Doppelter Akkusativ
Ein doppelter Akkusativ entsteht, wenn neben dem direkten Objekt noch ein weiteres Nomen im Akkusativ steht. Dieses Nomen passt grammatikalisch zum direkten Objekt. Lerne mehr über die Anwendung und Umformung dieser Satzkonstruktionen. Neugierig geworden? Vertiefe dein Verständnis mit Übungen auf sofatutor!
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Grundlagen zum Thema Doppelter Akkusativ
Doppelter Akkusativ – Latein
Ein doppelter Akkusativ entsteht meist dadurch, dass zu einem Akkusativobjekt noch ein Prädikatsnomen tritt, das mit dem Akkusativobjekt kongruent ist.
Doppelter Akkusativ – Übungen und Beispiele
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Exercitus Diocletianum imperatorem creavit.
Das Heer wählte Diokletian zum Imperator. -
Victoriae homines beatos non faciunt.
Siege machen die Menschen nicht glücklich. -
Senatus Catilinam hostem iudicavit.
Der Senat erklärte Catilina zum Feind. -
Cives se in urbe tutos putabant.
Die Bürger hielten sich in der Stadt für sicher. -
Cives Tarquinium superbum appellabant.
Die Bürger bezeichneten Tarquinius als hochmütig.
Der doppelte Akkusativ steht nach folgenden Verben:
Latein | Deutsch | Latein | Deutsch |
---|---|---|---|
creare | wählen zu | facere | machen zu |
iudicare | erklären als/zum | dicere | bezeichnen als |
habere | halten für | se praebere | sich erweisen als |
putare | halten für | ducere | halten für |
appellare | bezeichnen als | se praestare | sich erweisen als |
Bei der Umwandlung dieser Verben in das Passiv wird daraus die Konstruktion des doppelten Nominativs.
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Cicero a Romanis consul creatus est.
Cicero wurde von den Römern zum Konsul gewählt.
Die Passivformen von putare und habere können eleganter mit „gelten als“ übersetzt werden:
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Cicero optimus orator habebatur.
Cicero galt als ein sehr guter Redner.
Wenn du deine Kenntnisse über den doppelten Akkusativ noch ein wenig vertiefen möchtest, findest du weitere Übungen in den Arbeitsblättern bei sofatutor.
Transkript Doppelter Akkusativ
Salve! Hallo, mein Name ist Johanna und in diesem Video geht es um die Funktion des Kasus Akkusativ als Objekt zusammen mit einem Wort im Akkusativ, einem Prädikatsnomen. Ihr solltet dafür wissen, wie die Nomen im Lateinischen im Akkusativ dekliniert werden. Und ihr solltet schon einmal vom doppelten Akkusativ gehört haben. Dazu erkläre ich euch, was ein Prädikatsnomen ist, bei welchen Verben diese Konstruktion vorkommt und wie man den doppelten Akkusativ mit Objekt und Prädikatsnomen im Deutschen am besten wiedergibt. Und zum Schluss erkläre ich euch, was dieser doppelte Akkusativ mit Objekt und Prädikatsnomen mit dem Akkusativ des Ausrufs zu tun hat. Die erste Frage: Was ist ein Prädikatsnomen? Ein Prädikatsnomen ist ein Substantiv oder ein Adjektiv, das eine notwendige Ergänzung zum Prädikat darstellt. Das Prädikat wäre sonst unvollständig. Häufig kommt ein Prädikatsnomen bei esse vor. Ein Beispiel. Nomen est, der Name ist, omen. Erst dadurch wird der Satz vollständig. Der Name ist ein Zeichen oder hier auch ein Vorzeichen. Bei welchen Verben kommt nun ein Prädikatsnomen im Akkusativ mit einem weiteren Akkusativobjekt vor? Generell bei Bezeichnen, Beurteilen oder Zu-etwas-Machen. Im Lateinischen sind das Verben wie appellare, dicere, nominare, vocare. Sie bedeuten nennen oder bezeichnen als. Ducere, existimare, iudicare, putare – halten für, ansehen als. Facere, efficere, reddere – machen zu. Creare, deligere – wählen zu. Habere – haben als. Se praestare, se praebere – sich zeigen als, sich bewähren als. Ein Beispiel. Thales aquam dixit. Aquam als Akkusativobjekt. Thales nannte das Wasser. Und jetzt fehlt die notwendige Ergänzung, also das Prädikatsnomen im Akkusativ. Initium rerum. Thales nannte das Wasser den Ursprung der Dinge. Senatus populusque Romanus Augustum patrem patriae appellavit. Senat und Volk von Rom nannten August „Vater des Vaterlandes“. Augustus als Akkusativobjekt. Vater des Vaterlandes – patrem patriae ist hier die notwendige Ergänzung als Prädikatsnomen. Was ist nun eine gute Übersetzung im Deutschen? Am besten leitet man das Prädikatsnomen in der Übersetzung mit drei kleinen Wörtern ein: als, für, zu. Romani senatores probos duxerunt. Die Römer hielten die Senatoren für rechtschaffen. Nun erkläre ich noch, was diese Konstruktion mit dem Akkusativ des Ausrufs zu tun hat. Ein Beispiel für einen Akkusativ des Ausrufs ist: O te felicem! Die ursprüngliche Konstruktion des doppelten Akkusativs mit Objekt und Prädikatsnomen ist hier nur verkürzt. Das Prädikat, dico zum Beispiel, ist einfach weggefallen im Ausruf, also verkürzt worden. O du Glücklicher hast viel in diesem Video gelernt über den doppelten Akkusativ. Und ich fasse nun zusammen. In diesem Video ging es um den doppelten Akkusativ in einer speziellen Funktion, nämlich mit einem Akkusativobjekt und einem Prädikatsnomen bei Verben, die etwas bezeichnen oder beurteilen oder sagen, wozu etwas gemacht wird. Die Übersetzung im Deutschen ist am besten mit als, zu oder für. Und in der Verkürzung ohne ein Prädikat ergibt das den Akkusativ des Ausrufs. Viel Erfolg weiterhin wünscht Johanna. Vale!
Doppelter Akkusativ Übung
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Benenne alle doppelten Akkusative in den Sätzen.
TippsAchte auf die Signalverben, die du im Video kennen gelernt hast.
Auf Deutsch bedeuten sie zum Beispiel: jemanden für jemanden halten, etwas zu etwas machen, jemanden als etwas bezeichnen, ...
Du musst nicht alle Akkusative markieren, sondern nur die doppelten Akkusative, die von den entsprechenden Verben abhängen.
Im zweiten Satz findest du gleich zweimal einen doppelten Akkusativ.
LösungDoppelte Akkusative werden von bestimmten Verben ausgelöst. In unseren Beispielsätzen sind das appellare (nennen), existimare (für etwas halten), ducere (für etwas halten) und facere (zu etwas machen).
Alle werden im Lateinischen mit einem doppelten Akkusativ konstruiert.
- Im ersten Satz ist das die Wendung Germanos barbaros appellaverunt (sie nannten die Germanen Barbaren).
- Im zweiten Satz kommen gleich zwei Wendungen vor: superbiam virtutem existimat (er hält Hochmut für eine Tugend) und audaciam fortitudinem ducunt (sie halten Wagemut für Tapferkeit).
- Im dritten Satz ist es die Wendung captivos servos fecerunt (sie machen die Gefangenen zu Sklaven).
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Ordne die Wendungen der richtigen Übersetzung zu.
TippsDie Wendungen enthalten alle einen doppelten Akkusativ.
Schlage Vokabeln nach, deren Bedeutung du nicht kennst. Wiederhole die Bedeutung der Verben am besten noch einmal anhand des Videos.
LösungAlle Wendungen aus der Aufgabe enthalten einen doppelten Akkusativ. Die Verben, die sie enthalten, hast du im Video kennengelernt. Präge dir ihre Bedeutung gut ein:
- facere - jemanden zu etwas machen
- appellare - jemanden etwas nennen
- se praestare - sich zeigen als
- existimare - jemanden/etwas für etwas halten
- habere - jemanden als etwas haben
- nominare - jemanden/etwas etwas nennen
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Vervollständige die Übersetzung der Sätze.
TippsAurelius ist ein Eigenname. Übersetze ihn so, wie er da steht.
Genauso ist es mit Gallia. Das ist der römische Name für Gallien.
Alle Sätze enthalten einen doppelten Akkusativ. Er ist jeweils fett hervorgehoben und fehlt in der Übersetzung.
Du kannst die Substantive mit oder ohne Artikel übersetzen, mit „der“ oder „ein“.
Denke bei deiner Übersetzung des zweiten Akkusativs an die Wörter „zu“, „als“ und „für“. Probiere ruhig alle Wörter einmal durch.
LösungIn allen Sätzen ist der doppelte Akkusativ jeweils fett markiert. Versuche, ihn so zu übersetzen, wie du es im Video gelernt hast:
- Senatores Romani togam vestem habuerunt. - Die Senatoren hatten eine Toga als Kleidung / als Kleidungsstück.
- Populus Aurelium consulem creavit. - Das Volk wählte Aurelius zum Konsul / als Konsul.
- Mercator domum tabernam facit. - Der Händler macht sein Haus zum Laden / zu einer Werkstatt / zu einer Kneipe.
- Barbari Galliam patriam nominant. - Die Barbaren nennen Gallien ihre Heimat / ihr Vaterland.
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Entscheide anhand der Übersetzung, welches Verb in den Satz gehört.
TippsLies dir den unvollständigen lateinischen Satz und seine deutsche Übersetzung in Ruhe durch.
Schau genau auf das Prädikat des deutschen Satzes und suche in der Ablage nach der lateinischen Entsprechung.
Bei manchen Sätzen sind mehrere Lösungen möglich.
Versuche, die Bedeutung der Verben ganz klar voneinander abzugrenzen.
Eine Verbform bleibt übrig!
LösungHier die Bedeutung der Verben in der Übersicht:
- appellare - jemanden/etwas etwas nennen
- nominare - jemanden/etwas etwas nennen
- ducere - jemanden/etwas für etwas halten
- facere - jemanden/etwas zu etwas machen
- creare - jemanden/etwas als etwas wählen
- se praestare - sich als etwas bewähren
- Lucius nennt seine Schwester ein dummes Mädchen. - Hier kann man sowohl appellare als auch nominare einsetzen, denn beide Verben bedeuten dasselbe.
- Genauso ist es im folgenden Satz: Der Gast bezeichnet die Sklavin als Herrin. Auch hier geht nominare oder appellare gleichermaßen.
- Auch in diesem Satz sind zwei verschiedene Verben einsetzbar: Der blinde Mann macht einen Hund zu seinem Führer. Hier funktioniert facit oder creat.
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Gib an, welche Verben häufig mit einem doppelten Akkusativ stehen.
TippsVersuche, dich an die Liste aus dem Video zu erinnern.
Was bedeuten die Wörter?
Wenn du weißt, was sie bedeuten, dann überlege dir im Kopf einen Satz, in dem sie stehen.
Kannst du sie mit einem doppelten Akkusativ verwenden oder brauchen sie einen anderen Kasus?
LösungDer doppelte Akkusativ steht besonders bei Verben des Beurteilens oder Bezeichnens und bei Verben mit der Bedeutung „machen zu“.
Gehen wir die Verben durch:
- iudicare heißt: beurteilen, bezeichnen. Du kannst sagen: er beurteilt jemanden als jemanden. Also steht das Verb im Deutschen wie im Lateinischen mit einem doppelten Akkusativ.
- facere heißt: machen. Man kann sagen: er macht etwas zu etwas. Das ist ein doppelter Akkusativ.
- habere heißt: etwas als etwas haben. Ein Satz könnte also lauten: er hat etwas für einen bestimmten Zweck. Aber habere kann auch bedeuten: halten für. Im Lateinischen steht bei diesen Bedeutungen immer ein doppelter Akkusativ.
- ducere bedeutet: für etwas halten. Du könntest sagen: er hält etwas für etwas. Auch das ist ein doppelter Akkusativ.
- nominare heißt: jemanden nennen. Wir können sagen: er nennt den Mann einen Lügner. Das ist zweimal ein Akkusativ.
- creare heißt: wählen. Zum Beispiel: er wählt jemanden zu etwas. Auch das ist ein doppelter Akkusativ.
- capere heißt: fangen. Man kann nur sagen: er fängt jemanden. Das Verb kann aber nicht mit einem doppelten Akkusativ stehen.
- regere heißt: herrschen. Man könnte sagen: er herrscht über jemanden - oder: er beherrscht jemanden. Ein doppelter Akkusativ ist aber nicht möglich.
- studere heißt: sich bemühen. Man kann sich um etwas bemühen, aber nicht „etwas für etwas bemühen“. Es funktioniert also kein doppelter Akkusativ.
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Vervollständige die lateinischen Sätze, indem du die Wörter aus der Klammer richtig einsetzt.
TippsVorsicht: Nicht alle Wörter stehen im Akkusativ!
Prüfe zuerst, auf welche Fragen sie antworten: Wen oder was? Oder: Wem?
Achte darauf, ob im Satz ein Verb aus der Liste im Video vorkommt.
Das hilft dir dabei, herauszufinden, ob ein doppelter Akkusativ steht.
LösungGehen wir die Sätze einzeln durch:
- Im ersten Satz ist das Subjekt populus, das Prädikat nominavit. Also: Das Volk nannte. Wir fragen: Wen nannte es was? Du musst also zwei Akkusative einsetzen. vir wird nach der o-Deklination gebildet, latro nach der konsonantischen Deklination. Es heißt also: Populus virum latronem nominavit.
- Im zweiten Satz ist das Subjekt Romani, das Prädikat appellaverunt. Es heißt: Die Römer bezeichneten. Wieder fragst du: Wen? Und: Als was? Das Verb appellare hast du im Video kennengelernt. Es steht mit doppeltem Akkusativ. Also heißt es: Romani Caesarem deum appellaverunt.
- Im dritten Satz heißt es: Quintus dat. - Quintus gibt. Hier fragst du: Wem gibt er was? Du brauchst also einen Dativ und einen Akkusativ, keinen doppelten Akkusativ. Also: Quintus puellae donum dat.
- Der vierte Satz lautet: Mercator ducit - Der Händler hält. Wir fragen: Wen? Und: Für was? Also brauchen wir zwei Akkusative. Es heißt dann: Mercator ferrum argentum ducit.
- Im fünften Satz heißt es: servus apportat - Der Sklave bringt herbei. Wem bringt er etwas? Und: Was bringt er herbei? Du brauchst einen Dativ und einen Akkusativ. Wir setzen ein: Servus domino cenam apportat.
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Gut erklärt :)
Dieses Video hat mir sehr geholfen, da ich bald eine Arbeit schreiben und den doppelten Akkusativ nicht verstanden haben.
Die Erklärung ist soweit gut aber was passiert, wenn das Verb im Passiv steht? Steht das Prädikatsnomen in diesem Fall nicht im Nominativ?
Ich habe es noch gar nicht verstanden nach diesem Video also das ist vielleicht jetzt blöd gesagt von mir aber kann mir da wer helen?
Schön erklärt, das hat mir weitergeholfen! :)))