Konjugation der Verben – starke, schwache und unregelmäßige Verben
Es handelt sich nicht um Kraft, sondern um Änderungen der Stammformen. Schwache, starke und unregelmäßige Verben im Deutschen weisen Unterschiede bei der Konjugation auf. Erforsche die Besonderheiten der Stammformen und vertiefe dein Verständnis mit Übungen und Arbeitsblättern. Interessiert? Das und mehr wartet im Text auf dich.
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Grundlagen zum Thema Konjugation der Verben – starke, schwache und unregelmäßige Verben
Konjugation der schwachen und starken Verben
Geht es hier um einen Wettkampf der Verben und die schwachen Verben verlieren gegen die starken? Nein, die Einteilung nach starken und schwachen Verben sowie unregelmäßigen Verben tritt im Deutschen beim Konjugieren auf.
Die Bezeichnung hat also nichts mit Kraft und Stärke zu tun. Es geht vielmehr um schwache und starke Veränderungen der Stammformen des Verbs und ebenfalls um unregelmäßige Stammformen der Verben bei der Bildung des Präteritums und des Partizips II.
In der folgenden Liste siehst du die jeweiligen Veränderungen der Stammformen der Verben.
Präteritum | Partizip II | |
---|---|---|
schwaches Verb wandern | wanderte | gewandert |
starkes Verb helfen | half | geholfen |
gemischtes Verb bringen | brachte | gebracht |
Kannst du hinsichtlich der Stammformen bereits eine Regelmäßigkeit ableiten? Im folgenden Überblick erklären wir dir die Besonderheiten der Stammformen der unterschiedlichen Verben im Deutschen und im Anschluss an das Video findest du Übungen und Arbeitsblätter zum Konjugieren von schwachen und starken Verben.
Schwache Verben konjugieren
Bei schwachen Verben ist die Veränderung der Stammform am geringsten.
- Wie du oben in der Liste siehst, wird aus dem Infinitiv wandern im Präteritum wanderte – es wird ein -te angefügt.
- Achte dabei auf die Personalformen des Präteritums, die teilweise an die Endung -te gesetzt werden: ich wanderte, du wandertest, er wanderte, wir wanderten, ihr wandertet, sie wanderten. Je nach Personalform wird also noch eine entsprechende Endung eingesetzt.
- Das Partizip II bildest du bei schwachen Verben meist mit ge-, das häufig direkt am Anfang steht, und mit einem -t am Ende des Verbs.
Starke Verben konjugieren
Im Gegensatz zu den schwachen Verben ändert sich bei den starken Verben der Stammvokal beim Konjugieren.
- Aus dem Infinitiv helfen wird somit half im Präteritum, das heißt, aus dem Stammvokal e wird ein a.
- Auch bei den starken Verben werden Personalformendungen angehängt: ich half, du halfst, sie half, wir halfen, ihr halft, sie halfen.
- Das Partizip II endet auf -en und wird ebenfalls meist mit ge- gebildet.
- Ein weiteres Beispiel starker Verben ist liegen. Im Präteritum wird es zu ich lag, du lagst, es lag, wir lagen, ihr lagt, sie lagen. Das Partizip II ist gelegen.
Unregelmäßige Verben konjugieren
Unregelmäßige Verben vereinen Eigenschaften von starken und schwachen Verben, wie du in der Abbildung sehen kannst. Oft werden sie auch gemischte Verben genannt.
Die gemischte Konjugation lässt sich anhand des unregelmäßigen Verbs bringen nachvollziehen: Im Präteritum verändert es sich zu ich brachte, du brachtest, er brachte, wir brachten, ihr brachtet, sie brachten und das Partizip II ist gebracht.
- Wie bei den schwachen Verben finden wir die Endung -te im Präteritum und ein -t beim Partizip II.
- Von der Bildung der starken Verben wird die Veränderung des Stammvokals übernommen. In unserem Beispiel wird aus dem i ein a (bringen – brachte – gebracht).
- Ein weiteres Beispiel eines unregelmäßigen Verbs ist denken. Im Präteritum ändert sich der Stammvokal zu a (dachte) und das Verb endet im Präteritum und Partizip II (gedacht) auf die typischen Endungen, die ein schwaches Verb aufweist.
Transkript Konjugation der Verben – starke, schwache und unregelmäßige Verben
Was ist denn hier passiert? „Ich BOG nach rechts ab, FIEL über den Eimer und LAG dann in einer Pfütze.“ „Voll stark!“ „Stark?!“ „Na, alles starke Verben!“
Um das zu verstehen, wollen wir uns mit der „Konjugation der Verben“ auseinandersetzen. Je nachdem, wie ein Verb das Präteritum und das Partizip zwei bildet, unterscheidet man schwache, starke und unregelmäßige Verben.
Lass uns zuerst einen Blick auf schwache Verben werfen. Ein schwaches Verb ist zum Beispiel „wandern“. Das erkennst du an der Präteritum-Form „wanderte“ und am Partizip zwei „gewandert“. Bei schwachen Verben ändert sich der Stammvokal beim Konjugieren NICHT.
Außerdem endet das Präteritum auf <-te>, und das Partizip zwei auf <-t>.
Ein weiteres schwaches Verb wäre somit z. B. „putzen“. Wenn wir uns das Präteritum „putzte“ und das Partizip zwei „geputzt“ ansehen sehen wir, dass der Stammvokal gleich bleibt. Im Präteritum finden wir wieder die Endung <-te>. Das Partizip zwei endet außerdem auf <-t>.
Was ist nun der Unterschied zu STARKEN Verben? Ein starkes Verb ist zum Beispiel „liegen“. Das erkennst du an der Präteritum-Form „LAG“ und am Partizip zwei „gelegen“. Bei starken Verben ÄNDERT sich der Stammvokal beim Konjugieren.
Außerdem endet das Partizip zwei auf <-en>.
Fallen wäre somit ein weiteres starkes Verb. Denn beim Präteritum „fiel“ ändert sich der Stammvokal. Zudem finden wir die Endung <-en> beim Partizip zwei.
Und was sind sogenannte „unregelmäßige Verben“? Diese vereinen Eigenschaften von starken und schwachen Verben. Ein unregelmäßiges Verb wäre unter anderem „bringen“. Das Präteritum „brachte“ und das Partizip zwei „gebracht“ helfen uns wieder bei der Bestimmung des Verbs. Kannst du erkennen, welche Eigenschaft sich unregelmäßige Verben mit starken Verben teilen? Der Stammvokal ändert sich beim Konjugieren. Und in welcher Hinsicht ähneln sich unregelmäßige und SCHWACHE Verben? Die Präteritum-Form endet auf <-te>. Beim Partizip zwei finden wir außerdem die Endung <-t>.
Ein weiteres unregelmäßges Verb ist somit „denken“. „Denken“, „dachte“, „gedacht“. Du kannst sehen, wie sich der STAMMVOKAL im Präteritum und Partizip zwei verändert, das VERB im Präteritum und Partizip II jedoch die typischen Endungen eines schwachen Verbs aufweist.
Lass uns die Erkennungsmerkmale von schwachen, starken und unregelmäßigen Verben noch einmal gegenüberstellen. Bei schwachen Verben, wie z. B. „spielen“ (spielen, spielte, gespielt), ändert sich der Stammvokal beim Konjugieren nicht. Das Präteritum endet auf <-te> und das Partizip zwei auf <-t>. Bei starken Verben, wie z. B. „reiten“ (reiten, ritt, geritten), ändert sich der Stammvokal hingegen beim Konjugieren. Außerdem endet das Partizip zwei auf <-en>. Bei unregelmäßigen Verben, wie z. B. „mögen“ (mögen, mochte, gemocht), ändert sich der Stammvokal (genau wie bei starken Verben). Das Präteritum endet allerdings auf <-te> und das Partizip zwei auf <-t> was auch bei schwachen Verben der Fall ist.
Aber WARUM stand der Eimer überhaupt hier rum? „Ich habe vorhin geputzt!“ „Ganz schön schwach!“
Konjugation der Verben – starke, schwache und unregelmäßige Verben Übung
-
Gib die fehlenden Stammformen des starken, schwachen und unregelmäßigen Verbs an.
TippsBei schwachen Verben ändert sich der Stammvokal nicht.
Starke Verben ändern ihren Stammvokal und enden beim Partizip II auf die Endung -en.
LösungAnhand der drei Beispielverben siehst du, wie sich der Stammvokal bei der Konjugation verhält:
$~$1. schwaches Verb
- wandern – wanderte – gewandert
- Der Stammvokal ändert sich nicht.
- liegen – lag – gelegen
- Der Stammvokal ändert sich.
- denken – dachte – gedacht
- Der Stammvokal ändert sich.
-
Zeige die Unterschiede zwischen einem schwachen Verb und einem starken Verb auf.
TippsDas offensichtlichste Merkmal ist die Änderung des Stammvokals:
- schwaches Verb: Stammvokal bleibt gleich (rauchen – rauchte – geraucht)
- starkes Verb: Stammvokal ändert sich (riechen – roch – gerochen)
Das Verb im Präteritum kochte gehört beispielsweise zu den schwachen Verben.
LösungMerke dir das zentrale Merkmal zur Unterscheidung schwacher und starker Verben: der Stammvokalwechsel.
→ Schwache Verben sind zu schwach, um etwas zu wechseln: Der Stammvokal bleibt gleich.
→ Starke Verben sind genügend stark zum Wechseln: Der Stammvokal ändert sich.In einem zweiten Schritt achtest du auf die Endungen beim Präteritum und dem Partizip II und kannst dann auch unregelmäßige Verben abgrenzen.
-
Erschließe schwache und starke Verben.
TippsErinnere dich an die Schwachheit der Verben: Diese haben keine Kraft, etwas zu verändern.
Und die starken Verben können mit ihrer Megakraft sogar Stammvokale verändern!
LösungWie kannst du dir die Unterschiede am besten merken?
Schwache Verben
- ... verändern sich nur schwach.
- ... sind zu schwach zum Verändern.
Starke Verben
- ... haben so viel Kraft, dass sie sogar Stammvokale verändern.
- ... sind so eigenwillig, dass sie immer anders sein wollen.
-
Bestimme, ob die Verben stark, schwach oder unregelmäßig sind.
TippsBilde zunächst die Präteritumsform: Wenn sich der erste Vokal im Verb ändert, handelt es sich um ein starkes oder regelmäßiges Verb.
Ganz klar: Stammvokal bleibt → schwaches Verb
- reimen – reimte – gereimt
Die drei Eigenschaften von unregelmäßigen Verben:
- Stammvokalwechsel
- Präteritumendung auf -te
- Partizip-II-Endung auf -t
LösungKonntest du alle Präteritumsformen und Partizip-II-Formen ableiten? Dann war die Zuordnung einfach:
schwache Verben
- lachen – lachte – gelacht
- weinen – weinte – geweint
- gehen – ging – gegangen
- sehen – sah – gesehen
- rennen – rannte – gerannt
- denken – dachte – gedacht
-
Stelle die Merkmale von unregelmäßigen Verben dar.
TippsUnregelmäßige Verben sind eine Mischung aus den Eigenschaften der schwachen und starken Verben.
LösungUm schwache, starke und unregelmäßige Verben zu bestimmen, untersuchst du die Präteritumsform und die Partizip-II-Form des Verbs.
denken (Infinitiv) – dachte (Präteritum) – gedacht (Partizip II)
- 1. Der Stammvokal ändert sich.
- 2. Das Präteritum endet auf -te.
- 3. Das Partizip II endet auf -t.
-
Untersuche Verben mit zwei Verbformen.
TippsDie gesuchten Verben hier haben eine Besonderheit in der Konjugation: Es gibt immer zwei Varianten.
LösungEs gibt also mehrere Verben, die zwei verschiedene Konjugationsformen haben.
Gleiche Bedeutung
Hier sind beide Varianten richtig. Oft wird an manchen Orten in Deutschland die eine Variante und an anderen Orten die zweite Variante genutzt. Hier noch ein weiteres Beispiel:- triefen – troff – getroffen → starkes Verb
- triefen – triefte – getrieft → schwaches Verb
Hast du den Unterschied schon entdeckt?- Die Hose hing im Schrank oder hat dort gehangen. → feste Position
- Sie hängte die Hose in den Schrank. Oder: Sie hat die Hose in den Schrank gehängt. → Bewegung
Verb – Person, Numerus, Tempus, Modus und Genus Verbi
Konjugation der Verben – starke, schwache und unregelmäßige Verben
Trennbare Verben
Verb – Stammformen
Transitive und intransitive Verben
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Partizip I und Partizip II – Bildung und Gebrauch
Hilfsverben – Überblick
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Konjugation der Verben im Präsens – starke Verben
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