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Akkusativ – Besondere Verwendung

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Johanna Grogert
Akkusativ – Besondere Verwendung
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Grundlagen zum Thema Akkusativ – Besondere Verwendung

In diesem Vertiefungsvideo wird gezeigt, wann der Akkusativ als inneres Objekt vorkommt. Dabei findet auch eine Erläuterung zur sogenannten figura etymologica statt. Dabei handelt es sich um ein rhetorisches Stilmittel, bei dem stammverwandte Substantive und Verben zur Bekräftigung einer Aussage zusammengeführt werden, z.B. bei der Aussage "eine Schlacht schlagen". Einige lateinische Beispiele für die figura etymologica findest du hier im Video. Bestimmte kleine Wörter sind im Akkusativ erstarrt und werden als Adverb benutzt, weshalb man diese auch als adverbiale Akkusative bezeichnen. Auch diese Besonderheit wird mit Beispielen anschaulich gemacht.

Transkript Akkusativ – Besondere Verwendung

Salve! Hallo. Mein Name ist Johanna. In diesem Video wird die Funktion des Akkusativs vertieft behandelt. Ich werde euch zeigen, was für eine Bedeutung der Akkusativ als inneres Objekt und als adverbialer Akkusativ hat. Das Ziel dabei ist, zu zeigen, wann ein inneres Objekt als Akkusativ überhaupt vorkommt, was eine figura etymologica ist und welche Wörter zum adverbialen Akkusativ gehören. Dafür sollte euch schon klar sein, welche Funktionen der Akkusativ überhaupt haben kann, was ein Objekt ist und was ein Adverb ist. Der Akkusativ als inneres Objekt: In vielen Fällen tritt zu einem Verb ein Objekt mit einem ähnlichen Stamm im Akkusativ. Zum Beispiel: “Vivere vitam.” Verb plus Objekt. “Ein Leben führen.” Bei “vitam vivere”, also “ein Leben führen”, kommen zwei Wörter aufeinander, die den gleichen Stamm haben. Diese Kombination von einem Verb mit einem stammverwandten Objekt im Akkusativ nennt man auch “figura etymologica”. Von Etymologie, das heißt so viel wie Wortentstehung und Wortbedeutung. Stammverwandt heißt, die Wortkombination kommt aus einer Wortfamilie wie bei einem Stammbaum. Das innere Objekt wird oft ergänzt durch ein Adjektiv. Zum Beispiel: “Dei beatam vitam vivunt.” “Die Götter führen ein glückliches Leben.” Typisch ist das innere Objekt auch bei Pronomen wie “hoc consentire”, “darin übereinstimmen”, oder “id dubitare”, “daran zweifeln”. Aus diesen Formen hat sich der adverbiale Akkusativ entwickelt. Beispiele dafür sind multum, plus, plurimum. Multum heißt viel, oft, sehr. Plus heißt mehr. Plurimum: sehr viel, am meisten. Andere Wörter, die im Akkusativ stehen und als Adverb benutzt werden, sind tantum, magnam partem, nihil und auch quid. Tantum heißt so viel, nur. Magnam partem heißt zum großen Teil. Nihil heißt durchaus nicht. Und quid steht für wieso, warum. Ein Beispiel: “Venisti? Quid venisti?”, “Wieso bist du gekommen?” Quid als adverbialer Akkusativ. Dann fasse ich zusammen, was wir in dieser Vertiefung behandelt haben. Ihr habt gelernt, dass der Akkusativ als inneres Objekt stehen kann bei stammverwandten Wörtern. Diese Kombination nennt man “figura etymologica”. Weiterhin steht der Akkusativ als inneres Objekt bei bestimmten Adjektiven und Pronomen. Daraus hat sich dann auch der adverbiale Akkusativ entwickelt, Wörter, die im Akkusativ stehen und als Adverb gebraucht werden. Viel Erfolg weiterhin wünscht euch Johanna. Vale! Tschüss!

2 Kommentare
  1. Liebe Bauer Renata,

    ich fasse das mal als Frage auf: Ja, es gibt einen Akkusativ der zeitlichen Ausdehnung. Dieser kommt beispielsweise in "decem annos natus" zur Anwendung: zehn Jahre alt.

    Alles Gute, Felix

    Von Felix T., vor mehr als 8 Jahren
  2. gibt es auch einen Akkusativ der zeitlichen Ausdehnung

    Von Bauer Renata, vor mehr als 8 Jahren

Akkusativ – Besondere Verwendung Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Akkusativ – Besondere Verwendung kannst du es wiederholen und üben.
  • Vervollständige den Text über die Akkusativfunktionen.

    Tipps

    Ein Beispiel für einen Akkusativ als inneres Objekt ist:

    proelium pugnare – eine Schlacht schlagen.

    Ein Beispiel für einen adverbialen Akkusativ ist:

    id studere – sich darum bemühen.

    Ein Kärtchen bleibt in der Ablage übrig.

    Lösung

    Akkusativobjekte kennst du sicher schon. Sie stehen immer bei transitiven Verben – also bei den Verben, die ein Ziel haben. Danach fragt man: Wen oder was? Man spricht deshalb auch vom äußeren Objekt.

    Ein Beispiel: amicum advocare – den Freund anrufen.

    Daneben gibt es aber auch Verben, die kein Ziel haben. Man nennt sie intransitiv. Solche kennst du bestimmt schon: ire – gehen, vivere – leben. Hier kann man nicht fragen: Wen oder was?

    Trotzdem haben solche Verben manchmal einen Akkusativ bei sich. Er verdeutlicht den Inhalt der Handlung. Man spricht dann von einem inneren Objekt. Häufig wird dazu ein Verb mit einem ähnlich klingenden Substantiv aus demselben Stamm kombiniert. Man nennt das figura etymologica.

    Ein Beispiel: proelium pugnare – eine Schlacht schlagen. proelium wäre hier zum Verständnis gar nicht nötig, aber man setzt es dazu, um es besser klingen zu lassen.

    Manchmal steht der Akkusativ bei intransitiven Verben auch in Form eines Pronomens, z. B. id dubitare – daran zweifeln. Das Pronomen ist dabei immer Neutrum. Aus dieser Kombination hat sich der adverbiale Akkusativ entwickelt: multum carne vivere – am meisten von Fleisch leben.

  • Ordne die adverbialen Akkusative der richtigen Übersetzung zu.

    Tipps

    Ordne zunächst die adverbialen Akkusative den Übersetzungen zu, bei denen du dir sicher bist. Schaue dann, welche übrig bleiben.

    Fallen dir einige Wörter aus Fremdsprachen oder aus Naturwissenschaften auf? Was heißt denn zum Beispiel „plus“ bei der Addition?

    Lösung

    Der adverbiale Akkusativ hat sich aus den Formen von Pronomen entwickelt. Sie stehen bei transitiven Verben und sind ein inneres Objekt. Es sind Adverbien, die zumeist eine Menge oder einen Grad der Handlumg angeben und im Akkusativ stehen.

    • multum – viel, oft, sehr
    • plus – mehr
    • plurimim – sehr viel, am meisten
    • tantum – so viel, nur
    • magnam partem – zum großen Teil
    • nihil – durchaus nicht

  • Vervollständige die Übersetzungen.

    Tipps

    Schau dir die inneren Objekte genau an und überlege, was geschieht. Übersetze dabei möglichst exakt und Wort für Wort in der Reihenfolge.

    Vokabeltipps:

    • carmen, carminis n. – Lied
    • cursum currere – einen Lauf laufen
    • facinus (n.) facere – eine Tat machen, eine Tat begehen
    • parere, pareo, parui – gehorchen
    • stultus, a, um – dumm
    Lösung

    Alle diese Sätze enthalten einen Akkusativ als inneres Objekt. Dabei steht ein Objekt in Verbindung mit einem Verb und hat eine bestimmte Bedeutung.

    Hier kommt nun die Auflösung der Sätze:

    1. Marcus und Tiberius singen ein Lied. – Das innere Objekt hierbei ist carmen canere, was bedeutet: ein Lied singen.
    2. Die Athleten Lucius und Servius laufen einen Lauf in der Arena. – Das innere Objekt ist cursum currere und heißt: einen Lauf laufen, eine Bahn rennen. Es handelt sich dabei also um eine figura etymologica.
    3. Der Sohn gehorchte dem Vater.
    4. Die Schüler gehen zur Schule.
    5. Quintus begeht eine dumme Tat. – Das innere Objekt ist „facinus facere“, das gleichzeitig auch eine figura etymologica ist.

  • Gib an, bei welchen Sätzen ein Akkusativ als inneres Objekt verwendet wird.

    Tipps

    Der Akkusativ als inneres Objekt ist ein Substantiv mit einem Verb. Das Substantiv ist entweder sinnverwandt oder stammverwandt und damit abhängig vom Verb.

    Verwechsle nicht das innere Objekt mit dem adverbialen Akkusativ!

    Der adverbiale Akkusativ beantwortet Fragen zu den adverbialen Bestimmungen der Zeit, des Ortes, der Art und Weise und des Grundes.

    Drei Sätze sind korrekt.

    Lösung

    Hier die Lösungen der Aufgabe:

    • Die Soldaten kämpfen in einer heftigen Schlacht. – Das innere Objekt lautet proelium pugnare.
    • Die Sueben leben wenig von Getreide, vielmehr hauptsächlich von Milch und Fleisch. – Hier findet man kein inneres Objekt. maximam partem (größerenteils, hauptsächlich) ist lediglich ein adverbialer Akkusativ und darf nicht mit dem inneren Objekt verwechselt werden.
    • Die Athleten gewinnen den Wettkampf. – Hier ist das innere Objekt vorhanden. Das lateinische Wort certamen steht in Verbindung mit einem intransitiven Verb, vincere, und ist daher ein inneres Objekt.
    • Die Senatoren zweifeln daran.* – „id dubitare* ist ein inneres Objekt, das aus dem Akkusativ Neutrum des Demonstrativpronomens is, ea, id stammt. id steht in Verbindung mit einem intransitiven Verb.
    • Zu dieser Zeit lebten viele Römer in Rom. eo tempore ist kein inneres Objekt.
  • Ordne die Wendungen der richtigen Übersetzung zu.

    Tipps

    Welche Wörter kommen dir bekannt vor? Verbinde erst einmal die bekannten Wörter und gehe danach nach dem Ausschlussprinzip vor.

    Lösung

    Du hast gelernt, dass der Akkusativ als inneres Objekt fungieren kann. Dabei trifft ein Objekt auf ein Verb und bildet so ein inneres Objekt.

    Typisch ist das innere Objekt auch bei Pronomen. Dabei bilden ein Verb im Infinitiv und ein Pronomen wie hoc, id oder multum, die im Akkusativ stehen, eine Einheit und haben eine feste Bedeutung.

    Im Folgenden findest du die Lösungen der Aufgabe:

    • id dubitare – daran zweifeln
    • id persuadere – davon überzeugen
    • hoc consentire – darin übereinstimmen
    • id studere – danach streben
    • multum valere – viel gelten
    Präge dir diese Wendungen am besten gleich gut ein! Sie werden dir in vielen lateinischen Texten begegnen.

  • Untersuche, wo im Text sich Akkusative als inneres Objekt und adverbiale Akkusative befinden.

    Tipps

    Wiederhole noch einmal, was einen Akkusativ als inneres Objekt ausmacht:

    Ein inneres Objekt ist ein Substantiv in Verbindung mit einem Verb. Das Verb ist entweder sinnverwandt oder vom gleichen Stamm. Das nennt man auch figura etymologica.

    Ein adverbialer Akkusativ hingegen drückt zumeist eine Mengenangabe in Form eines Adverbs aus, das im Akkusativ steht.

    Im gesamten lateinischen Text findest du vier Mal den Akkusativ als inneres Objekt und drei Mal den adverbialen Akkusativ.

    Lösung

    Die folgenden Sätze enthalten entweder einen Akkusativ als inneres Objekt und/oder einen adverbialen Akkusativ:

    • Turpem servitutem serviunt. – Sie leben in schändlicher Knechtschaft. Du siehst, dass servitutem und servire vom gleichen Stamm abstammen und somit ein inneres Objekt bilden.
    • In horto multum agere debere vident. – Im Garten sehen sie, dass sie vieles machen müssen. multum fungiert hier als adverbialer Akkusativ und bezeichnet die Menge: viel.
    • Plerumque Lydia flores carpit et Marcus flores rigat. – Meistens muss Lydia die Blumen pflücken und Marcus die Blumen gießen. Du siehst, dass in diesem Satz nur plerumque als adverbialer Akkusativ vorhanden ist.
    • Ceterum etiam carmen canunt. – Sie singen im Übrigen auch Lieder. Carmen canere ist ein inneres Objekt, da ein Substantiv auf ein intransitives Verb trifft. Der adverbiale Akkusativ ceterum steckt ebenfalls in diesem Satz.
    • Iucundam vitam vivunt. – Sie leben ein erfreuliches Leben. Die figura etymologica vitam vivere ist ein inneres Objekt.
    • Tamen somnium somniant. – Dennoch träumen sie einen Traum. somnium somniare ist eine figura etymologica und daher zwingend ein inneres Objekt.
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