23. November 1923 – das reichsweite Verbot der NSDAP
Erfahre, warum und wann die NSDAP in der Weimarer Republik verboten wurde. Der Hitlerputsch von 1923 und wirtschaftliche Krisen spielten eine Rolle. Entdecke die kurzzeitige Aufhebung des Verbots und die Neugründung der NSDAP. Interessiert? Erfahre mehr über diese entscheidende Phase der deutschen Geschichte!
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Lerntext zum Thema 23. November 1923 – das reichsweite Verbot der NSDAP
Die Weimarer Republik und das Verbot der NSDAP
Die NSDAP, die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, war die Partei Adolf Hitlers. Er hatte sie zwar nicht gegründet, wurde aber kurz nach seinem Parteieintritt 1919 einer der bekanntesten Köpfe. Insbesondere durch seine Rhetorik (die Kunst der Rede) fiel Hitler auf. Er schaffte es in kurzer Zeit, viele Menschen für die Partei und deren radikalen und antisemitischen Inhalte zu begeistern. Antisemitismus bedeutet Judenhass, doch Hitler und seine Partei hassten nicht nur die jüdische Minderheit, sondern lehnten auch z. B. politisch Linksstehende, Homosexuelle sowie Sinti und Roma ab. Diese hasserfüllte Politik wurde bereits in den 1920er-Jahren, der sogenannten Weimarer Republik, in Deutschland von verschiedenen Gruppierungen und Parteien massiv betrieben. Diese Politik gipfelte auch in den Reden Hitlers immer wieder in dem Aufruf nach einem Umsturzversuch und einer Abschaffung der Republik. Solche Aufforderungen waren gesetzlich verboten.
Wann und warum wurde die NSDAP in der Weimarer Republik 1923 verboten?
Im Jahr 1923 versuchte Adolf Hitler, sich in Deutschland dann tatsächlich an die Macht zu putschen. Solche Putschversuche waren in der jungen Weimarer Republik nichts Ungewöhnliches. Die Stimmung war durchgängig aufgeheizt und sogar Morde wurden als politisches Mittel genutzt.
1923 war ein Krisenjahr der Republik, da sich durch die Festsetzungen der Reparationen (der Wiedergutmachungszahlungen), die Deutschland als Kriegsverlierer an die Sieger des Ersten Weltkriegs zu zahlen hatte, sich die politische Stimmung extrem verschlechterte. Die Deutschen waren einfach wirtschaftlich nicht in der Lage, die hohen Summen aufzubringen. Weitere Krisen wie zum Beispiel der Ruhrkampf erschütterten die Republik und trugen zur schlechten Stimmungslage bei. Hinzu kam die Abwertung der Währung, die Inflation nahm stetig zu. Im Sommer 1923 lag die Kaufkraft der Reichsmark bei nahezu null. In dieser angespannten Situation sah Hitler seine Chance, die Macht in Weimar an sich zu reißen und den Umsturz des gesamten politischen Systems herbeizuführen.
Einfach erklärt kann das NSDAP-Verbot auf diesen sogenannten Hitlerputsch zurückgeführt werden. Der Hitlerputsch war kein wirklich durchdachter und von langer Hand geplanter Umsturzversuch gewesen. Der Dilettantismus, also die wenige professionelle Ausführung, zeigte sich in den hohen Opferzahlen: Es gab insgesamt 4 tote Polizisten und 14 tote Umstürzler zu beklagen.
Hitler selbst wurde der Prozess gemacht. Für ihn war dies aber eher positiv als negativ, denn er konnte sich somit in die Führungsrolle drängen. Die Mitstreiter des Umsturzversuchs wurden zu Nebendarstellern. Ein Gericht verurteilte Hitler zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren wegen Hochverrats. Hitler saß jedoch nur neun Monate ab. Rückblickend muss angenommen werden, dass das Gericht eine zu milde Strafe verhängte, da er bereits wegen anderer Delikte vorbestraft war. Hitler nutzte die Zeit im Gefängnis und schrieb seine politische Hetzschrift Mein Kampf.
Wenn man sich nun fragt, wann es ein Verbot der NSDAP gab, dann muss die Antwort lauten, dass es seit 1922 bereits ein Verbot in Preußen gab und ab November 1923 dann reichsweit, also in der gesamten Weimarer Republik.
Das NSDAP-Verbot und seine Aufhebung
Das NSDAP-Verbot war allerdings nur von kurzer Dauer. Als Hitler 1924 bereits wieder aus der Haft entlassen worden war, machte er sich sofort an eine Neugründung der NSDAP. Er zwang verschiedene Splittergruppen zur Einigung. Dies ist die Erklärung dafür, dass die NSDAP trotz des erfolgten Verbots bereits 1925 eine Neuorganisation erreichte. Die Taktik Hitlers wurde deutlich: Die NSDAP sollte nun eine legale Partei sein und damit wählbar bei zukünftigen Wahlen. Ziel war es nun nicht mehr, durch Gewalt einen Umsturz zu erreichen, sondern durch Teilnahme an Wahlen und eine Vergrößerung der nationalsozialistischen Bewegung.
Datum | Ereignis |
---|---|
5. Januar 1919 | Gründung der Deutschen Arbeiterpartei als Vorgängerin der NSDAP |
Herbst 1919 | Eintritt Adolf Hitlers in die NSDAP |
9. November 1923 | Hitlerputsch |
November 1923 | Verbot der NSDAP und Verurteilung Hitlers |
20. Dezember 1924 | Hitler wird aus Haft entlassen. |
26. Februar 1925 | Neugründung der NSDAP |
Die Verfassung der Weimarer Republik
Die politische Landschaft zu Beginn der Weimarer Republik
Das Krisenjahr 1923
1923–Hitlerputsch
9. November 1918 – die Ausrufung der Republik in Berlin
5. Januar 1919 – der Spartakusaufstand in Berlin
11. Februar 1919 – Friedrich Ebert wird Reichspräsident
19. Januar 1919 – die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland
7. April 1919 – die Ausrufung der Münchner Räterepublik
11. August 1919 – die Verkündung der Weimarer Verfassung
Der Kapp-Putsch 1920
Hindenburg und die Dolchstoßlegende
11. Januar 1923 – die Besetzung des Ruhrgebiets
Einführung der Rentenmark 1923
23. November 1923 – das reichsweite Verbot der NSDAP
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