Napoleon
Bitte überprüfe die folgende Zusammenfassung auf grammatikalische Fehler und passe sie gegebenenfalls für deutsche Schülerinnen und Schüler an: Napoleon Bonaparte war ein bedeutender General, der durch taktisches Geschick zahlreiche Siege errang und Anfang des 19. Jahrhunderts zum Kaiser von Frankreich wurde. Durch politische Reformen festigte er seine Macht, doch schränkte er Freiheitsrechte ein. Interessiert? All das und mehr kannst du im folgenden Text erfahren!
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Lerntext zum Thema Napoleon
Napoleon
Im Zuge der Französischen Revolution lehnte sich das französische Volk gegen die absolute Monarchie in Frankreich auf und schaffte diese dann in mehreren Schritten ab. Frankreich war ab 1793 eine Republik. Auf dem nachfolgenden Bild sehen wir allerdings einen Mann, der gut erkennbar königliche Herrschaftssymbole trägt, zum Beispiel den Hermelinmantel und die Krone auf dem Kopf.
Wie passt das zusammen? Tatsächlich krönte sich 1804 wieder ein Franzose zum Kaiser und führte die Monarchie somit wieder ein, und das, ohne dass es dagegen besonders viel Einspruch gegeben hätte. Der abgebildete Mann ist Napoleon Bonaparte. Wir werden im folgenden Text erfahren, wer er war und wie er zum Kaiser der Franzosen wurde.
Wer war Napoleon Bonaparte?
Napoleon Bonaparte, mit gebürtigem Namen Napoleone Buonaparte, wurde am 15. August 1769 auf der Insel Korsika geboren. Er war eines von 13 Kindern. Seine Familie gehörte dem Kleinadel an und hatte dementsprechend einige Privilegien. Sein Vater arbeitete als Anwalt und Richter. Er setzte sich zudem für die Unabhängigkeit Korsikas ein, das lange zu Genua gehört hatte und seit 1768 an Frankreich angegliedert war. Freiheit und der Kampf darum waren also von Beginn an prägende Themen in Napoleons Leben. Er besuchte Schulen auf dem französischen Festland, ehe er in führende Militärakademien wechselte, wo er schnell durch seinen Scharfsinn und seine militärischen Fähigkeiten auffiel. Dementsprechend schnell gelang ihm der Aufstieg in der Ämterlaufbahn des französischen Militärs zum Leutnant. Da sein Vater früh verstorben war, nahm er seine Stelle als Familienoberhaupt an und versorgte seine Mutter und seine Geschwister. Napoleon hatte, auch aufgrund seiner Herkunft, zu Beginn der Revolution bereits mit der Politik Robespierres sympathisiert. Als das Direktorium, das aus der zweiten Phase der Revolution als machthabende Instanz in Frankreich hervorgegangen war, die Revolutionskriege ab 1795 ausweitete, stellte sich Napoleon in die Dienste der Machthaber. Er wurde bereits mit 24 Jahren zum General befördert, nachdem er 1793 die königstreuen Heere geschickt besiegt hatte. Jetzt machte er sich schnell europaweit durch zahlreiche Schlachten und Erfolge einen Namen.
Napoleon in den Revolutionskriegen
Nach seinen Erfolgen in Schlachten innerhalb Frankreichs bekam Napoleon 1796 den Oberbefehl über den Italienfeldzug der Revolutionsheere übergeben. Dieser Feldzug war Teil des Ersten Koalitionskriegs, in dem die Heere Frankreichs gegen die Koalition aus Preußen, Österreich und anderen kämpften. Obwohl seine Truppen dem österreichischen Heer zahlenmäßig stark unterlegen waren, schaffte Napoleon es durch taktisch geschickte und vom Feind unerwartete Manöver, dass die französischen Heere in mindestens zwölf Schlachten siegten.
Der Frieden von Campo Formio
Zwar war Napoleon immer noch nur ein General des Heers, seinen Machtanspruch verdeutlichte er aber bereits nach dem sehr erfolgreichen Italienfeldzug. Er diktierte im Anschluss den Friedensvertrag zwischen Österreich und dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation auf der einen und Frankreich auf der anderen Seite, ohne mit dem Direktorium in Paris Rücksprache zu halten.
Die Ergebnisse des Friedensvertrags waren unter anderem:
- Der österreichische Kaiser musste auf die österreichischen Niederlande verzichten, die an Frankreich gingen.
- Norditalien wurde umgestaltet, die Lombardei gehörte fortan zu Frankreich.
- Der Rhein wurde als Grenze zwischen Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich anerkannt.
Nach dem erfolgreichen Feldzug in Italien übertrug das Direktorium Napoleon die Führung des Ägyptenfeldzugs. Dafür gab es zwei Gründe:
- Einerseits war der Feldzug aus strategischen und wirtschaftlichen Gründen sehr wichtig für Frankreich und den Erfolg traute man nur Napoleon zu.
- Andererseits hatte man Napoleons Machtbestrebungen bemerkt und versuchte so, ihn möglichst weit von Frankreich fernzuhalten.
Durch den Feldzug im afrikanischen Ägypten sollte vor allem der englische Handel gestört werden, gleichzeitig erhoffte sich Frankreich eine französische Provinz in Nordafrika als Ausbau der europäischen Vormachtstellung.
Napoleon Bonaparte als Feldherr |
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Napoleon führte die französischen Heere zu zahlreichen Siegen gegen englische Truppen und über die einheimischen Mamelucken. Am 24. Juli 1798 zog er als Sieger des Kriegs in Kairo ein. Allerdings war der Sieg nicht von Dauer. Bereits Anfang August des Jahres 1798 versenkte die englische Flotte unter Kapitän Nelson die französischen Schiffe im Hafen von Alexandria. Der Rückweg nach Frankreich war Napoleon und seinem Heer nun abgeschnitten, die Karriere des Feldherrn schien beendet.
Inzwischen hatte auch das Osmanische Reich Frankreich den Krieg erklärt, Napoleon führte einige erfolgreiche Schlachten gegen die osmanischen Armeen, übergab aber seinen Oberbefehl über die französischen Streitmächte im August 1799 eigenmächtig einem anderen General und machte sich auf den Weg nach Frankreich.
Napoleon kommt an die Macht
Während Napoleon und seine Heere in Ägypten gebunden gewesen waren, hatte sich die militärische und politische Lage in Frankreich und Europa verändert:
- Russland verstärkte die Koalition aus Österreich und England, gemeinsam mit dem Osmanischen Reich, Portugal und Neapel.
- Die französischen Gewinne in Italien waren von den Koalitionstruppen zu großen Teilen zurückerobert worden.
- Die französischen Eroberungen auf der rechten Rheinseite mussten zurückgegeben werden.
- In Paris herrschte starke Unzufriedenheit an der Politik des Direktoriums, gleichzeitig war die französische Bevölkerung zunehmend kriegsmüde.
Führende Politiker im Parlament sahen Napoleon als Retter in der Not in dieser innen- wie außenpolitisch angespannten Situation. Unterstützt von seinen Truppen löste Napoleon am 9. und 10. November 1799 das Parlament und das aus ihm hervorgehende Direktorium auf und übernahm selbst die Herrschaft. Er erklärte die Revolution für beendet. Zunächst setzte er drei Konsuln ein. Napoleon übernahm die Rolle des Ersten Konsuls, ließ sich das aber per Wahl durch das Volk bestätigen. Da das Volk sich nach Ruhe sehnte und Napoleon gleichzeitig sehr populär war, erhielt er kaum Gegenstimmen. Im Dezember 1799 erließ Napoleon Bonaparte eine neue Verfassung, die ihm diktatorische Vollmachten zusicherte. Auch wenn er vom Volk gewählt wurde, war er jetzt faktisch Alleinherrscher über Frankreich.
Wusstest du schon?
Napoleon setzte als neue Regierung drei Konsuln ein. Diese Amtsbezeichnung kennst du vielleicht schon aus der Römischen Republik. Ein bekannter Konsul war unter anderem Gaius Julius Caesar, der ebenfalls als einer von zwei Konsuln regierte, ehe er sich zum Alleinherrscher ernannte. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Napoleon Caesars politischen Werdegang im Kopf hatte, als er diese Ämterbezeichnung nutzte. Caesar galt, auch weil er ebenfalls ein berühmter Stratege gewesen war, als Napoleons Vorbild.
Politik und Reformen Napoleons
Napoleon ging schnell daran, Frankreich nach seinen Vorstellungen umzugestalten. Er setzte Veränderungen durch und schaffte gleichzeitig eine Festigung der persönlichen Rechte der Franzosen:
- Napoleon forderte die französischen Adeligen zur Rückkehr auf, die im Zuge der Revolution vertrieben oder geflohen waren.
- Die Staatsfinanzen sicherte Napoleon durch Geld aus den eroberten Gebieten, die französischen Bürger wurden gleichzeitig finanziell entlastet. Das brachte Napoleon weiteres, großes Ansehen. Zudem führte er eine neue, im ganzen Land gültige Währung ein.
- In der Verwaltung und der Besetzung von Ämtern galt das militärische Prinzip von Befehl und Gehorsam. Es fanden keine Wahlen mehr statt, alle Ämter und Posten wurden zentral durch Napoleon vergeben. Das sorgte dafür, dass die politische und militärische Führungsschicht ihm treu ergeben war.
- Napoleon verkündete Religionsfreiheit in Frankreich, stützte aber gleichzeitig die Macht der katholischen Kirche, der er Wiedergutmachung nach der Revolution zusicherte.
- 1804 erließ Napoleon ein neues Gesetzbuch, den Code civil, auch Code Napoleon genannt. Es garantierte der Bevölkerung die in der Revolution erkämpften persönlichen Freiheitsrechte und bestätigte die Trennung von Staat und Kirche. Gleichzeitig wurden aber auch die politischen Freiheitsrechte, die Pressefreiheit und die Versammlungsfreiheit stark eingeschränkt. Das Wahlrecht wurde im Prinzip wertlos.
Napoleon – Retter oder Zerstörer der Revolution?
In der Geschichtsforschung gibt es verschiedene Positionen, die Napoleon entweder als den Zerstörer oder aber als den Retter der Französischen Revolution ansehen. Beide Ansichten lassen sich gut belegen.
Es muss festgehalten werden, dass Napoleon viele Rechte, die das Volk in der Revolution erkämpft hatte, beibehielt und durch sein Gesetzbuch manifestierte. Er entlastete die kriegsmüde und verarmte Bevölkerung finanziell und setzte durch die Revolution geschädigte Gesellschaftsanteile wieder ein.
Gleichzeitig nahm er wichtige Errungenschaften wieder zurück, indem er zum Beispiel die politische Mitbestimmung des Volks wieder abschaffte und ein politisches System errichtete, in dem der Adel den Ton angab. Im Prinzip herrschte er auch mit diktatorischen Vollmachten, das heißt, dass er allein die Macht innehatte.
Vielleicht ist dir zudem aufgefallen, dass im Text zuvor nur von den Franzosen, nicht aber von den Französinnen die Rede war. Die Rechte der Frauen wurden nicht ausgebaut, auch der Code civil bezieht sich nur auf männliche französische Bürger.
Napoleon krönt sich zum Kaiser
Du erinnerst dich an das Bild zu Beginn des Texts, auf dem wir Napoleon in der Pose eines Monarchen sehen. Bisher wissen wir, dass er ein General und großer Feldherr war und ab 1799 durch einen Staatsstreich an die alleinige Macht in Frankreich gelangte. Aber machte ihn das auch automatisch zu einem König? – nein, natürlich nicht. Die Position als Kaiser der Franzosen erlangte Napoleon 1804. Im Unterschied zu bisherigen Monarchen hatte er den Titel nicht geerbt, sondern wandelte seine Herrschaft jetzt in eine Monarchie um. Da Staat und Kirche ja getrennt waren, benötigte er für die Krönung auch keinen Geistlichen, er krönte sich am 2. Dezember 1804 kurzerhand selbst. Der Papst war bei der Zeremonie, in der Napoleon auch seine Frau zur Kaiserin krönte, allerdings anwesend und segnete die Handlung somit ab. Zuvor hatte Napoleon sich den Schritt per Volksentscheid bestätigen lassen. 3,5 Millionen Franzosen hatten mit Ja, nur 2 500 mit Nein gestimmt und damit eine entscheidende Errungenschaft der Französischen Revolution preisgegeben. Frankreich wurde wieder eine erbliche Monarchie.
Zusammenfassung – Napoleon
- Napoleon Bonaparte wurde auf Korsika geboren und besuchte als Sohn einer adeligen Familie führende französische Schulen und Militärakademien.
- Er wurde bereits mit 24 Jahren zum General befördert und von der Regierung der Französischen Revolution auf Feldzüge in Italien und Ägypten entsandt.
- Napoleon galt als militärischer Stratege und war mit seiner Kriegsführung sehr erfolgreich. Er strebte allerdings nach mehr Macht und übernahm 1799 durch einen Staatsstreich die Herrschaft in Paris.
- Er reformierte das revolutionäre Frankreich und erklärte die Revolution als für beendet. Einige seiner Revolutionen sind als durchaus modern zu bezeichnen, gleichzeitig machte er sich aber auch zum alleinigen Machthaber und nahm Errungenschaften der Revolution zurück.
- 1804 krönte sich Napoleon selbst zum Kaiser und führte nach einem Volksentscheid die erbliche Monarchie wieder ein.
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