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Verbale Teile

Was sind verbale Konstruktionen in der deutschen Grammatik? Verben sind alle Verbformen in einem Satz, die das Prädikat bilden. Du erfährst mehr über verschiedene Verbartypen (Voll-, Hilfs-, Modalverben) und wie sie den Satzbau beeinflussen. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!

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Lerntext zum Thema Verbale Teile

Was sind verbale Teile?

Im Deutschunterricht hast du vielleicht schon einmal von verbalen Teilen gehört. Einfach erklärt sind die verbalen Teile eines Satzes alle Verbformen, die in einem Satz auftreten können. Sie werden auch Prädikatsteile genannt und bilden alle zusammen das Prädikat eines Satzes.

Man unterscheidet hierbei die folgenden Kategorien von Verben:

  • Vollverben, auch Infinitive genannt (z. B. gehen, arbeiten, tanzen, schwimmen)
  • Hilfsverben (haben, sein, werden)
  • Modalverben (müssen, sollen, wollen, mögen, dürfen, können)

Verbale Teile sind notwendige Teile eines Satzes und bilden den Satzkern. Das bedeutet, dass es keinen vollständigen deutschen Satz ohne Verben geben kann. Selbst in einem sehr kurzen Satz wie Es regnet. gibt es immer noch mindestens eine Verbform. Damit sind die verbalen Teile von großer Bedeutung für den Satzbau im Deutschen (die Syntax).

Aus was bestehen Prädikate?

Das Prädikat kann aus mehreren Verbformen oder verbalen Teilen bestehen. Demnach unterscheidet man einteilige und mehrteilige Prädikate voneinander. Einteilige Prädikate bestehen aus einem Wort und mehrteilige Prädikate bestehen aus mehreren Wörtern.

Einteilige Prädikate sind Prädikate aus nur einer Verbform.
Beispiel: Ich sah dich. (Hier steht das Verb sehen im Präteritum, einer Zeitform, die nur aus einer Verbform besteht.)

Mehrteilige Prädikate sind Prädikate mit zwei oder mehr Verbformen.
Beispiel: Ich werde dich sehen. (Hier steht das Verb sehen im Futur I, einer Zeitform, die mit dem Hilfsverb werden im Präsens und einem Infinitiv gebildet wird. Somit besteht dieses Prädikat aus zwei Verbformen.)

Wenn man die verbalen Teile entsprechend analysiert, kann man feststellen, ob ein Ereignis in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft stattfindet. Zur Erklärung werden in der folgenden Tabelle mögliche verbale Teile in den verschiedenen Zeitformen mit Beispielen aufgeführt:

Zeitformen der Vergangenheit Zeitform der Gegenwart Zeitformen der Zukunft
Präteritum (sagte)
Perfekt (hat gesagt)
Plusquamperfekt (hatte gesagt)
Präsens (sagt) Futur I (wird sagen)
Futur II (wird gesagt haben)

In der Tabelle stehen die verbalen Teile alle in einer bestimmten Personalform, nämlich in der dritten Person Singular.

Wie erkennt man verbale Teile?

Um die verbalen Teile erkennen und bestimmen zu können, ist es notwendig, sich mit einigen grammatischen Fachbegriffen zu beschäftigen:

Wenn du dir hier noch unsicher bist, kann das folgende Video zum Thema Verb – Person, Numerus, Tempus, Modus und Genus Verbi hilfreich sein.

Voraussetzungen für die Bestimmung von verbalen Teilen

Alle wichtigen Informationen zu den oben genannten Punkten lassen sich anhand der Personalform und der Tempusform (Zeitform) ablesen.

Was sind Beispiele für verbale Teile?

Einige Beispiele für verbale Teile hast du bereits kennengelernt. Versuche nun, mit deinem gesammelten Vorwissen die verbalen Teile in den folgenden Sätzen zu benennen:

„Petra soll die Tür schließen! Es ist kalt!“
„Die Tür wurde geschlossen.“
„In Zukunft werden wir noch mehr Übungen zu den verbalen Teilen machen müssen.“
„Könntest du mir bitte die verbalen Teile erklären?“

Um verbale Teile richtig zu bestimmen, braucht es etwas Übung. Nutze gern auch weitere Aufgaben auf den Arbeitsblättern und die interaktiven Übungen zu den verbalen Teilen, um dein Wissen zu überprüfen und zu festigen. Viel Erfolg!

Teste dein Wissen zum Thema Verbale Teile!

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Vorschaubild einer Übung

Verbale Teile Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Lerntext Verbale Teile kannst du es wiederholen und üben.
  • Gib wieder, was verbale Teile sind.

    Tipps

    Welche grammatischen Funktionen nehmen Verben in einem Satz ein?

    Lösung

    Verben nehmen die grammatische Funktion des Prädikats in einem Satz ein. Ein vollständiger Satz im Deutschen muss immer ein Prädikat enthalten. Verbale Teile oder auch Prädikatsteile nennt man alle Bestandteile des Prädikats. Dabei kann das Prädikat aus einer oder aus mehreren Verbformen bestehen.

  • Gib an, welche Verbformen es gibt.

    Tipps

    Verben werden, je nachdem welche Rolle des Prädikats sie in einem Satz übernehmen können, in drei verschiedene Klassen eingeteilt.

    Lösung

    Die drei verschiedenen Klassen der Verben sind Vollverben, Hilfsverben und Modalverben.

    • Vollverben sind Verben, die alleine ein Prädikat bilden können.
    • Hilfsverben können das Prädikat nur in Verbindung mit dem Partizip II oder dem Infinitiv eines Vollverbs bilden.
    • Modalverben können das Prädikat nur mit dem Infinitiv eines Vollverbs bilden.
    Ein Vollverb kann ein einteiliges Prädikat bilden, Prädikate mit Hilfsverben und Modalverben bestehen aus mehreren Teilen.

  • Bestimme die verbalen Teile der Sätze.

    Tipps

    Prädikate können ein- oder auch mehrteilig sein.

    Lösung

    Alle Bestandteile des Prädikats werden verbale Teile genannt. Das Prädikat kann man mit der Frage Was tut oder erleidet jemand? erfragen.

    Ein Prädikat kann aus einem oder aus mehreren Teilen bestehen. Zwischen zwei Teilen eines Prädikats können unter Umständen auch andere Satzbausteine eingeschoben werden. Es entsteht dann die sogenannte Prädikatsklammer.

  • Bestimme die Personal- und die Zeitformen der verbalen Teile.

    Tipps

    Bestimme zuerst die Person. Handelt es sich um die 1., 2., oder 3. Person? Überlege dir danach, ob die Person im Singular oder im Plural steht.

    Bestimme nun das Prädikat. Ist es einteilig oder besteht es aus mehreren Teilen? Welche Zeitform drückt es aus?

    Lösung

    Die konjugierte Verbform gibt darüber Auskunft, wer etwas tut und ob es um eine oder mehrere Personen geht:

    • ich gehe
    • du gehst
    • er, sie, es geht
    • wir gehen
    • ihr geht
    • sie gehen
    Die Tempusform gibt Auskunft darüber, wann etwas geschieht:
    • Präsens: Das Präsens benutzt man, um eine Handlung in der Gegenwart auszudrücken. Beispielsweise: Ich gehe.
    • Präteritum: Diese Zeitform benutzt man, wenn man eine Handlung in der Vergangenheit ausdrücken möchte. Das Präteritum wird vor allem in geschriebener Sprache verwendet. Beispielsweise: Ich ging.
    • Perfekt: Mit dem Perfekt drückt man aus, dass eine Handlung in der Vergangenheit bereits abgeschlossen wurde. Beispielsweise: Ich bin gegangen.
    • Plusquamperfekt: Das Plusquamperfekt benutzt man, wenn man über einen Zeitpunkt in der Vergangenheit berichtet, der vor einem anderen Zeitpunkt in der Vergangenheit stattgefunden hat. Das Plusquamperfekt nennt man daher auch Vorvergangenheit. Beispielsweise: Ich war gegangen.
    • Futur I: Das Futur I kann man benutzen, wenn man auf ein zukünftiges Geschehen aufmerksam machen möchte. Beispielsweise: Ich werde gehen.
    • Futur II: Diese Zeitform wird im Deutschen selten genutzt. Es gibt eine vermutete, abgeschlossene Handlung in der Zukunft wieder. Beispielsweise: Ich werde gegangen sein.

  • Gib an, welche grammatischen Formen du genauer kennen musst, um die verbalen Teile in einem Satz zu bestimmen.

    Tipps

    Welche grammatischen Kategorien können neben Person, Tempus und Numerus noch durch die verbalen Teile ausgedrückt werden?

    Lösung
    • Neben Person, Tempus und Numerus zeigen die verbalen Teile auch die Tätigkeitsformen oder das Genus verbi an. Dabei handelt sich um aktiv oder passiv.
    • Auch den Modus bestimmen die verbalen Teile. Also ob es sich um Infinitiv, Indikativ, Imperativ oder Konjunktiv handelt.
    • Außerdem musst du wissen, was ein Partizip ist. Die verbalen Teile zeigen an, ob es sich um das Partizip I, also das Mittelwort der Gegenwart, oder das Partizip II, auch Mittelwort der vollendeten Gegenwart genannt, handelt.
  • Bestimme Genus Verbi, Modus und die Form des Partizips der verbalen Teile.

    Tipps

    Stelle dir die Frage: Übt das Subjekt selbst eine Tätigkeit aus oder wird etwas mit ihm gemacht? Handelt es sich demnach um Aktiv oder Passiv?

    Handelt es sich beim Modus um die Wirklichkeitsform (Indikativ), die Möglichkeitsform (Konjunktiv) oder die Befehlsform (Imperativ)?

    Handelt es sich bei dem Partizip um die Gegenwart oder die vollendete Gegenwart?

    Lösung

    Das Genus Verbi zeigt an, ob es sich um eine aktive oder eine passive Form handelt. Bei der Bestimmung der Tätigkeitsform kannst du dich fragen, ob das Subjekt des Satzes selbst handelt oder ob etwas mit ihm gemacht wird oder es etwas erleidet.

    Bei dem Beispielsatz

    • Meine Schwester zündet die Kerzen an.
    handelt es sich um eine aktive Form, da meine Schwester das handelnde Subjekt ist.

    Bei dem Satz

    • Die Kerzen werden von meiner Schwester angezündet.
    sind die Kerzen das Subjekt und mit ihnen wird etwas gemacht, sie werden angezündet. Hierbei handelt es sich um einen Passivsatz. Aus dem Akkusativobjekt des aktiven Satzes die Kerzen ist im Passivsatz das Subjekt geworden.

    Der Modus zeigt an, ob es sich um die Wirklichkeitsform (Indikativ), die Möglichkeitsform (Konjunktiv) oder die Befehlsform (Imperativ) handelt. Beispiele sind:

    • Indikativ: Du liest ein Buch.
    • Konjunktiv: Du lesest ein Buch.
    • Imperativ: Lies ein Buch!
    Eine weitere wichtige Voraussetzung ist das Partizip. Die verbalen Teile zeigen an, ob es sich um das Partizip I– das Mittelwort der Gegenwart – oder das Partizip II – das Mittelwort der vollendeten Gegenwart – handelt. Beim Partizip I werden zwei Handlungen gleichzeitig dargestellt, so beispielsweise bei dem folgenden Satz:
    • Gehend las er den Stadtplan.
    Das Partizip II zeigt eine abgeschlossene Handlung an, die vor einer anderen Handlung stattfand.
    • Er hat zugehört und weiß den Weg.

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