Wallenstein war ein bedeutender Feldherr im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648). Er gehörte verschiedenen Glaubensrichtungen an und diente dem Kaiser Ferdinand II. Wallenstein stieg in der Hierarchie auf, wurde jedoch 1634 auf kaiserlichen Befehl hin ermordet. Wer war Wallenstein wirklich? Bist du interessiert? Finde es heraus in der Biografie des mächtigen Feldherrns!
Wallenstein gilt als bedeutende Persönlichkeit und einer der wichtigsten Feldherren im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648).
Wallenstein – Biografie
Geboren wurde Wallenstein am 24. September 1583 im heute tschechischen Böhmen unter dem vollen Namen Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein. Als Sohn eines Herrschergeschlechts wuchs er als Teil des Adels auf. Bereits im Alter von elf Jahren wurde er durch den Tod seiner Eltern zum Vollwaisen.
Nicht unerheblich für seine Rolle im Dreißigjährigen Krieg, der nicht nur ein Territorial-, sondern auch ein Religionskrieg war, ist Wallensteins Biografie in religiöser Hinsicht. Denn er wurde im protestantischen Glauben erzogen, konvertierte im jungen Erwachsenenalter jedoch zum katholischen Glauben.
Als Soldat begann im Jahr 1604 seine militärische Karriere. In Ungarn kämpfte er aufseiten des Kaisers Rudolf II. gegen den Protestantismus und übernahm nach kurzer Zeit höhere Posten. Wirtschaftlichen Aufstieg erreichte er zudem durch die Heirat mit einer vermögenden Witwe, durch die er zu einem Großgrundbesitzer von Mähren (heute in Tschechien) wurde. In dieser Funktion versuchte er, seine protestantischen Untertanen zum Katholizismus zu bekehren.
Wallenstein – Dreißigjähriger Krieg
Weil Wallenstein dem katholischen Kaiser die Treue hielt, stand er im Konflikt mit der überwiegend protestantischen Bevölkerung in Böhmen und Mähren. Ergebnis war, dass er 1618 im Ständeaufstand in Böhmen zu Beginn des Dreißigjährigen Kriegs gegen die böhmischen Aufständischen kämpfte und daraufhin seinen gesamten Besitz verlor.
Dennoch gelang ihm schon bald der weitere Aufstieg. Mit dem Prager Fenstersturz von 1618 begann der Dreißigjährige Krieg, in dem Wallenstein den Erzherzog Ferdinand, später Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, unterstützte. Der Sieg in der Schlacht am Weißen Berg im Jahr 1620 an der Seite von Graf Tilly brachte ihm zum einen mehr Reichtum und zum anderen weitere militärische Macht. Durch skrupellose Methoden gelang es ihm in den Folgejahren, zu einer der mächtigsten Persönlichkeiten Europas zu werden. 1622 wurde Wallenstein sogar vom Kaiser zum Herzog ernannt.
Kennst du das?
Vielleicht hast du schon einmal in einem Strategiespiel wie Schach einen wichtigen Zug gemacht, um deinen Gegner zu überraschen. Wallenstein war ein Meister der Kriegsstrategie und nutzte oft unerwartete Taktiken, um seine Gegner zu besiegen. Seine Fähigkeit, kluge und überraschende Züge zu machen, half ihm, viele Schlachten zu gewinnen. Das zeigt, wie wichtig es ist, strategisch zu denken, egal ob im Spiel oder im echten Leben.
Doch seine immer größer werdende Macht war den anderen Landesfürsten im Reich ein Dorn im Auge. Dazu kam, dass sich Wallenstein sogar gegenüber dem Kaiser mehr und mehr Privilegien zugestand. Dies führte 1630 schließlich zu seiner Entlassung als Oberbefehlshaber.
In dieser Zeit war jedoch der aufseiten der Protestanten kämpfende schwedische König Gustav II. Adolf auf dem Vormarsch. Somit sah sich der Kaiser gezwungen, Wallenstein wieder einzusetzen. Dieser besiegte den schwedischen König und sorgte somit für einen bedeutenden Erfolg für Kaiser Ferdinand II.
Wallenstein – Tod
Von einem lang anhaltenden Höhenflug Wallensteins konnte jedoch nicht die Rede sein. Der Feldherr Wallenstein wurde sowohl vom Kaiser als auch von den katholischen Fürsten nach wie vor kritisch beäugt. Friedensverhandlungen, die unter anderem im Geheimen mit Schweden, Sachsen und Brandenburg stattfanden, sowie der Versuch, mehr Toleranz in der Religionsfrage zu schaffen, brachten das Fass zum Überlaufen. Er wurde schließlich des Hochverrats bezichtigt und am 25. Februar 1634 auf kaiserlichen Befehl ermordet. Der Sterbeort von Wallenstein war die Stadt Eger.
Wallenstein – Steckbrief
Datum
Ereignis
24.09.1583
Geburt in Böhmen als Sohn eines Herrschergeschlechts
25.02.1595
Tod des Vaters, Wallenstein wird zum Vollwaisen.
1604
Beginn der militärischen Karriere als Soldat
1618
Beginn des Dreißigjährigen Kriegs; Ständeaufstand von Böhmen, bei dem Wallenstein im Kampf gegen die Aufständischen sämtlichen Besitz verliert
1620
erfolgreiche Schlacht am Weißen Berg an der Seite von Graf Tilly, folglich Ausweitung der Macht und Anhäufung von Reichtum
1622
Ernennung zum Herzog
1630
nach Aufstieg zu einer der mächtigsten Persönlichkeiten Europas Entlassung als Oberbefehlshaber
1630–1631
Eroberungszug des schwedischen Königs Gustav II. Adolf, Wiedereinsetzung Wallensteins ab 1932 als Oberbefehlshaber durch Kaiser Ferdinand II.
25.02.1634
Bezichtigung des Hochverrats und anschließende Ermordung auf kaiserlichen Befehl
Ausblick – das lernst du nach Wallenstein
Der Name Wallenstein spielt in den Kriegen des frühen Konfessionellen Zeitalters eine wichtige Rolle. Mehr dazu, vor allem zur dynamischen Zeit des Dreißigjährigen Krieges, findest du auf den entsprechenden Themenseiten.
Wallenstein – Zusammenfassung
Wallenstein wurde 1583 als Sohn eines Adligen geboren.
Er wurde protestantisch erzogen, konvertierte dann aber zum Katholizismus.
Wallenstein war ein kluger, aber skrupelloser Militärstratege.
Er forderte vom Kaiser immer mehr Vorrechte ein, was zu seiner Entlassung als Befehlshaber und schlussendlich zu seiner Ermordung führte.
Wallenstein wurde ermordet, weil er als Bedrohung für den Kaiser empfunden wurde. Er wurde des Hochverrats bezichtigt und am 25. Februar 1634 auf kaiserlichen Befehl ermordet.
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