Gleichschaltung
Erfahre was Gleichschaltung bedeutet und wie die Nationalsozialisten mit der Gleichschaltung Deutschland unterwarfen. Von der politischen Manipulation bis zur kulturellen Unterdrückung – die totale Kontrolle eines Regimes. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!
- Gleichschaltung – Definition
- 1933: Gleichschaltung in Deutschland
- Das Parlament schafft sich selbst ab
- Auflösung von Verfassungsstrukturen und Gleichschaltung der Länder
- Auflösung von gesellschaftlichen Organisationen
- Parteiverbote
- Kulturelle Unterdrückung
- Hitler und das Militär
- Gleichschaltung 1933: Zusammenfassung
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Lerntext zum Thema Gleichschaltung
Gleichschaltung – Definition
Die Bedeutung des Begriffs Gleichschaltung lässt sich als die Eingliederung aller Kräfte in einem Land unter eine Ideologie erklären.
Was ist Gleichschaltung? Gleichschaltung bedeutet, dass sich alle politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Kräfte in einem Staat einer Organisation zu unterwerfen haben. Diese kontrolliert und steuert alle Kräfte. Gleichschaltung ist vor allem im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus (NS) in Deutschland zu sehen.
Die Ideologie der Gleichschaltung und die Nationalsozialisten
Als Hitler und seine Partei, die NSDAP, in Deutschland 1933 an die Macht kamen, verloren sie keine Zeit, um ihre Pläne von einem einheitlichen, gleichgeschalteten Deutschland umzusetzen. Die NS-Ideologie sah eine Staats- und Gesellschaftsordnung für Deutschland vor, die hierarchisch organisiert sein sollte. An der Spitze des Deutschen Reichs sollte ein Führer stehen. Alle demokratischen Kräfte und die durch demokratische Wahlen besetzten Ämter sollten abgeschafft werden. Innerhalb weniger Wochen wurden die Pläne Hitlers für die Gleichschaltung Deutschlands radikal umgesetzt.
1933: Gleichschaltung in Deutschland
Als Hitler im Januar 1933 von Reichspräsident Paul von Hindenburg in das Amt des Reichskanzlers berufen wurde, setzte er bereits am ersten Tag im Amt Neuwahlen durch. Diese sollten am 5. März 1933 stattfinden und Hitler die parlamentarische Zweidrittelmehrheit sichern, die er brauchte, um die Weimarer Verfassung zu ändern. Der Reichstagsbrand vom Februar 1933 und die daraufhin vom Reichspräsidenten erlassene Notverordnung schufen einen andauernden Ausnahmezustand, mit dem mehrere Grundrechte eingeschränkt und außer Kraft gesetzt wurden.
Das Parlament schafft sich selbst ab
Am 23. März 1933 wurde mit Unterstützung aller Parteien, mit Ausnahme der SPD, das sogenannte Ermächtigungsgesetz erlassen. Dieses ermächtigte die Regierung Hitlers, ohne das Parlament Gesetze zu beschließen. Die Gewaltenteilung in Deutschland war damit beendet, das Parlament hatte sich selbst abgeschafft.
Auflösung von Verfassungsstrukturen und Gleichschaltung der Länder
Die föderale Struktur der Weimarer Republik wurde von den Nationalsozialisten als Nächstes beseitigt. Durch die Notverordnungen, die in Kraft traten, war es Hitler und der NSDAP möglich, die Verfassungsstrukturen und Länder abzuschaffen. Die Länderparlamente der Weimarer Republik wurden aufgelöst. Es wurden vor allem 1933 Gesetze zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich erlassen. Bis Januar 1934 wurden die Hoheitsrechte der Ländern komplett aufgehoben und sogenannte Reichsstatthalter der NSDAP eingesetzt. Es kam außerdem zur Gleichschaltung der Polizei.
Auflösung von gesellschaftlichen Organisationen
Gesellschaftliche Organisationen und Vereine wurden unter die Kontrolle der Nazis gebracht und gleichgeschaltet. Dies geschah auch durch Terror und Gewalt. Um weitermachen zu dürfen, richtete sich zum Beispiel der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nach NS-Vorgaben aus. Auch die Medien und die Presse waren von der Gleichschaltung nicht ausgeschlossen und hatten von nun an im Sinne der NSDAP und Hitler zu berichten. Die Pressefreiheit gab es nicht mehr.
Parteiverbote
Im Mai und Juni 1933 wurden die linken Parteien wie KPD und SPD verboten. Somit war auch die Gleichschaltung der Parteien erfolgt.
Kulturelle Unterdrückung
Im September 1933 wurden per Gesetz sämtliche Schriftstellerinnen und Schriftsteller und Künstlerinnen und Künstler dem Reichsministerium für Propaganda unterstellt. Eine freie Berufsausübung wurde damit unmöglich.
Hitler und das Militär
Als im August 1934 Reichspräsident von Hindenburg verstarb, ernannte sich Hitler selbst zum Führer und Reichskanzler. Das Amt des Reichspräsidenten wurde abgeschafft. Somit hatte Hitler den Oberbefehl über das Militär. Die Soldaten mussten nun auch direkt auf Hitler persönlich den Fahneneid ablegen.
Gleichschaltung 1933: Zusammenfassung
Um ihr Ziel eines hierarchisch organisierten Führerstaats in Deutschland durchzusetzen, setzten die Nazis auf totale Kontrolle, Unterdrückung und Gleichschaltung der Gesellschaft und aller anderen Bereiche. Die Menschen im Staat mussten sich dieser Gleichschaltung beugen oder Deutschland verlassen, um sich in Sicherheit vor dem Nazi-Terror bringen. Viele Deutsche sahen in der Gleichschaltung aber auch die Möglichkeit, Teil der Volksgemeinschaft zu sein. Diese Menschen unterstützen die Gleichschaltung zum Beispiel in Jugendgruppen der NSDAP oder in Vereinen und Organisationen. Diese Deutschen waren froh, Teil des Ganzen zu sein.
1923–Hitlerputsch
"Gleichschaltung" der deutschen Bevölkerung in der NS-Zeit
Gleichschaltung
Deutschland im Nationalsozialismus – die ersten Jahre
30. Januar 1933 – Adolf Hitler wird Reichskanzler
1. Februar 1933 – die Auflösung des Reichstags
27. Februar 1933 – der Reichstagsbrand
23. März 1933 – das Ermächtigungsgesetz
Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz
Der erste Parteitag der NSDAP am 3. September 1933
30. Juni 1934 – der „Röhm-Putsch“
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