Die "Friedliche Revolution" von 1989 führte zur Öffnung der Mauer und der Wiedervereinigung. Helmut Kohls 10-Punkte-Plan, historische Ereignisse wie die Öffnung des Brandenburger Tors und Vertragsunterzeichnungen sind wichtige Meilensteine auf dem Weg zur deutschen Einheit. Interessiert? Das und mehr erfahrt ihr im folgenden Text!
Der 3. Oktober ist in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag – keine Schule, keine Arbeit und auch die Geschäfte haben geschlossen. Viele Menschen wissen jedoch gar nicht, was der Tag der Deutschen Einheit für eine Bedeutung hat. Hier findest du eine kurze Zusammenfassung über die Geschichte der Wiedervereinigung, die du auch verwenden kannst, wenn du über die deutsche Wiedervereinigung ein Referat halten musst.
Die „Friedliche Revolution“ und der Mauerfall
Im Herbst 1989 befand sich die DDR im Zusammenbruch. Tausende Bürgerinnen und Bürger der DDR demonstrierten für Reformen und eine demokratische Erneuerung, da sie mit den bestehenden Zuständen unzufrieden waren und mehr Freiheit wollten. Die sogenannte „Friedliche Revolution“ war schließlich erfolgreich: Am 9. November 1989 kam es zum Mauerfall und die Grenze zum Westen war nun für alle offen. Zwischen dem Mauerfall und der Wiedervereinigung Deutschlands lagen knapp elf Monate, in denen einige wichtige Meilensteine erreicht werden mussten.
Die Etappen der Wiedervereinigung
Am 28.11.1989 verkündete der Bundeskanzler der BRD, Helmut Kohl, einen 10-Punkte-Plan zur Überwindung der deutschen Teilung. Dieser Plan machte deutlich, dass Helmut Kohl die Wiedervereinigung von BRD und DDR anstrebte und wie er dieses Ziel erreichen wollte.
Kurz vor Weihnachten, am 22.12.1989, wurde das Brandenburger Tor als neuer Grenzübergang feierlich eröffnet. Es war ein historischer Moment, dem mehr als 100 000 Menschen beiwohnten. Heute wird das Brandenburger Tor als Symbol der Wiedervereinigung angesehen.
Am 01.07.1990 kam es zur Wirtschafts- und Währungsunion, im Zuge derer die DDR die D-Mark der BRD als Zahlungsmittel übernahm. Außerdem wurde in der DDR nun ebenfalls die soziale Marktwirtschaft eingeführt.
Inzwischen war klar, dass die DDR der Bundesrepublik beitreten würde – die Frage war nur noch, wann dies geschehen soll. Am 23.08.1990 fand die Volkskammer der DDR eine Antwort darauf und legte für die Wiedervereinigung ein Datum fest: Der 3. Oktober 1990 wurde als Tag der Wiedervereinigung bestimmt.
Ein weiterer wichtiger Schritt war die Unterzeichnung des Vertrags über die Herstellung der Einheit Deutschlands durch die Vertreter der DDR und der BRD am 31.08.1990. Dieser Vertrag, der auch als „Einigungsvertrag“ bezeichnet wird, regelte die Bedingungen der Wiedervereinigung. Beispielsweise wurde hier festgelegt, dass die BRD das Vermögen sowie die Schulden der DDR übernehmen soll.
Am 12.09.1990 wurde der „Zwei-plus-Vier-Vertrag“ unterzeichnet. Die „Zwei“ steht dabei für die BRD und die DDR. Die „Vier“ waren die USA, die Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich, also die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs. Dieser letzte Staatsvertrag der Wiedervereinigung legte die Grenze Deutschlands fest, beendete die Vorrechte der vier Mächte und ebnete den Weg zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten.
Am 03.10.1990 trat die DDR offiziell der Bundesrepublik Deutschland bei, womit die Deutsche Demokratische Republik aufhörte, als Staat zu existieren. Endlich, 40 Jahre nach der Gründung der beiden deutschen Staaten, war das Ziel des ersten bundesdeutschen Kanzlers Konrad Adenauer, die Wiedervereinigung Deutschlands, erreicht und das deutsche Volk war in einem gemeinsamen Staat vereint.
28.11.1989
Verkündung des 10-Punkte-Plans zur Überwindung der deutschen Teilung durch Helmut Kohl
22.12.1989
Eröffnung des Brandenburger Tors als Grenzübergang
01.07.1990
Wirtschafts- und Währungsunion
23.08.1990
Die Volkskammer der DDR legt den 03.10.1990 als Tag der Wiedervereinigung fest.
31.08.1990
Unterzeichnung des Einigungsvertrags durch Vertreter von BRD und DDR
12.09.1990
Unterzeichnung des Zwei-plus-Vier-Vertrags durch BRD, DDR, USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich
03.10.1990
offizieller Beitritt der DDR zur BRD
Die Folgen der Wiedervereinigung
Da Berlin vor der Wiedervereinigung geteilt war, hatte man 1949 beschlossen, eine andere Stadt zur Hauptstadt Deutschlands zu ernennen. So war die Hauptstadt von Deutschland vor der Wiedervereinigung Bonn. Nach dem 3. Oktober 1990 wollte man dies jedoch wieder ändern, dazu wurde am 20.06.1991 der „Hauptstadtbeschluss“ erlassen. Obwohl Berlin nun offiziell wieder die deutsche Hauptstadt war, dauerte es allerdings noch über acht Jahre, bis der Bundestag wieder dort zusammentrat.
Nach der Wiedervereinigung veränderte sich für die Menschen der östlichen Bundesländer einiges. Viele lebten nun erstmals in einer demokratischen Gesellschaft, sie konnten an freien Wahlen teilnehmen und selbst über ihre berufliche und private Zukunft entscheiden. Außerdem wurde durch den Einzug der westdeutschen Konsumwelt die ostdeutsche Mangelwirtschaft beendet.
Zugleich aber zog die Wiedervereinigung Probleme mit sich. Einige Menschen waren überfordert mit der neuen Ideologie, in der sie nun lebten, oder sie wurden arbeitslos, da ihr Wissen aus der DDR im Westen weniger wert war. Am schwerwiegendsten waren jedoch die wirtschaftlichen Folgen der Wiedervereinigung. Die meisten Betriebe der ehemaligen DDR wurden entweder geschlossen oder privatisiert und schafften den Übergang zur Marktwirtschaft nicht. Dadurch verloren Millionen Menschen der neuen Bundesländer ihren Arbeitsplatz.
Es gibt also einige Vor- und Nachteile der Wiedervereinigung. Zum Teil sind diese noch heute spürbar.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Wiedervereinigung
Nachdem viele unzufriedene Menschen in der DDR protestierten, kam es am 11. November 1989 zum Mauerfall. Innerhalb der folgenden elf Monate gab es mehrere Verhandlungen zwischen den beiden deutschen Staaten, bis am 3. Oktober 1990 die DDR der BRD beitrat.
Aufgrund der wirtschaftlichen Schwäche des Landes, der Unzufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger und des Niedergangs des Sozialismus in Osteuropa war der Zusammenbruch der DDR am Ende unausweichlich. Bereits seit der deutschen Teilung nach dem Zweiten Weltkrieg gab es Bestrebungen vonseiten der BRD und der DDR, wieder in einem gemeinsamen Staat zusammenzukommen, was wegen der unterschiedlichen Ideologien 40 Jahre lang nicht möglich gewesen war. Nach dem Kollaps der DDR fand eine Wiedervereinigung also viel Zuspruch.
Zur BRD gehörten vor der Wiedervereinigung die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein. Am 3. Oktober kamen die sechs sogenannten „neuen Bundesländer“ Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hinzu.
Als „Wende“ wird der Wandlungsprozess 1989/1990 bezeichnet, durch den die DDR zusammenbrach und der schließlich zur Wiedervereinigung Deutschlands führte.
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