Europa unter der Herrschaft Napoleons
Napoleons Herrschaft prägte Europa nachhaltig.** Erfahre, wie Napoleon Bonaparte als Kaiser seine Macht ausweitete und Europa durch Kriege und politische Taktik dominierte. Interessiert? Du wirst mehr über seine Strategien und Verbündeten im folgenden Text erfahren!
- Europa unter der Herrschaft Napoleons
- Napoleons Kriege um die Vorherrschaft in Europa
- Der Höhepunkt der Macht Napoleons
- Napoleoniden – die Schwesterstaaten
- Napoleons Machterhalt durch Eheschließungen in der Familie
- Wirtschaftskrieg gegen England – die Kontinentalsperre
- Napoleons Russlandfeldzug
- Häufig gestellte Fragen zum Thema Europa unter der Herrschaft Napoleons
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Lerntext zum Thema Europa unter der Herrschaft Napoleons
Europa unter der Herrschaft Napoleons
Napoleon Bonaparte war in den letzten Jahren der Französischen Revolution zum Alleinherrscher über Frankreich geworden. 1804 krönte er sich selbst zum Kaiser der Franzosen. War es während der Französischen Revolution zunächst um die Veränderung des absolutistischen Gesellschaftsaufbaus und um Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gegangen, hatte Napoleon spätestens seit seiner Machtübernahme auch das europäische Ausland und die Ausweitung der französischen Machtsphäre im Blick. Er war der berühmteste Feldherr seiner Zeit, galt aber auch als intelligent und berechnend. So überrascht es nicht, dass seine Herrschaft über Frankreich und Europa von Kriegen und politischer Taktik geprägt war. Welchen Einfluss er auf Europa im beginnenden 19. Jahrhundert hatte, erfährst du in diesem Text.
Napoleons Kriege um die Vorherrschaft in Europa
Napoleon Bonaparte war bereits im Ersten Koalitionskrieg (1792–1797) als kluger Stratege und Sieger wichtiger Schlachten bekannt geworden. In den Koalitionskriegen kämpften wechselnde Koalitionen zunächst gegen die Revolutionsheere und ab 1803 gegen die französische Streitmacht. Diese wollte nicht mehr die Ideale der Revolution verteidigen, sondern ihr Territorium erweitern. Obwohl Napoleon vor allem im Dritten Koalitionskrieg (1805) einige empfindliche Niederlagen einstecken musste, schaffte er es durch große Siege, seine Gegner zu bezwingen. In von ihm diktierten Friedensverträgen musste zum Beispiel Österreich einen Großteil seiner Gebiete abtreten. 1806 führte das nicht nur zur Gründung des Rheinbunds, sondern auch zum Zusammenbruch des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation.
Eine europäische Großmacht, Preußen, hatte sich seit dem Ersten Koalitionskrieg neutral gegenüber den Kriegsparteien verhalten, um die eigenen Interessen nicht zu gefährden, sah sich aber 1806 endgültig auch in seinen Grenzen stark bedroht. Gemeinsam mit Russland kämpfte es im Vierten Koalitionskrieg (1806–1807), wurde allerdings bei Jena und Auerstedt vernichtend geschlagen. Napoleon besetzte Berlin und zog siegreich in die Stadt ein.
Napoleon und das Brandenburger Tor
Das Brandenburger Tor ist ein deutsches Wahrzeichen, das weltweit bekannt ist. Es ziert die deutschen Euromünzen und erfreut sich aufgrund seiner sehr wechselhaften und symbolträchtigen Geschichte großer Bekanntheit. Die Quadriga, das Gespann aus vier Pferden, das den Wagen der Siegesgöttin Viktoria zieht, und das Tor wurden als Zeichen der preußischen Stärke und des Triumphs 1791 erbaut. Als Napoleon nun in Berlin einzog, ritt er mit seinen Armeen nicht nur durch dieses symbolträchtige Tor, sondern ließ im Anschluss daran auch die Quadriga abbauen und nach Paris transportieren. Bis zum Jahr 1871 und dem Sieg Preußens über Frankreich, verbunden mit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs, fehlte dem Brandenburger Tor also die Figurengruppe. Für die Bevölkerung von Berlin war das fast noch schlimmer als der verlorene Krieg gegen das napoleonische Frankreich.
Der Höhepunkt der Macht Napoleons
Nach der Niederlage Preußens zerbrach die Koalition endgültig. Russland arbeitete jetzt mit Frankreich zusammen, wohl auch um sich selbst zu schützen. Im Frieden von Tilsit einigten sich der russische Zar und Napoleon 1807 über die preußische Zukunft. Zunächst hatte Napoleon geplant, Preußen aufzulösen, er ließ es aber aufgrund der Einflussnahme des Zaren bestehen. Allerdings verlor Preußen fast die Hälfte seines Gebiets und seiner Bewohnerinnen und Bewohner. Alle Besitzungen westlich der Elbe gingen verloren. Napoleon bildete aus ihnen das nun wesentlich größere Königreich Westfalen, dessen König der jüngste Bruder Napoleons namens Jerome wurde. Napoleon und die französische Großmacht waren auf dem Höhepunkt ihrer Macht angelangt.
Napoleoniden – die Schwesterstaaten
Am Beispiel Westfalens sehen wir bereits, dass Napoleon versuchte, seine persönlichen Vertrauten in wichtige politische Stellungen zu bringen, um die eigene Macht zu sichern. Diese Taktik war wichtig und wir können sie in vielen Gebieten in Europa beobachten, die Napoleon zuvor eingenommen hatte. Ein weiterer Bruder Napoleons, Louis Bonaparte, war zum Beispiel von 1806 bis 1810 Herrscher des Königreichs Holland.
Napoleoniden sind Staaten, die in besonders enger Abhängigkeit zu Frankreich und Napoleon standen. Der französische Kaiser setzte hier enge Vertraute, meist Verwandte, als Regenten ein und reformierte sie nach seinen Vorstellungen und dem Vorbild Frankreichs. Sie werden oft auch als Schwesterstaaten bezeichnet.
Berühmte Napoleoniden waren zum Beispiel:
- Spanien, 1808 bis 1813, regiert von Napoleons Bruder Joseph
- Lucca und die Toskana, regiert von Napoleons Schwager Felice Bacciochi und seiner Schwester Elise
- Neapel, regiert von seinem Schwager Joachim Murat
- Parma, regiert von Napoleons Frau, Marie Louise von Österreich
Napoleons Machterhalt durch Eheschließungen in der Familie
Es erscheint auf den ersten Blick durchaus praktisch, dass Napoleon sofort passende Herrscher für die jeweiligen Schwesterstaaten zur Hand hatte, oder? Er hatte viele Geschwister, die er, teilweise sehr rücksichtslos, für seine Zwecke einspannte. Da aber, mit Ausnahme seiner eigenen Frau, nur Männer als Regenten in den zahlreichen Staaten infrage kamen, mussten seine Schwestern gut verheiratet werden, um der Macht zu dienen. Napoleon betrieb eine geschickte Heiratspolitik, um seine Macht nachhaltig zu sichern.
Das schloss auch seine eigene Person ein. Napoleon war in erster Ehe sehr glücklich mit Josephine verheiratet gewesen, die ihm aber keinen Thronfolger schenken konnte und auch keinerlei Beziehungen zu anderen europäischen Herrscherhäusern hatte. 1809 ließ er sich scheiden und heiratete die Tochter des österreichischen Kaisers, Marie-Louise. Sie bekam 1811 einen Sohn und war zudem eng verwandt mit verschiedenen Herrscherhäusern Europas.
Napoleon ging mit seinen Geschwistern und näheren Verwandten ziemlich entschieden um, wenn es um die Eheschließungen ging. Sein einziges Augenmerk dabei war die Sicherung seiner Macht. Da Napoleon keinem großen Herrschergeschlecht entstammte, versuchte er zudem durch gezielte eheliche Verbindungen, zum Beispiel mit dem preußischen oder österreichischen Herrscherhaus, seinen eigenen Status zu erhöhen.
Wirtschaftskrieg gegen England – die Kontinentalsperre
Auf dem europäischen Kontinent hatte Napoleon die Vorherrschaft errungen. Der einzig verbleibende Gegner war Großbritannien. Dieses Königreich hatte Napoleon vor allem im Dritten Koalitionskrieg aufsehenerregende Niederlagen zugefügt und sich als Seemacht behauptet. Da den Briten also auf kriegerischem Weg nicht beizukommen war, versuchte Napoleon, sie mit wirtschaftlichen Mitteln in die Knie zu zwingen. 1806 verkündete er die Kontinentalsperre, die dem europäischen, von Napoleon beeinflussten oder besetzten Festland den Handel mit Großbritannien verbot.
Napoleon strebte, neben der Isolation und wirtschaftlichen Schwächung Großbritanniens, auch eine Förderung der französischen Wirtschaft an. Dieser Plan ging allerdings nicht auf. Es zeigte sich, dass schon damals Import und Export sehr wichtig für die europäischen Wirtschaftszweige waren. Natürlich litten auch die Menschen in Großbritannien, aber das Königreich gab sich Napoleon nicht geschlagen. 1811 trat Russland aus der Handelssperre mit Großbritannien aus, weil die Bevölkerung stark an den Folgen des Embargos, also der Handelssperre, litt. Napoleon fasste diesen Vertrauensbruch als Kriegserklärung auf.
Napoleon und der Zucker
Ein Problem, das sich sehr schnell aus der Kontinentalsperre für die Bevölkerung Europas ergab, war, dass sie nun auf den Zucker aus den britischen Kolonien verzichten mussten. Die Not machte erfinderisch. Man suchte mit großem Eifer nach Alternativen zum Zucker aus Zuckerrohr. Dass es für uns heute völlig normal ist, dass wir über Zuckerersatz, zum Beispiel aus Zuckerrüben, verfügen, haben wir demnach Napoleon und der Kontinentalsperre zu verdanken.
Napoleons Russlandfeldzug
Russlands Bruch der Kontinentalsperre nahm Napoleon zum Anlass, im Juni 1812 mit einem Heer von 500. 000 Soldaten in Russland einzufallen. Zunächst sah alles nach dem gewohnten Bild der meisten Feldzüge Napoleons aus. Schnell reihten sich die Siege aneinander und nach wenigen Monaten erreichte Napoleon mit seinem Heer Moskau. Hatte der französische Kaiser noch damit gerechnet, dass er auf diese Weise einen schnellen Friedensvertrag erzwingen könnte, hatte er sich schwer getäuscht.
Die Bevölkerung Moskaus floh und setzte Moskau in Brand. Die russische Armee hatte sich weit zurückgezogen, sodass Napoleon in Moskau verharren musste. Der russische Winter machte ein Vorrücken seiner eigenen Streitkräfte unmöglich. Im Oktober zog das französische Heer ergebnislos aus Moskau ab. Für den Winter hatte man allerdings keine Vorkehrungen getroffen. Die Armee war schlecht ausgerüstet und auch die Versorgung wurde immer mangelhafter. Etwa 400 000 Soldaten starben an Hunger oder Kälte.
Napoleons Plan, mit Russland den letzten Konkurrenten auf dem europäischen Festland zu besiegen, war spektakulär gescheitert. Sein Ruf als Feldherr hatte großen Schaden erlitten und seine Armee hatte sich stark verkleinert. Gleichzeitig sah der russische Zar jetzt die Gelegenheit gekommen, die Koalition gegen Frankreich wieder aufleben zu lassen. Das Ende der Herrschaft Napoleons lag also bereits in der Luft.
Europa unter der Herrschaft Napoleons – Zusammenfassung
- Napoleon hatte in verschiedenen Kriegen, den sogenannten Koalitionskriegen, die Oberhand über das europäische Festland gewonnen.
- Preußen und Österreich ließ er zwar bestehen, verringerte aber ihren Machteinfluss und ihre Größe.
- Mit Russland ging Napoleon ein Bündnis nach dem Vierten Koalitionskrieg ein.
- Napoleon schuf in den von ihm besetzten beziehungsweise eingenommenen Gebieten Napoleoniden. Das waren Schwesterstaaten nach französischem Vorbild und unter der Herrschaft eines engen Vertrauten, meist Verwandten von Napoleon.
- Die Heiratspolitik Napoleons sollte ihm die Macht in Europa erhalten und gleichzeitig auch seinem Herrscherhaus das Überleben sichern.
- Der einzige europäische Gegner, den Napoleon während seiner gesamten Herrschaft nicht besiegte, war Großbritannien. Auch die Kontinentalsperre, ein wirtschaftliches Embargo, führte nicht zum Erfolg.
- Der Feldzug gegen Russland im Jahr 1812 läutete das Ende der napoleonischen Herrschaft ein, als Napoleon sein Heer unverrichteter Dinge aus Moskau abziehen musste und aufgrund der schlechten Ausrüstung und Versorgung einen großen Teil seiner Armee verlor.
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