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Leben in der Bronzezeit
In der Bronzezeit machten die Menschen viele Fortschritte, da sie entdeckten, dass Bronze anstelle von Stein verwendet werden kann. Sie siedelten sich an, betrieben Landwirtschaft und benutzten Werkzeuge aus Bronze. Erfahre mehr über den Alltag, die Arbeit und die Entdeckung der "Himmelsscheibe von Nebra". Neugierig geworden? All dies und vieles mehr erwartet dich im folgenden Text!
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Grundlagen zum Thema Leben in der Bronzezeit
Wie lebte man in der Bronzezeit?
Weißt du, woraus die Menschen in der Steinzeit ihre Waffen und Werkzeuge herstellten? Richtig – aus Stein. Die Herstellung war sehr mühsam und die Gegenstände sehr schwer. Etwa 2 200 Jahre v. Chr. entdeckten die Menschen etwas, das den Stein ablösen konnte: Bronze. Bronze ist ein Metallgemisch aus Kupfer und Zinn. Ein solches Metallgemisch nennt man eine Legierung.
Ab dieser Zeit stellten die Menschen ihre Waffen, Geräte und auch Schmuck aus Bronze her, weshalb man diese Epoche (einen geschichtlichen Zeitabschnitt) auch Bronzezeit nennt.
Wie war das Leben der Menschen in der Bronzezeit und was passierte in der Bronzezeit? In diesem Lerntext werden viele Fragen rund um die Bronzezeit für Kinder erklärt.
Alltagsleben in der Bronzezeit – eine kurze Erklärung
Die Menschen in der Bronzezeit lebten wie in der Jungsteinzeit vom Ackerbau und von der Tierhaltung. Sie waren sesshaft, bauten Getreide an und backten daraus Brot. Sie entdeckten Hirse und aßen sie als Brei. Um die Hirse und anderes Getreide zu ernten, nutzen sie Sicheln (lange, gekrümmte Messer) aus Bronze. Diese waren ein großer Fortschritt zu den bisher genutzten Steinwerkzeugen.
In der Bronzezeit fanden die Menschen heraus, wie man aus Milch Käse herstellt. Auch das Schlachten und Zerlegen der Tiere ging mit Werkzeugen aus Bronze viel leichter und schneller als mit Steinklingen.
Die Menschen lebten gemeinsam in Großfamilien auf einem Hof. Es wurden sogar kleine Dörfer der Bronzezeit entdeckt. Die Häuser der Höfe waren aus Holz gebaut und standen teilweise auf einem Steinfundament.
Einer der wertvollsten Funde der Bronzezeit ist die Himmelsscheibe von Nebra, die im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle an der Saale (Sachsen-Anhalt) ausgestellt wird.
Gefunden wurde sie in der Mitte Deutschlands, in Nebra. Die Himmelsscheibe bezeugt, dass die Menschen von vor über 3 000 Jahren bereits über ein umfangreiches Wissen verfügten. Auf ihr sind astronomische (also den Sternenhimmel betreffende) Besonderheiten bereits korrekt dargestellt. Die kreisförmige Bronzescheibe diente der Orientierung am Himmelszelt und in der Zeit.
Welche Arbeit verrichteten die Menschen in der Bronzezeit?
Bereits seit der Jungsteinzeit kannten sich die Menschen mit der Metallverarbeitung aus. Sie gruben nach Gold und Silber und stellten daraus Schmuck her. Das älteste Goldbergwerk (Sakdrissi) der Welt fand man bei Tiflis in Georgien. Die Ausgrabungen zeigen, dass die Menschen vor 5 000 Jahren bereits eine Arbeitsteilung und ein ausgereiftes Wissen in der Goldverarbeitung hatten.
Die Entdeckung der Bronze weitete das Wissen über die Metallverarbeitung weiter aus und schaffte neue Arbeitsmöglichkeiten. Um Bronze herstellen zu können, mussten die Menschen nicht nur lernen, in welchem Verhältnis Kupfer mit Zinn gemischt werden muss. Für die weitere Verarbeitung benötigten sie auch Kenntnisse über Holzkohle, die sie in großer Menge zum Schmieden benötigten. Der Transport und der Handel wurden in der Bronzezeit ebenfalls ausgebaut.
In der folgenden Tabelle kannst du einige typische Berufe der Bronzezeit entdecken:
Arbeitsfeld | Berufe |
---|---|
Bergbau | Berg- und Minenarbeiterin und -arbeiter |
Verarbeitung der Bronze | Schmiedin und Schmied, Köhlerin und Köhler |
Handel mit Bronze | Schiffbauerin und Schiffbauer, Handelsleute |
Nach der Bronzezeit, etwa 800 Jahre v. Chr., folgte in Europa die Eisenzeit. Das Eisen war härter und der Bronze deutlich überlegen, weshalb es die Legierung schließlich ablöste.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Leben in der Bronzezeit
Bronze wurde hergestellt, indem man die Metalle Kupfer und Zinn mischte. Die so entstandene Legierung muss einen Anteil von mindestens 60 % Kupfer haben.
Aus Bronze wurde Waffen, Werkzeuge, Schmuck und verschiedene Alltags- und Dekorationsgegenstände hergestellt.
Typische Berufe in Verbindung mit Bronze waren Bergarbeiterin und -arbeiter, Schmiedin und Schmied, Köhlerin und Köhler sowie Händlerin und Händler.
Die Lebenserwartung der Menschen in der Bronzezeit war nicht sehr hoch, sie wurden nur etwa 40 bis 45 Jahre alt. Die Arbeit mit den Metallen war zudem gefährlich für die Gesundheit der Menschen, die sich bei der Arbeit vor Staub und Ähnlichem noch nicht richtig zu schützen wussten.
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Ein Friedhof, in der Nähe von Tiflis gelegen. Totengräbern waren hier beim Ausheben eines Grabes seltsame Knochen aufgefallen. Das Archäologenteam ist in Bereitschaft, denn ganz in der Nähe haben sie das älteste Goldbergwerk der Menschheit entdeckt. Schon der erste Blick verrät: Die menschlichen Überreste müssen sehr alt sein. Gehören sie den ersten Goldgräbern der Menschheit? Das Team macht sich sofort an die Arbeit. Archäologische Routine: freilegen, dokumentieren, zeichnen. Erste Spuren der Vergangenheit: Keramiken und Töpfe, wahrscheinlich Grabbeigaben, aber keine Goldobjekte. Dann Knochen, zerstreut, die Zähne der Toten. Ihre DNS könnte wichtige Erkenntnisse bringen. Dann eine entscheidende Entdeckung im Staub, mikroskopisch klein: Spuren von Gold im Sand. Das könnte ein erster Hinweis darauf sein, dass hier das Golderz aus dem Goldbergwerk Sakdrissi verarbeitet wurde. Um zu verstehen, warum die Menschen in der Bronzezeit genau hier siedelten, erkundet Archäologe Thomas Stöllner das legendäre Goldland aus der Luft. Von oben beantwortet sich die Frage wie von selbst. Das Gebiet war für die Bewohner leicht zu bewachen und gut gegen potentielle Angreifer zu verteidigen. Zurück am Boden. Mithilfe eines Bodenradars ist das Forscherteam in der Lage, eine digitale Ausgrabung durchzuführen. Wie erhofft, ortet das Gerät Straßen, Kanäle und Mauern unter der Erdoberfläche. Die Messungen deuten darauf hin, dass sich hier eine ungefähr 60 Hektar große Siedlung befunden hat, in der 2000 bis 3000 Menschen gelebt haben könnten.” Anhand der geophysikalischen Ergebnisse können die Archäologen ihre Grabungsstellen zentimetergenau einmessen. Die Ausgrabungen führen schnell zu ersten Funden: Keramiken, winzige Perlen, Werkzeuge, Grundmauern und ein Ofen, wie er wahrscheinlich in einer Werkstatt benutzt wurde. Darauf deutet auch ein auffällig glatter Stein hin, ganz offensichtlich eine Reibefläche. Er könnte als Erzmühle benutzt worden sein. Das würde den Fund des Goldsandes erklären. Erst die Gesamtansicht zeigt den Zusammenhang. Unweit des Mühlsteins im Nebenraum stand der Ofen. Der wabenförmige Gebäudekomplex war eine Werkstatt mit verschiedenen Fabrikationsstufen. Das spricht für eine Arbeitsteilung und ausgereiftes Knowhow in der Goldverarbeitung. Und das vor 5000 Jahren.
Leben in der Bronzezeit Übung
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Fasse den Bericht über die Ausgrabungen von Sakdrissi zusammen.
TippsDer Beginn der Bronzezeit unterscheidet sich zwar je nach Region, kann aber etwa im 3. Jahrtausend v. Chr. gesehen werden.
Die Luftbildarchäologie und das Bodenradar sind Verfahren der Archäologie.
LösungDas Goldbergwerk Sakdrissi wurde im Jahr 2004 in der Nähe der georgischen Hauptstadt Tiflis entdeckt. Es stammt aus der Bronzezeit und ist etwa 5000 Jahre alt.
Bei der Untersuchung eines nahegelegenen Areals, unter anderem mit der Methode der Luftbildarchäologie und durch Ausgrabungen, legten Archäologen eine etwa 60 Hektar große Siedlung frei.
Handwerkliche Einrichtungen wie Öfen und Erzmühlen deuten darauf hin, dass sich die Bewohner dieser Siedlung der Goldverarbeitung widmeten.
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Gib die Zeiträume an, über die sich die Bronzezeit in verschiedenen Gebieten erstreckte.
TippsDu kannst die Jahreszahlen auf der Zeitleiste unten ablesen.
Die Zahlen an der senkrechten Achse entsprechen den Zahlen in der Liste mit den Lücken.
LösungDer Zeitstrahl zeigt einen vereinfachten zeitlichen Vergleich der Bronzezeit in verschiedenen Gebieten. Man sieht, dass die Bronzezeit im Nahen Osten schon um 3300 v. Chr. begann. Von dort breitete sie sich nach Westen aus. Um 3000 v. Chr. begann sie in Griechenland, um 2700 v. Chr. in Ägypten. In Mitteleuropa begann die Bronzenutzung um 2200 v. Chr. Sehr spät erreichte die Bronzeverarbeitung Südskandinavien. Erst um das Jahr 1800 v. Chr. begann hier die Bronzezeit.
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Erläutere, was ein Archäologe macht.
TippsDer Begriff materielle Hinterlassenschaften meint Gegenstände und Objekte aus vergangenen Zeiten.
Die Archäologie ist eine Wissenschaft, die sich geisteswissenschaftlicher und naturwissenschaftlicher Methoden bedient.
LösungEbenso wie Historiker erforschen Archäologen vergangene Kulturen, also die Vergangenheit des Menschen. Beide Wissenschaften sind also miteinander verwandt und können sich bei ihrer Arbeit unterstützen. Dennoch unterscheiden sie sich voneinander.
Historiker beschäftigen sich vor allem mit schriftlichen Quellen, die sie analysieren, um daraus Erkenntnisse über die Vergangenheit zu gewinnen. Aus diesem Grund beschäftigen sich Historiker in erster Linie mit dem Teil der Vergangenheit, für den wir schriftliche Quellen besitzen, also etwa ab 4000 v. Chr. Archäologen untersuchen die gesamte Geschichte der Menschheit und ihre materiellen Hinterlassenschaften und setzen dabei vor etwa 2,5 Millionen Jahren an.
Ihre Herangehensweise ist deswegen eine andere. So bedienen sie sie sich zum Beispiel in großem Maße naturwissenschaftlicher Methoden. Das heißt natürlich nicht, dass Archäologen nicht auch zu schriftlichen Quellen greifen, wenn sie daraus etwas lernen können, ebenso wie Historiker archäologische Methoden nutzen, um ihre Quellenanalyse zu unterstützen.
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Beschreibe, welche Methoden Archäologen nutzen, um etwas über die Vergangenheit zu erfahren.
TippsDas griechische Wort für „Baum“ lautet „déndro“.
LösungDie Ausgrabung ist vermutlich die bekannteste archäologische Methode. Spuren des Menschen, die mit der Zeit von Erde, Sand und Schutt vergraben wurden, werden wieder ausgegraben. Dabei müssen die Forscher sehr behutsam vorgehen und all ihre Funde genau dokumentieren.
Luftbildarchäologie nennt man die Untersuchung von Aufnahmen aus der Luft. Betrachtet werden zum Beispiel Pflanzenbewuchs oder Schattenwurf, was Rückschlüsse auf Spuren des Menschen zulässt.
Die Dendrochronologie wird auch Baumringdatierung genannt. Untersucht man die Jahresringe von verbautem Holz, zum Beispiel in Gebäuden, kann man Rückschlüsse auf das Alter des Gebäudes ziehen.
Die Archäometallurgie untersucht Metallfunde. So kann man nicht nur herausfinden, auf welchem technischen Stand eine bestimmte Kultur war, man kann auch sehen, an welchen Orten Metallobjekte einer bestimmten Herkunft zu finden sind und kann so zum Beispiel Handelsbeziehungen rekonstruieren.
Die Experimentelle Archäologie möchte die Vergangenheit durch Experimente erforschen. Dabei werden zum Beispiel Geräte und Technologien der Vergangenheit nachgebaut oder es wird die Lebensweise vorgeschichtlicher Zeiten praktisch nachgestellt, um herauszufinden, wie die Menschen damals gelebt haben könnten.
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Beschreibe die Arbeit der Archäologen an der Fundstelle in Tiflis.
TippsDrei Aussagen sind falsch.
Archäologen befassen sich mit allen Epochen der Menschheit.
LösungIn der Nähe von Tiflis, der Hauptstadt Georgiens, entdeckten Archäologen im Jahr 2004 eines der ältesten bekannten Goldbergwerke der Menschheit.
Etwas später wurde in der Nähe eine Siedlung entdeckt. Beide stammen vermutlich aus der Bronzezeit – der Periode von 2000 v. Chr. bis 700 v. Chr.. Vor 15.000 Jahren war Europa noch in der späten Steinzeit.
Archäologen sind Wissenschaftler, die sich mit allen Perioden befassen, in denen der Mensch gewirkt hat, nicht nur mit der Bronzezeit. Große Flächen untersuchen sie zum Beispiel mit der Methode der Luftbildarchäologie. Eine andere Methode ist die Untersuchung des Bodens mit einem sogenannten Bodenradar.
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Interpretiere die Entdeckungen der Archäologen.
TippsSchau dir das Video noch einmal an. Achte dabei genau darauf, was die Forscher herausgefunden haben und welche Schlussfolgerung sie aus jeder Beobachtung gezogen haben.
Am Anfang der Erforschung der Siedlung stand ein Knochenfund.
Die Siedlung selbst wurde durch das Bodenradar gefunden.
LösungErste Hinweise auf den Aufenthaltsort der Goldgräber bekamen die Archäologen durch Knochenfunde. Goldspuren bei den Knochen deuteten auf eine Verbindung zum nahen Goldbergwerk hin.
Untersuchungen aus der Luft zeigten, warum die Region für die Menschen ein guter Siedlungsort gewesen sein könnte: Sie war leicht zu verteidigen.
Durch das Bodenradar entdeckten die Forscher Grundmauern, die auf eine Siedlung hinwiesen. Weitere Grabungen brachten unter anderem einen Ofen und eine Erzmühle zu Tage, die für die Goldverarbeitung genutzt worden sein könnten. Sie waren wohl Teil einer Werkstatt mit verschiedenen Fabrikationsstufen, was auf ausgefeilte Prozesse bei der Goldverarbeitung hindeutet.
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