Ausgrabungen und mehr – die Archäologie
Archäologie ist die wissenschaftliche Studie vergangener Kulturen und Zivilisationen durch die Untersuchung von Artefakten, Ausgrabungen und historischen Stätten.
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Lerntext zum Thema Ausgrabungen und mehr – die Archäologie
Archäologie – unser Wissen über die Menschen von früher
Woher wissen wir heutzutage eigentlich, wie die Menschen in der Steinzeit lebten? Fragen können wir sie nicht mehr. Niedergeschrieben haben sie auch nichts. Fernsehen oder Internet gab es damals erst recht nicht. Wir können uns nur durch gewisse Funde aus ihrer Zeit vorstellen, wie ihr Leben ausgesehen haben könnte. Diese Funde sind Überreste aus längst vergangenen Zeiten. Sie sind häufig tief unter der Erde vergraben und werden manchmal durch Zufälle, zum Beispiel durch Baustellen, und manchmal bei gezielten Grabungen entdeckt. Das ist dann ein Fall für die Archäologie. Archäologinnen und Archäologen untersuchen die wertvollen Zeugnisse aus der Vergangenheit, um wichtige Erkenntnisse zu gewinnen.
Der Fund von Schöningen
Ein berühmtes Beispiel dafür sind die Ausgrabungen von Schöningen in Niedersachsen. Als dort Bagger 1994 die Erde aufwühlten, um Braunkohle abbauen zu können, kamen dabei Tierknochen und auch Holz-Speere zum Vorschein. Die Bagger mussten ihre Arbeit erstmal ruhen lassen, denn dabei handelte es sich, wie spätere Untersuchungen ergaben, um 300 000 Jahre alte Exemplare – die ältesten vollständig erhaltenen Jagdwaffen der Menschheit! Ohne die Arbeit der Archäologinnen und Archäologen, die die gefundenen Überreste mit großer Vorsicht freigelegt, gereinigt, beschrieben und genau untersucht haben, wäre viel Wissen über das Leben unserer menschlichen Vorfahren verloren gegangen.
Der Beruf von Archäologinnen und Archäologen
In der Archäologie sucht man also nach Überresten menschlichen Lebens wie beispielsweise nach Knochen, Werkzeugen, Waffen oder Essensresten, die tief im Boden oder im Eis versteckt sein können. Herausfordernd ist, dass diese Spuren häufig zerbrochen sind oder verstreut in der Erde herumliegen. Die Archäologinnen und Archäologen müssen also puzzeln, um die gefundenen Teile zusammenzusetzen. Durch diese Arbeit kann dann die Geschichte und das frühere Alltagsleben der Menschen erforscht werden. Dank archäologischer Ausgrabungen wissen wir heute beispielsweise, dass die Wiege der Menschheit in Afrika liegt, weil dort die ältesten Skelette gefunden wurden.
Das Wort Archäologie stammt aus dem Griechischen. Archaia bedeutet Dinge der Vergangenheit und der Begriff logos Lehre oder Wissenschaft. Archäologie bezeichnet also die Wissenschaft der Vergangenheit. Aus ihren Funden versuchen die Archäologinnen und Archäologen, Erkenntnisse über die Lebensweise der Menschen von damals zu ziehen.
Wie arbeiten Archäologinnen und Archäologen?
Wie würdest du vorgehen, wenn du alte, wertvolle Überreste in der Erde entdecken würdest und untersuchen möchtest? In der Archäologie gibt es einen klar geregelten Arbeitsablauf: Zuallererst wird das Gelände, in dem gegraben werden soll (weil dort bereits Überreste gefunden wurden oder vermutet werden), vermessen, gekennzeichnet und in Quadrate eingeteilt. Danach wird nach und nach in den oberen Erdschichten gegraben, bis erste Funde sichtbar sind. Ein Fund kann eine ganz unterschiedliche Größe haben und kann von einer kleinen Münze bis zu den Überresten eines Hauses reichen. Deshalb ist es wichtig, dass die Archäologinnen und Archäologen nicht einfach drauflos schaufeln, sondern den Boden Schicht für Schicht abtragen. Hierbei wird die gelockerte Erde gesiebt, um auch die kleinen Gegenstände nicht zu übersehen. Alle Funde werden nun mit Werkzeugen wie Spitzkellen, Zahnarzthaken, Pinseln oder Kehrblechen gesäubert und freigelegt.
Danach werden sie fotografiert und mit einer Nummer versehen. Ohne diese Fotos, Messungen und Zeichnungen ist es nämlich im Nachhinein nicht mehr möglich, genau zu wissen, wo welcher Gegenstand gefunden wurde. Anschließend werden die Funde in ein Grabungstagebuch eingetragen und ins Labor gebracht. Hier wird durch verschiedene Methoden der Fund datiert, das heißt, sein Alter bestimmt. Zum Schluss werden die Erkenntnisse aller Forschungsergebnisse zusammengefasst. Wenn die Funde von großer Bedeutung sind, werden sie in Museen gezeigt. Die meisten Funde werden in Depots (Aufbewahrungsräumen) von Museen und Forschungseinrichtungen gelagert.
Archäologische Forschungsmethoden
Doch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlicher der Archäologie verwenden heute nicht nur den Spaten, um nach Überresten zu suchen, sondern setzen auch moderne technische Geräte wie Metallsuchgeräte ein oder werten Luftbilder aus. Durch Luftbilder können Reste von Bauten entdeckt werden, auch wenn sie nicht oberhalb der Erdoberfläche liegen. Dabei hilft die Natur: Wachsen Pflanzen an bestimmten Stellen schlechter oder weniger hoch, kann das auf unterirdische Ruinen hindeuten.
Eine weitere wichtige Methode der Archäologie ist die Rekonstruktion. Viele archäologische Funde sind nur zum Teil erhalten und häufig beschädigt oder unvollständig. Deshalb macht es sich die Archäologie auch zur Aufgabe, fehlende Teile z. B. von einem Skelett, von einem Gebrauchsgegenstand oder auch von einer Ruine zu rekonstruieren. Ein typisches Beispiel ist ein rekonstruierter menschlicher Schädel, der nur zu Teilen erhalten war. Durch Computerberechnungen können fehlende Knochenteile bestimmt und durch künstliche Teile ersetzt werden. So bekommen wir heute eine konkrete Vorstellung davon, wie die früheren Menschen ausgesehen haben könnten.
Es ist nicht möglich, durch die Zeit zu reisen, um etwas über das Leben der frühen Menschen zu erfahren. Doch dank der Archäologie kann die frühere Geschichte der Menschen erfahrbar gemacht und ihre Entwicklungsschritte nachvollzogen werden.
Die Archäologie – Zusammenfassung
Die Archäologie …
- … erforscht die Vergangenheit des Menschen anhand von Überresten.
- … hat einen klar geregelten Arbeitsablauf durch den Überreste ausgegraben, dokumentiert und untersucht werden können.
- … verwendet moderne Methoden, um Funde aufzuspüren, zu datieren und die Vergangenheit zu rekonstruieren.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Archäologie
Ausgrabungen und mehr – die Archäologie Übung
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Was machen Archäologinnen und Archäologen?
TippsArchäologinnen und Archäologen graben sehr häufig Dinge aus.
Schulbücher und Museumsführungen gehören nicht zu den Hauptaufgaben von Archäologinnen und Archäologen.
LösungSie suchen im Boden nach Überresten menschlichen Lebens. Hierbei verwenden sie Metallsuchgeräte oder werten Luftbilder aus, um Überreste zu finden.
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Nach welchen Überresten wird in der Archäologie gesucht?
TippsAchte bei dem zweiten Bild genau auf die Elemente, die eingekreist wurden.
LösungArchäolog*innen suchen nach den Überresten menschlichen Lebens wie nach Essensresten, Waffen, Kleidungsstücken, Werkzeugen und Knochen, die tief im Boden oder Eis versteckt sind.
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Wie arbeiten Archäologinnen und Archäologen? Sortiere die Arbeitsschritte.
TippsBevor die Archäolog*innen an die tatsächliche Grabung gehen, muss das Gelände vorbereitet werden.
Gefundene Objekte werden mit einem Pinsel vorsichtig von Dreck und Erde befreit, bevor man sie fotografiert.
LösungZuallererst wird das Gelände, in denen gegraben werden soll, vermessen, gekennzeichnet und in Quadrate eingeteilt. Danach werden nach und nach die oberen Erdschichten durchgegraben, bis erste Funde sichtbar sind. Nun werden alle Funde mit Werkzeugen wie Spitzkellen, Zahnarzthaken, Pinseln oder Kehrblechen gesäubert und freigelegt. Danach werden sie fotografiert und mit einer Nummer versehen, im Grabungstagebuch eingetragen und ins Labor gebracht. Im Labor wird der Fund datiert, also sein Alter bestimmt. Wenn die Funde von großer Bedeutung sind, werden sie in Museen gezeigt.
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Erkläre, warum es ohne die Archäologie schwierig wäre, Erkenntnisse über die Steinzeit zu erlangen.
TippsMache dir vor allem Gedanken darüber, was es früher noch nicht gab oder welche Möglichkeiten die Menschen aus der Steinzeit noch nicht hatten.
LösungFrüher wurde nichts niedergeschrieben. Es gab auch kein Fernsehen oder Internet, um Informationen zu sammeln. Wir können die Menschen aus der Steinzeit auch nicht fragen oder durch die Zeit reisen. Allein durch die Funde, die die Archäologinnen und Archäologen im Boden oder im Eis finden, können wir etwas über das Leben der Menschen erfahren. Ohne die Archäologie wüssten wir also fast nichts über unsere Vorfahren aus der Steinzeit.
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Welche Methoden werden in der Archäologie zu welchem Zweck angewendet?
TippsVersuche, das "Warum" und das "Wie" der Archäologie zu trennen. Was sind die Ziele der Archäologie und wie geht sie dabei vor?
LösungArchäologen und Archäologinnen [Ziel möchten Kenntnisse über die Vergangenheit gewinnen], indem sie [Methode: im Boden nach Überresten menschlichen Lebens suchen]. Diese Überreste können Werkzeuge, Waffen oder ähnliches sein und sind tief in der Erde versteckt. Archäologinnen und Archäologen finden auch häufig sehr alte Funde. Durch verschiedene Methoden können sie das Alter bestimmen. Die Bestimmung des Alters von Funden bringt sie dann ihrem Ziel näher, [Ziel: die damaligen Lebensweisen nachvollziehen zu können und auch den zeitlichen Wandel von Kulturen zu verstehen.]
Eine Methode zur Bestimmung des Alters ist die Anwendung der sogenannten [Methode: C-14-Methode]. Ebenso [Methode: rekonstruieren die Wissenschaftler häufig den Schädel eines früher lebenden Menschen], um mit dieser Rekonstruktion [Ziel: das Alter des Fundes einordnen zu können.] Auch [Methode: Computerberechnungen] kommen in der Archäologie zum Einsatz. Durch sie werden Knochenteile bestimmt und durch künstliche Teile ersetzt.
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Erläutere, mit welchen Methoden in der Archäologie das Alter von Funden bestimmt wird.
TippsWenn Menschen bestimmte Stoffe nicht nur über die Luft aufnehmen, wie könnten sie dann in den menschlichen Körper gelangen?
Wie nennt man den Prozess, wenn man etwas nachbaut, was es früher einmal gegeben hat? Das Wort beginnt mit der lateinischen Vorsilbe "Re-".
LösungEine Möglichkeit, das Alter von Funden zu bestimmen, ist die sogenannte C-14-Methode. Menschen, Tiere und Pflanzen besitzen radioaktive Kohlenstoffatome, die sie aus der Luft oder über die Nahrung zu sich nehmen. Wenn ein Lebewesen nun stirbt, endet die Aufnahme von C-14-Atomen aus der Luft. Nun nimmt auch die radioaktive Strahlung ab und der Anteil der Strahlung halbiert sich innerhalb von 5730 Jahren. Mit neuesten Techniken kann die Strahlung nun noch weit zurückliegend bestimmen.
Eine zweite Möglichkeit ist die Rekonstruktion des Schädels, indem durch Computerberechnungen fehlende Teile ergänzt werden.
Eine dritte Variante besteht darin, dass die Form/Beschaffenheit und das Material des Fundes betrachtet wird. Ebenso wird häufig die technische Beschaffenheit, der Stil und die Lage von Funden verglichen.
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