19. September 1941 – Einführung des Judensterns
Erfahrt, wie der Judenstern während der nationalsozialistischen Diktatur dazu diente, Jüdinnen und Juden zu kennzeichnen und zu verfolgen. Wie wurde das Symbol eingeführt und welche Auswirkungen hatte es? Interessiert? Mehr dazu im ausführlichen Text!
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Lerntext zum Thema 19. September 1941 – Einführung des Judensterns
Das Symbol der Ausgrenzung – der Judenstern
In der Geschichte gibt es wohl kaum ein bekannteres Symbol, das für Ausgrenzung, Verfolgung und Mord steht, wie der Judenstern. Es ist ein Zeichen, das die systematische Ermordung von Jüdinnen und Juden zur Zeit der nationalsozialistischen Diktatur (1933 bis 1945) symbolisiert. Die Jüdinnen und Juden in Deutschland, Österreich, dem Protektorat Böhmen und Mähren sowie in fast allen von Deutschen besetzten Ländern waren gezwungen, dieses Zeichen zu tragen.
Doch wie ist dieses Symbol entstanden? Wer hat das Tragen des Judensterns befohlen? In diesem Text bekommst du die Entstehungsgeschichte zur Einführung des Judensterns einfach erklärt.
Einführung des Judensterns – Fakten
Am 19. September 1941 wurde durch eine Polizeiverordnung befohlen, dass der Judenstern getragen werden musste. Alle Menschen, die nach der Definition der Nürnberger Prozesse aus dem Jahr 1935, als jüdisch galten, mussten sich den Judenstern auf die linke Brustseite aufnähen. Für die Jüdinnen und Juden war das Symbol eine Demütigung, denn so konnten sie eindeutig identifiziert werden. Für die Deutschen war es somit einfacher, sie aufzufinden und zu deportieren. Deportieren bedeutet, sie in Ghettos oder Konzentrationslager zu verschleppen. Dieser Weg endete für viele mit dem Tod. Der Judenstern war ein sechseckiger Stern, der aus gelbem Stoff bestand und auf dessen Mitte das Wort Jude aufgedruckt war. Die Schriftart war an die hebräische Schrift angelehnt und sollte einen weiteren demütigenden Faktor darstellen.
Auf diesem Bild siehst du, wie eine Person den Judenstern auf der Kleidung tragen musste.
Einführung des Judensterns – Ablauf
Die Geschichte der Einführung des Judensterns begann bereits drei Jahre vor der Verkündung der Verordnung. Die Idee, ein Symbol für die Jüdinnen und Juden einzuführen, stammte aus dem Jahr 1938. Sie wurde aber zunächst nicht weiter verfolgt, weil man mit der Einführung eines Judensterns negative Auswirkungen auf die deutsche Außenpolitik fürchtete. Im August 1941 wurden erneut Forderungen laut, weil sonst Verbote für Jüdinnen und Juden, wie beispielsweise das Bahnfahren oder Zutrittsverbote zu Veranstaltungen, schwerer umzusetzen waren. Am 20. August 1941 wurde dieser Vorschlag von Hitler akzeptiert.
Die Produktion der Judensterne begann sofort. Innerhalb von wenigen Wochen wurden mehr als eine Million Sterne hergestellt. In der Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden vom 1. September 1941 wurden die Beschlüsse bekannt gegeben. So steht in ihr geschrieben, dass es alle Jüdinnen und Juden ab einem Alter von sechs Jahren verboten war, sich in der Öffentlichkeit ohne Judenstern zu zeigen. Der Judenstern sei etwa handtellergroß, bestehe aus gelbem Stoff und sei mit der Aufschrift Jude versehen. Es gab Ausnahmen für die sogenannten Mischehen, also Ehen, bei denen ein Teil arisch war und der andere jüdisch. Jüdische Ehefrauen einer solchen Ehe mussten den Judenstern nicht tragen, wenn die Ehe kinderlos war.
Verstöße dieser Verordnung wurden mit einer Geldstrafe oder Haft von bis zu sechs Monaten geahndet. Dieser Beschluss trat am 19. September 1941 in Kraft.
Einführung des Judensterns – Folgen
Die Einführung des Judensterns war ein weiterer Schritt in der Diskriminierung und Demütigung der Jüdinnen und Juden. Gleichzeitig war es eine vorbereitende Maßnahme für die geplante Deportation, die ab Oktober 1941 beginnen sollte. Durch die gelbe Farbe war das Zeichen nicht zu übersehen und das machte es für die Deutschen einfacher, die jüdisch Gläubigen zu identifizieren. Solange sie noch nicht in Ghettos oder Konzentrationslagern zwangsuntergebracht waren, konnten die Deutschen sie auf den Straßen wahllos diskriminieren.
Einführung des Judensterns – Faktenübersicht
In der folgenden Tabelle findest du eine zusammenfassende Übersicht der Informationen. Diese kannst du beim Ausfüllen eines Arbeitsblatts zur Einführung des Judensterns oder für ein Referat nutzen.
Daten zum Judenstern | |
---|---|
Aussehen | - Sechseckiger Stern - Handtellergroß - Mit Aufschrift Jude |
Datum der Einführung des Judensterns | 19. September 1941 |
Wer? | - Alle Jüdinnen und Juden ab sechs Jahren |
Wo? | - Deutschland - Österreich - Reichsprotektorat Böhmen und Mähren - Alle von Deutschland besetzten Gebiete |
Warum? | - Kennzeichnung von Jüdinnen und Juden - Durchsetzung von Verboten - Vereinfachung von Deportationen |
Weitere Informationen zum Umgang mit Jüdinnen und Juden erhältst du in den folgenden Videos: Judenboykott, Judenverfolgung, Judenhass und Endlösung der Judenfrage.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Einführung des Judensterns
Judenhass und Rassenwahn
Ausgrenzung aus der „Volksgemeinschaft“ – Opfergruppen des NS
„Euthanasie“ – die Morde der Nationalsozialisten an kranken und beeinträchtigten Menschen
Judenverfolgung
Judenverfolgung im Dritten Reich
1933: Boykott jüdischer Geschäfte
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Gesamtlösung der Judenfrage im deutschen Einflussgebiet
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Die Holocaust Verbrechen 1940–1945
Zyklon B (1941–1945)
Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz
Kunst im Nationalsozialismus
15. September 1935 – die Verkündung der Nürnberger Rassegesetze
9. November 1938 – die „Reichskristallnacht“ und die Novemberpogrome
2. Oktober 1940 – die Errichtung des Warschauer Ghettos
19. September 1941 – Einführung des Judensterns
20. Januar 1942 – Die Wannseekonferenz
19. April 1943 – Aufstand im Warschauer Ghetto
Das KZ Buchenwald
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