Über 1,6 Millionen Schüler*innen nutzen sofatutor!
  • 93%

    haben mit sofatutor ihre Noten in mindestens einem Fach verbessert

  • 94%

    verstehen den Schulstoff mit sofatutor besser

  • 92%

    können sich mit sofatutor besser auf Schularbeiten vorbereiten

Das Flottengesetz vom 12. Juni 1900

Die Flottengesetze unter Kaiser Wilhelm II. zielen darauf ab, die deutsche Marine auszubauen, um innere Konflikte zu beruhigen und das Reich zur Weltmacht zu erheben. Trotz anfänglicher Euphorie lösen sie ein deutsch-britisches Wettrüsten aus und isolieren das Reich weiter. Interessiert? Erfahre mehr über die Folgen im folgenden Text!

Du willst ganz einfach ein neues Thema lernen
in nur 12 Minuten?
Du willst ganz einfach ein neues
Thema lernen in nur 12 Minuten?
  • Das Mädchen lernt 5 Minuten mit dem Computer 5 Minuten verstehen

    Unsere Videos erklären Ihrem Kind Themen anschaulich und verständlich.

    92%
    der Schüler*innen hilft sofatutor beim selbstständigen Lernen.
  • Das Mädchen übt 5 Minuten auf dem Tablet 5 Minuten üben

    Mit Übungen und Lernspielen festigt Ihr Kind das neue Wissen spielerisch.

    93%
    der Schüler*innen haben ihre Noten in mindestens einem Fach verbessert.
  • Das Mädchen stellt fragen und nutzt dafür ein Tablet 2 Minuten Fragen stellen

    Hat Ihr Kind Fragen, kann es diese im Chat oder in der Fragenbox stellen.

    94%
    der Schüler*innen hilft sofatutor beim Verstehen von Unterrichtsinhalten.
Bereit für eine echte Prüfung?

Das Flottengesetz Quiz besiegt 60% der Teilnehmer! Kannst du es schaffen?

Quiz starten

Lerntext zum Thema Das Flottengesetz vom 12. Juni 1900

Grundlagen der Flottengesetze

Dass es zu der Verabschiedung der Flottengesetze kam, die dem Ausbau der deutschen Hochseeflotte dienen sollte, hatte verschiedene Gründe. Diese waren zum einen innen- und zum anderen außenpolitisch. In den 1890er-Jahren war der Alltag im deutschen Kaiserreich von Spannungen im Inneren geprägt, da das aufstrebende industrielle Bürgertum und die Arbeiterinnen und Arbeiter mehr politische Mitsprache forderten. Zudem litten die ostelbischen Großgrundbesitzerinnen und Großgrundbesitzer unter billigen Lebensmittelimporten und strebten daher nach Schutzzöllen. Das lehnte jedoch das Bürgertum ab, da es den Freihandel befürwortete. Auch die außenpolitische Lage war nicht besonders stabil, da die kleine deutsche Flotte im Schatten der mächtigen britischen Marine, der Royal Navy, stand und im Kriegsfall hoffnungslos unterlegen gewesen wäre.

Ziele der Flottengesetze

All diese Probleme versuchte Kaiser Wilhelm II. und seine Flottenpolitik mit einem umfassenden Flottenbauprogramm zu lösen. Zum einen sollten die innenpolitischen Unruhen beseitigt werden. Die Großgrundbesitzerinnen und Großgrundbesitzer erhielten Schutzzölle für ihre Produkte, insofern sie den Flottengesetzen zustimmten. Auch das Bürgertum profitierte vom Flottenbau, der ihnen deutliche Umsatzsteigerungen einbrachte. Und zu guter Letzt sollten auch die Arbeiterinnen und Arbeiter durch die Aussicht auf Vollbeschäftigung bei der Flottenaufrüstung und höhere Löhne beruhigt werden. Wilhelm II. propagierte den Ausbau der deutschen Flotte als ein nationales Gemeinschaftswerk, das das Reich wieder enger zusammenschweißen sollte. Seine Werbung wurde durch Verbände wie den Deutschen Flottenverein unterstützt, die auf wirtschaftliche Vorteile hofften.

Zudem war das außenpolitische Ziel der Flottenrüstung, das deutsche Kaiserreich zur Weltmacht zu erheben und seine koloniale Macht auszubauen. Grundlegend war hierfür der sogenannte Risikogedanke, den Alfred von Tirpitz, Staatssekretär des Reichsmarineamts (RMA), verfolgte: Die deutsche Flotte sollte so groß werden, dass sie dazu fähig war, die britische Marine zu schlagen, und deshalb ein Risiko für sie darstellte. Dies sollte die Briten dazu bringen, ein Seebündnis mit den Deutschen einzugehen.

Erstes Flottengesetz 1898

Das erste Flottengesetz wurde am 10. April 1898 vom Reichstag verabschiedet und bestimmte die Größe der neuen deutschen Flotte. Man einigte sich auf zwei Geschwader (so nennt man militärische Verbände in der Marine), die neben etwa 40 kleineren Schiffen je acht Linienschiffe, ein Flottenflaggschiff und acht Küstenpanzerschiffe enthielten.

Flottenflaggschiff.svg

Zweites Flottengesetz 1900

Das zweite Flottengesetz wurde am 12. Juni 1900 im Reichstag bewilligt und verstärkte das Flottengesetz von 1898 noch einmal deutlich, da es die Verdopplung der deutschen Schlachtflotte beschloss. Es gab nun vier Geschwader und etwa 80 Schiffe. Dem Instandhalten der Flotte wurden rund 300 Millionen Mark pro Jahr zugesprochen.

Diese gewaltige Aufrüstung der deutschen Marine infolge des zweiten Flottengesetzes blieb den Briten nicht unbemerkt, doch sie reagierten ganz anders, als die Deutschen und allen voran Wilhelm II. gehofft hatte. Denn sie dachten nicht an ein Bündnis mit dem Kaiserreich, im Gegenteil – sie sahen die neue deutsche Flotte als Gefährdung ihrer eigenen Vormachtstellung auf See an, was den Graben zwischen beiden Ländern weiter vergrößerte.

Folgen der Flottengesetze

Das Flottenbauprogramm erzielte also nicht die gewünschten Effekte. Es beruhigte weder die außen- noch die innenpolitische Lage, sondern verschlimmerte beides nur noch mehr. Mit dem Inkrafttreten der Flottengesetze, besonders des zweiten, begann das deutsch-britische Marine-Wettrüsten, das als einer der Auslöser des Ersten Weltkriegs gilt. Um seine Vormachtstellung zu behalten, rüstete Großbritannien die Royal Navy weiter auf, was das Deutsche Reich mit der Novellierung der Flottengesetze beantwortete. Hierbei handelte es sich um drei Änderungsgesetze, die neben neuen Schiffstypen die Erhöhung der finanziellen Mittel und die weitere Vergrößerung der Flotte beinhalteten.

Somit verstärkte die unnachgiebige deutsche Flottenaufrüstung die Isolation, in der sich das Reich ohnehin schon befand. Denn während ihm ein Bündnis mit Großbritannien verwehrt blieb, schloss die britische Regierung 1904 mit Frankreich die Entente-Cordiale, der 1907 zudem noch Russland beitrat. Dabei handelte es sich um ein Bündnis zur Lösung des Interessenkonflikts wegen der Kolonien in Afrika. Es beinhaltete jedoch auch die Mobilmachung der eigenen Flotten gegen Deutschland im Fall eines möglichen Kriegs. Die Flottengesetze und die internationale Entwicklung zuungunsten des Deutschen Reichs gingen also Hand in Hand.

Doch auch die innenpolitischen Konflikte verstärkten sich durch die Flottengesetze, da die Bevölkerung unter den finanziellen Belastungen, die der Ausbau der Schlachtflotte mit sich brachte, zu leiden hatte. Dies vergrößerte ihre Unzufriedenheit und beendete die anfängliche nationale Begeisterung. Tirpitz blieb also nichts anderes übrig, als das Scheitern der Flottenrüstung zu akzeptieren.

Nachdem du nun ein umfangreiches Hintergrundwissen zu den Flottengesetzen erworben hast, findest du in der Tabelle noch einmal eine Übersicht, die dir die Flottengesetze ganz einfach erklärt.

Name Flottengesetze
Kurzbeschreibung Gesetze des Deutschen Reichs zur Aufrüstung der deutschen Schlachtflotte
innenpolitische Ziele Beenden der Konflikte durch gemeinsames nationales Projekt und Verbesserung der finanziellen und sozialen Lage
außenpolitische Ziele Erhebung des Reichs zur Weltmacht und Schließen eines Seebündnisses mit Großbritannien
Verabschiedung des ersten Flottengesetzes 10. April 1898
Inhalt des ersten Flottengesetzes Festlegung des Umfangs der deutschen Flotte
Verabschiedung des zweiten Flottengesetzes 12. Juni 1900
Inhalt des zweiten Flottengesetzes Verdopplung der deutschen Flotte
Folgen deutsch-britisches Marine-Wettrüsten, Isolation des Deutschen Reichs, Entente-Cordiale zwischen Großbritannien, Frankreich und Russland
Teste dein Wissen zum Thema Flottengesetz!

1.215.161 Schülerinnen und Schüler haben bereits unsere Übungen absolviert. Direktes Feedback, klare Fortschritte: Finde jetzt heraus, wo du stehst!

Vorschaubild einer Übung
Bewertung

Ø 4.3 / 10 Bewertungen
Die Autor*innen
Avatar
sofatutor Team
Das Flottengesetz vom 12. Juni 1900
lernst du in der Unterstufe 4. Klasse - Oberstufe 5. Klasse - 6. Klasse - 7. Klasse - 8. Klasse
30 Tage kostenlos testen
Mit Spaß Noten verbessern
und vollen Zugriff erhalten auf

8.875

sofaheld-Level

6.601

vorgefertigte
Vokabeln

7.389

Lernvideos

36.076

Übungen

32.624

Arbeitsblätter

24h

Hilfe von Lehrkräften

laufender Yeti

Inhalte für alle Fächer und Schulstufen.
Von Expert*innen erstellt und angepasst an die Lehrpläne der Bundesländer.

30 Tage kostenlos testen

Testphase jederzeit online beenden