Flottenpolitik Wilhelms II.
Erfahre alles über Kaiser Wilhelms Flottenpolitik und den Konflikt mit England. Warum baute Deutschland seine Flotte aus? Welche Rolle spielte die Seemacht England? Entdecke die Antworten und den Erfolg dieser Politik. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!
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Lerntext zum Thema Flottenpolitik Wilhelms II.
Die deutsche Flottenpolitik im Kaiserreich
Mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 wurde die britische Seeblockade verhängt. Diese Blockade schnitt Deutschland auf dem Seeweg von jeglicher Art Nachschub und Waren ab. Die Royal Navy, die britische Flotte (eine große Anzahl von Schiffen, ein Verbund), beherrschte die gesamte Nordsee und drohte jedem deutschen Schiff, das sich aus dem Heimathafen wagte, mit dem Untergang. Dieser Konflikt auf See gipfelte in der Skagerrakschlacht Ende Mai 1916.
Diese bedeutende Schlacht war der aktive Höhepunkt und gleichzeitig das eingeleitete Ende Kaiser Wilhelms Flottenpolitik. Warum kam es zum Konflikt mit England als Deutschland seine Flotte ausbaute? Ab wann gab es dieses Flottenwettrüsten? Und welche militärischen Aufgaben sollte die deutsche Flotte erfüllen?
Die Antworten auf die Fragen sowie weitere Informationen zur Flottenpolitik findest du in diesem Lerntext einfach erklärt.
Die Flottenpolitik Kaiser Wilhelms II. – Definition
Was genau versteht man unter der Flottenpolitik? Und warum war die Flottenpolitik für Kaiser Wilhelm II. so bedeutsam? Das liegt nicht nur in des Kaisers Liebe zur See und seiner Leidenschaft für die Marine begründet. Kaiser Wilhelm II. machte sich zur Aufgabe, die deutsche Flotte auszubauen, die bis zu diesem Zeitpunkt nie eine bedeutende internationale Rolle gespielt hatte. Das wollte der Kaiser mit seiner Flottenpolitik ändern.
Die bedeutsamen Worte des Reichskanzlers Fürst von Bülow – einen Platz an der Sonne – wurden zur Metapher des deutschen Weltmachtstrebens. Damit ist gemeint, dass das deutsche Kaiserreich einen Platz auf Augenhöhe mit den anderen Weltmächten wünschte. Kaiser Wilhelm II. unterstützte diesen neuen Kurs mit dem Ausbau der deutschen Flotte und seiner Flottenpolitik.
Der Kaiser genoss jede Möglichkeit, sich direkt vor Ort einen Überblick über die voranschreitende Aufrüstung zu machen. Auf der folgenden Abbildung ist Kaiser Wilhelm II. zu sehen. Die Mannschaft der SMS Geier, ein Kreuzer der kaiserlichen Marine, besuchte er regelmäßig an Bord.
Warum kam es zum Konflikt mit England, als Deutschland seine Flotte ausbaute?
Den Konflikt zwischen der Seemacht England, genauer gesagt Großbritannien, und Deutschland nährten beide Seiten. Deutschland sah sich durch die englische Vormachtstellung zur See in seinem Weltmachtstreben gefährdet. Gleichzeitig sorgte in Großbritannien die deutsche Flottenaufrüstung, insbesondere nach Erlass des 2. Flottengesetzes vom 12. Juni 1900, für Beunruhigung, erhöhte Aufmerksamkeit und Misstrauen.
Das Misstrauen ging so weit, dass sich Großbritannien nach neuen Bündnispartnern umsah und schließlich 1904 mit Frankreich die Entente cordiale (übersetzt aus dem Französischen: „herzliches Einverständnis“) gründete. Somit war der Erhalt einer guten Beziehung zwischen Deutschland und Großbritannien durch das Vorantreiben der deutschen Flottenpolitik gescheitert.
Der Erfolg der deutschen Flottenpolitik
Auch wenn der Kaiser mit seiner Flottenpolitik die Seemacht Großbritannien nicht in die Knie zwingen konnte, war seine Aufrüstung von Erfolgen gekrönt. Innerhalb weniger Jahre nach Beginn der Flottenaufrüstung stieg die deutsche Kriegsflotte zur zweitgrößten der Welt auf. Die Begeisterung für die Schiffe, die Marine und den neuen Kurs zur See teilte die deutsche Bevölkerung mit ihrem Kaiser. Aus dieser Zeit stammt auch der beliebte Matrosenanzug für Kinder als Ausdruck für diese Marinebegeisterung.
Der Erste Weltkrieg und das Ende der kaiserlichen Flottenpolitik
Im Ersten Weltkrieg führte die deutsche Flottenpolitik schließlich bis zur britischen Seeblockade und der Schlacht im Skagerrak. Obwohl beide Seiten große Verluste beklagen mussten, blieb die britische Vormachtstellung zur See davon unberührt.
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