Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz
Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 in Berlin war ein öffentliches Symbol für den Rassenwahn der Nazis. Sie kennzeichnete den Beginn der Unterdrückung von abweichenden Werken und Ideen im Nationalsozialismus. Erfahre mehr über dieses beunruhigende Ereignis und seine Verbindung zum Massenmord. Interessiert? Das und vieles mehr im folgenden Text!
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Lerntext zum Thema Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz
Bücherverbrennung in Berlin: 10. Mai 1933
Als am 30. Januar 1933 Adolf Hitler Reichskanzler wird, ist die Weimarer Republik politisch und gesellschaftlich gescheitert. Die Menschen unterstützten das demokratische Regierungssystem der 1920er-Jahre nicht und wollten einen starken Mann an der Spitze des Staates. Sie waren deswegen nicht alle Unterstützer von Adolf Hitler, doch vielen Menschen ging es wirtschaftlich und sozial so schlecht, dass sie sogar Hitler und das Regime der Nationalsozialisten (Nazis) den Verhältnissen der Weimarer Republik vorzogen. Bereits drei Monate später, im März 1933, wurde das Ende der parlamentarischen Demokratie mit dem sogenannten Ermächtigungsgesetz beschlossen. Die Regierung Hitlers wurde zur Diktatur, die Zeit der Nationalsozialisten (NS-Zeit) hatte begonnen.
Es gab viele Ereignisse, die in den frühen Jahren von Hitlers Regierung deutlich machten, dass andere Meinungen und Ansichten als die der Nationalsozialisten nicht mehr geduldet wurden. Besonders bekannt ist in diesem Zusammenhang das Datum der Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz. Aber: Warum wurden die Bücher verbrannt? Was geschah bei der Bücherverbrennung? Wo wurden die Bücher verbrannt? Antworten auf diese Fragen und auch auf die Frage, warum gerade in der NS-Zeit Bücher verbrannt wurden, erhältst du hier.
Hitlers Rassenwahn
Bereits Jahre bevor er an die Macht kam, hatte Hitler in seiner Hetzschrift Mein Kampf deutlich gemacht, wie er sich ein Deutschland unter seiner Führung vorstellte. Hitler war einem Rassenwahn verfallen und glaubte, dass es auf der Welt verschiedene Menschenrassen geben würde, die unterschiedlich viel wert waren. Manche Menschen waren für ihn so verabscheuungswürdig, dass er es als seine Aufgabe ansah, sie zu töten. Sein Ziel dabei war die Ausrottung von bestimmten Minderheiten, die er als nicht lebenswert erachtete. Die Gruppe von Menschen, die ihm am meisten zuwider war, waren Menschen jüdischen Glaubens. Hitler hatte in seinem Buch Mein Kampf seine mörderischen Thesen von einer Verschwörung des sogenannten Weltjudentums verbreitet, das es auszurotten galt. Er galt vielen Deutschen als der starke Mann, den sie sich ersehnten. Er traf mit seiner Schrift den Nerv der Zeit.
Rassenwahn und Ausgrenzung
Der Antisemitismus, also der Hass auf Juden, war auch in der deutschen Gesellschaft weitverbreitet. Die Deutschen hatten den Ersten Weltkrieg verloren und mussten an die Siegermächte hohe Entschädigungszahlungen, sogenannte Reparationen zahlen. Für viele Deutsche waren die Juden daran schuld. Hitler war ein extremer Antisemit und glaubte, dass die Deutschen zu der sogenannten Herrenrasse gehörten. Diese wahnsinnige Vorstellung führte dazu, dass alles, was in den Augen der Nazis nicht arisch war, abgelehnt wurde und ausgerottet werden sollte. Diese Menschen waren vor allem Jüdinnen und Juden, aber auch Sinti und Roma, Homosexuelle, Verbrecherinnen und Verbrecher.
Verfolgung in Kunst und Kultur
Viele der nun von den Nazis verfolgten Menschen waren auch im Bereich der Kunst und Kultur tätig. Deswegen setzten Hitler und seine Gefolgsleute alles daran, diese von ihnen als entartete Kunst verunglimpften Werke zu vernichten. Dazu gehörten auch literarische Werke, also Romane und Gedichte, Kurzgeschichten und Erzählungen. Diese wurden vor allem in Büchern abgedruckt, sodass die Nazis unter Hitlers Führung beschlossen, diese Werke öffentlich in Bücherverbrennungen zu zerstören.
Bücherverbrennung am Opernplatz
Eine dieser öffentlichen Verbrennungen von Werken durch die Nationalsozialisten verfolgten und abgelehnten Künstlerinnen und Künstler fand in der Reichshauptstadt Berlin statt. Bei dieser Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 wurden Werke von einigen der größten und bekanntesten deutschen Schriftstellerinnen und Schriftsteller öffentlich verbrannt. Zu den Büchern, die bei der Bücherverbrennung ein Raub der Flammen wurden, gehörten Werke von dem Kinderbuchautor Erich Kästner, dem Literaturnobelpreisträger Thomas Mann und seinem Bruder Heinrich Mann sowie dem damals längst verstorbenen großen Dichter Heinrich Heine.
Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz: Zusammenfassung
Zusammenfassend kann also festgehalten werden, dass die Bücherverbrennung ein weiteres öffentliches und unübersehbares Zeichen für den Rassenwahn der Nationalsozialisten war. Der Hass auf alles, was die Nazis als anders anerkannten, war der Grund für die Bücherverbrennung im Nationalsozialismus (NS). Sie gilt als ein weiterer Schritt zur Auslöschung ungewollter Gedanken und Werke. Die Bücherverbrennung kann in ihrer Bedeutung auch – einfach erklärt – als Vorstufe zum späteren Massenmord der Nationalsozialisten an Menschen, die nicht in ihr Weltbild passten, gesehen werden.
Datum | Ereignis |
---|---|
Januar 1933 | Hitler kommt an die Macht und wird Reichskanzler. |
März 1933 | Einführung des sogenannten Ermächtigungsgesetzes, mit dem Deutschland zur Diktatur wird |
Mai 1933 | Bücherverbrennung in Berlin |
1923–Hitlerputsch
1933 - Hitlers Machtübernahme
Machtergreifung der NSDAP
Der Reichstagsbrand und die Machtergreifung
1933: Reichstagsbrand-Prozess
1933: Reichstagswahlen im März
"Gleichschaltung" der deutschen Bevölkerung in der NS-Zeit
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Revision des Versailler Vertrages
Deutschland im Nationalsozialismus – die ersten Jahre
30. Januar 1933 – Adolf Hitler wird Reichskanzler
1. Februar 1933 – die Auflösung des Reichstags
27. Februar 1933 – der Reichstagsbrand
23. März 1933 – das Ermächtigungsgesetz
Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz
Der erste Parteitag der NSDAP am 3. September 1933
30. Juni 1934 – der „Röhm-Putsch“
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