitet sich von dem lateinischen Wort pretium (Preis, Wert) ab. Steht esse zusammen mit dem Genitivus pretii, bedeutet es: wert sein, gelten.
    Richtig sind also nur die zweite, fünfte und sechste Auswahlmöglichkeit.

  • Vervollständige die Übersetzung der lateinischen Sätze.

    Tipps

    Es gibt nicht nur eine korrekte Lösung. Überlege dir, was die Genitive und Dative ausdrücken und formuliere dann auf deutsch.

    Lösung

    In dieser Aufgabe kannst du die Übersetzung der neuen Kasusfunktionen üben.

    • Im ersten Satz findest du den Dativ magno usui. Er beschreibt, wozu etwas gut ist, gibt also einen Zweck an. Es handelt sich um einen Dativus finalis. Die Übersetzung lautet: Dieses Buch ist für mich von großem Nutzen, oder: sehr nützlich.
    • Im zweiten Satz findest du den Genitiv discipuli boni. Das ist ein Genitivus possessivus. Zusammen mit esse drückt er einen Besitz im übertragenen Sinne aus. Das ist auch hier der Fall: Es ist Pflicht, Aufgabe oder Eigenschaft eines guten Schülers, viel zu lernen.
    • Im dritten Satz steht der Dativus possessivus in patri und matri. Übersetzen kannst du: nicht der Vater hat oder besitzt ein Landhaus, sondern die Mutter.
    • Im letzten Satz ist die Übersetzung von magni gesucht. Das ist ein Genitivus pretii. Zusammen mit einer Form von esse beschreibt der Genitivus pretii, wieviel eine Sache wert ist. Die Übersetzung lautet: Die Toga habe ich billig gekauft, aber sie ist wertvoll oder viel wert.

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